Do
31
Mai
2018
In eigener Sache
Aus persönlichen Gründen pausiere ich zunächst mit dem Blog.
Keine Sorge, ich werde nicht aufhören zu bloggen, doch zur Zeit nehmen andere Dinge in meinem Leben soviel Raum ein, dass ich es zeitlich einfach nicht mehr schaffe.
Also, bis bald wieder - selbe Stelle, selbe Welle - und an alle treuen LeserInnen einen lieben Gruß! :-)
Fr
30
Mär
2018
Borreliose: Ostereier draußen versteckt ? Vorsicht!
Die Ostereiersuche unter freiem Himmel ist für Kinder ein großes Vergnügen. Liebe Eltern, bitte anschließend die Kinder gründlich inspizieren! Bei den milden Temperaturen können sich die Sprösslinge leicht ungebetene Schädlinge wie Zecken einfangen.
Wir wünschen allen schöne Ostertage! :-)
Von Gärten, Parks und Zeckenplage
Frühlingszeit ist Gartenzeit. Überall wird bei den ersten wärmenden Sonnenstrahlen gewerkelt, gepflanzt,
gerupft und gezupft.
Für die Medien sind Zecken jetzt ein klassisches Frühjahrsthema, v. a. im Hinblick auf FSME-Impfungen. Geschenkt. Des Weiteren ist immer wieder zu lesen, die Zeckenstichgefahr droht v. a. im Wald. Dass die Gefahr, durch unbemerkt gebliebene Zeckenstiche zu erkranken, im eigenen Garten, bei der Gartenarbeit, beim Liegen auf der Freibadwiese und beim eigenen süßen Vierbeiner lauert, findet immer noch nur selten Erwähnung. Dabei zeigte eine Studie der Universität Hohenheim in 60 verschiedenen Privatgärten deutlich, dass selbst sehr gepflegte, waldferne (!) Gärten bzw. Gärten mit konstant kurzem Rasen und ohne Unterholz nicht zeckenfrei waren.
Do
08
Mär
2018
Borreliose und Borrelien: Und sie überleben doch!
Das, was viele Borreliose-Patienten am eigenen Leib erfahren und was manche medizinische Koryphäe nicht glauben mag, beweisen offenbar zwei peer-reviewed Veröffentlichungen.
Trotz 28-tägiger antibiotischer Behandlung überlebten die Borrelien noch Monate nach der Therapie.
Basierend auf einer umfangreichen Studie zur Lyme-Borreliose, die von Forschern der Tulane University entwickelt wurde, wendete man verschiedene Methoden an, um die Persistenz von Borrelia burgdorferi-Spirochäten vor und nach der Behandlung mit Antibiotika bei Primaten nachzuweisen.
Die Ergebnisse unterstützen zahlreiche Patienten, die über anhaltende Symptome berichten, auch nach einer antibiotischen Behandlung und die vermuten, dass persistierende Bakterien die Ursache dafür sein könnten.
Die Studie hat auch die Immunantwort der Antikörper auf die Bakterien sowohl vor als auch nach der Behandlung gemessen, da die derzeitige Diagnose typischerweise die Lyme-Borreliose bei Menschen bewertet.
Die Daten zeigen, dass sowohl lebende B. burgdorferi-Spirochäten in Zecken gefunden wurden, die nach einer 28-tägigen Therapie der Primaten mit oralem Doxycyclin an den Primaten saugten, als auch, dass sich B. burgdorferi-Spirochäten in mehreren Organen der Primaten fanden.
Die Ergebnisse zeigen auch: Die Immunantwort auf die Bakterien sowohl bei behandelten als auch bei unbehandelten Patienten variiert stark.
"Aus diesen Daten geht hervor, dass B. burgdorferi-Bakterien, die Zeit hatten, sich an ihren Wirt anzupassen, der Immunerkennung entgehen können, das Antibiotikum Doxycyclin tolerieren und in lebenswichtige Organe wie Gehirn und Herz eindringen", sagt die Hauptautorin der Studie, Monica Embers, PhD, Assistenzprofessorin für Mikrobiologie und Immunologie an der Medizinischen Fakultät der Tulane University.
Embers ergänzt: "In dieser Studie konnten wir die Existenz mikroskopischer Erkrankungen und geringer Bakterienzahlen beobachten, die beim Menschen schwer zu "sehen" wären, aber möglicherweise die Ursache für die variablen und unspezifischen Symptome sein könnten, die für die Nachbehandlung eines lyme-Borreliose-Syndroms charakteristisch. Obwohl aktuelle Antibiotika-Therapien die meisten Patienten heilen können, die früh behandelt werden (sic!), kann sich die 28-Tage-Behandlung aufgrund dieser Ergebnisse als unzureichend erweisen, wenn die Infektion fortschreiten kann."
Die Ergebnisse zeigen auch:
- Alle mit Antibiotika behandelten Patienten hatten 7-12 Monate nach der Behandlung wieder oder immer noch einen gewissen Infektionsgrad
- Trotz der negativen Testergebnisse für Lyme-Borreliose waren zwei von 10 Probanden immer noch mit Lyme-Bakterien in Herz und Blase infiziert
Und das vielleicht Wichtigste:
- Borrelien die persistieren sind noch lebensfähig
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B. Jürschik-Busbach © 2018
Mi
27
Dez
2017
Borreliose & Co: Einen guten Rutsch und alles Gute für 2018
Birgit Jürschik-Busbach
Fr
22
Dez
2017
Eine schöne Weihnachtszeit!
Es ist jedes Jahr das Gleiche. Kaum waren Ostern und der Sommerurlaub vorüber, da ist es schon wieder Weihnachten. Vielleicht geht es anderen auch so, ich habe das Gefühl, die Zeit rast und ein Jahr geht unglaublich schnell vorüber. Auch in diesem Jahr staune ich, dass bereits und so plötzlich wieder Weihnachten ist. Sei's d'rum:
Allen treuen LeserInnen wünsche ich eine schöne Weihnachtszeit im Kreis von lieben Menschen und hoffentlich ohne Schmerzen und gesundheitliche Beeinträchtigungen. :-)
Zeit für Liebe und
Gefühl,
heute bleibt's nur draußen
kühl.
Kerzenschein und
Apfelduft,
es liegt Weihnachten in der
Luft.
Und wenn ich es zeitlich schaffe, gibt es hier in kürze natürlich auch wieder das Beste aus dem "Verschwiegene-Epidemie-Blog 2017" als pdf zum Herunterladen. :-)
Do
21
Dez
2017
Borreliose: Mykoplasmen und chronische Infektionen durch US-Manipulationen?
Chronische Infektionen durch Mykoplasmen und deren gezielter
Manipulation?
Vortrag von Professor Garth Nicolson
Als ich soeben noch einmal über die Kommentare zum Ärzte Blatt-Artikel "Lyme-Krankheit: Borrelien überleben Antibiotikabehandlung im Tiermodell" streifte, fiel mir ein Kommentar mit einem Link auf. Den Link wollte ich zunächst nicht aufrufen, denn der Linktitel "Weaponization of infections", also in etwa: "Bewaffnung von Infektionen (Infektionen als Waffe)" klang mir doch sehr nach "Psst, Vorsicht - alles Biowaffen!" und Verschwörungstheorien. Zu meiner Überraschung entpuppte sich der Youtube-Beitrag des Molekulmediziners, Professor Garth Nicolson als überaus erhellend. Vor allem entsetzte mich ab Minute 36:29 sein Hinweis, dass man manipulierte Mykoplasmen zunächst an Strafgefangenen in Huntsville, Texas, getestet hat. Wie gesagt, man muss seiner These, dass Krebs, Aids, Golfkriegssyndrom und viele andere neue chronische Infektionen durch unsere toxische Umgebung und dem absichtsvollen Entwickeln und Testen von Massenvernichtungswaffen entstanden sind nicht unbedingt folgen, sollte sich seinen Vortrag aber ruhig mal anschauen. Der Vortrag ist in Englisch, aber man kann sich zum besseren Verständnis Untertitel in Englisch anzeigen lassen (siehe Einstellungen bei Youtube).
Zecken übertragen durch ihre Stiche übrigens ebenfalls Mykoplasmen und so wundert es nicht, dass Patienten mit Lyme-Borreliose häufig zusätzlich mit Co-Infektionen belastet sind. An Forschung zu komplexen Infektionen fehlt es in Deutschland allerdings an allen Ecken und Kanten, an Fachärzten für Infektiologie offenbar auch - insgesamt gibt Deutschland in dieser Hinsicht ein eher trauriges Bild ab.
Keine Borrelioseforschung in Deutschland?
Borrelien sind Spirochätenbakterien, die zudem noch über Flagellen verfügen. Flagellen kann man sich wie kleine Außenbordmotoren vorstellen, mit denen sich diese Bakterien frei im Organismus bewegen können. Bislang wurde z. B. noch nicht der Frage nachgegangen, ob man diese Flagellen "lahm legen" oder die Geschwindigkeit, mit der die Spirochäten sich durch den Körper bzw. durch oder in die Organe bewegen, verlangsamen könnte und falls ja, welche Auswirkungen hätte das auf das Krankheitsgeschehen? Anders ausgedrückt: Hängt die Virulenz der Lyme-Borreliose u. a. auch von der Borrelien-Bewegungsgeschwindigkeit ab?
Endlich! Forscher an der Universität von Arizona und - Achtung! - der Universität Bayreuth gehen diesen Fragen nach. Sie entdeckten - allerdings nur in vitro - dass das Antibiotikum Vancomycin die Schwimmgeschwindigkeit der Spirochäten um 15 Prozent reduzieren kann. Sie folgerten weiter, dass Borrelien aufgrund verringerter Fortbewegungsgeschwindigkeit einfacher von den Fresszellen "gefangen" und eliminiert werden können. Wie gesagt: in-vitro. Ob dies auch im menschlichen Körper funktioniert wird vielleicht nie getestet werden, da man der weltweiten Verbreitung der MRSA-Bakterien den Kampf angesagt hat und den Einsatz von Vancomycin inzwischen sehr restriktiv handhabt.
Siehe auch: Bruniera FR, Ferreira FM, Saviolli LR, Bacci MR, Feder D, da Luz Goncalves Pedreira M, Sorgini Peterlini MA, Azzalis LA, Campos Junqueira VB, Fonseca FL: The use
of vancomycin with its therapeutic and adverse effects: a review. Eur Rev Med Pharmacol Sci 2015, 19(4):694-700.
Für alle, die sich die vielen medizinisch-wissenschaftlichen Baustellen bei der Borreliose noch mal in Erinnerung rufen möchten sei dieser Artikel, insbesondere einschließlich der Leserkommentare, angeraten: http://news.doccheck.com/de/7598/lyme-borreliose-wurfelspiele-mit-elisa/
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B. Jürschik-Busbach © 2017
Mo
18
Dez
2017
Borreliose: Neues aus "Lyme-Land"?
Vor kurzem haben US-Patienten-vertreter vor dem Gemeinsamen Finanzausschuss ausgesagt, als es um einen Gesetzentwurf ging, der Versicherungen dazu verdonnert hätte, die ärztlich verordnete längere antibiotische Behandlung zu erstatten. Dr. Zhang von den Centers for Disease Control and Prevention (CDC) berichtete aus diesem Anlass über die Umfrageergebnisse der US-Patientenorganisation Lymedisease.org und über eine Studie zu den von Lyme-Borreliose verursachten Krankheitskosten.
US-Versicherungskonzerne konnten ihre Kosten um 75 Prozent senken, während die Kosten von Patienten, ihren Familien, der Gesellschaft und Regierung durch den krankheitsbedingten Produktivitätsverlust um 200% gestiegen sind. Zhangs Studie zeigt, dass und wie Versicherungskonzerne innerhalb des Studienzeitraums die Kosten über drei Jahre hinweg gesenkt haben. Für die späte Lyme-Borreliose durchschnittlich von 4.424 auf 1.380 Dollar, wobei die Kosten für diagnostische Tests relativ stabil blieben, die Behandlungskosten aber wundersamerweise verringert wurden.
Es gibt viele Möglichkeiten, die Kosten zu senken, am einfachsten ist es sicherlich, den Therapiezeitraum künstlich zu begrenzen. Wenn für alle Borreliosepatienten, unabhängig vom Krankheitsstadium, spätestens nach 28 Tagen laut Leitlinien Schluss ist, dann werden die Therapiekosten für Versicherer sehr berechenbar.
Die späte Lyme-Borreliose verursacht durchschnittlich und jährlich Koste von mindestens $ 20.000 (inflationsbereinigt). Versicherer tragen davon nur 12%; die Patienten müssen die restlichen 88% schultern.
Auch hierzulande kämpfen die Patienten, zusammen mit der Patientenorganisation OnLyme-Aktion.org, für längere Therapien (gerade bei der Lyme-Borreliose im Spätstadium* siehe auch Seite 10 Sachstand Lyme-Borreliose) und für bessere medizinische Leitlinien. Doch es ist ein steiniger und, wie es aussieht, noch ein langer Weg. Da kann es auch nur ein kleiner Trost sein, wenn man sieht, wie es den Patienten und ihren Organisationen z. B. in Großbritannien ergeht.
In Großbritannien wurde der Leitlinien-Entwurf zur Lyme-Borreliose NICE veröffentlicht. Die Patientenorganisation Lymedisease UK nahm wie folgt dazu Stellung:
"Es ist ein unzureichendes Werkzeug für Ärzte und Patienten, das ernsthaft durch mangelnde Evidenz unterminiert wird".
Lyme Disease UK ist ein registrierter Akteur im NICE-Lyme-Borreliose-Leitinien-Prozess. Als größtes Patientennetzwerk Großbritanniens war die Teilnahme an diesem Prozess eine wichtige Priorität, da die Leitlinie die Behandlung von Lyme-Borreliose-Patienten auf absehbare Zeit bestimmen wird.
Das Ziel unserer Reaktion auf den Leitlinienentwurf war:
1) Die Unzufriedenheit und Ablehnung vieler Aspekte dieser Leitlinie aufzuzeigen, die für Ärzte und Patienten, die sich mit der Realität der Lyme-Borreliose im Vereinigten Königreich befassen, völlig unzulänglich ist.
2) Konstruktive Kritik zu bieten, indem vorgeschlagen wird, schädliche Informationen zu entfernen oder neu zu formulieren, um den endgültigen Entwurf (mit all seinen Haupteinschränkungen) so realistisch wie möglich zu gestalten.
Der grundlegende Fehler, der sich durch die Leitlinie zieht, ist, dass sie aus der gleichen problematischen, voreingenommenen Haltung konstruiert wurde, wie alle früheren Überlegungen zur Lyme-Borreliose. Insgesamt besteht der Eindruck, dass "unnötige" Antibiotika eine größere Gefahr für den Patienten darstellen als eine unkontrollierte Lyme-Borreliose.
Die Leitlinie ist "evidenzbasiert", aber in einem Kontext, in dem es einen überwältigenden Mangel an Evidenzen gibt, muss der Nutzen der Leitlinien in Frage gestellt werden, und es besteht großer Anlass zur Besorgnis über den möglichen Schaden.
Mehr Forschung notwendig. Dringend!
- Die Leitlinie wird durch das Fehlen von Evidenzen ernsthaft untergraben
- Wichtige Fragen, die nur impliziert sind, werden nicht erwähnt
- Wichtige Probleme werden nicht offen angesprochen
Die Leitlinie informiert Ärzte nicht, dass Tests nicht ausreichen, um eine Lyme-Borreliose auszuschließen. Sie ermutigt Ärzte nicht, sich mit ihrem Urteilsvermögen auf eine klinische Diagnose zu fokussieren, sie weist nicht darauf hin, dass die angebotenen Behandlungsprotokolle nicht gut erforscht und sicher sind. Sie weist auch nicht darauf hin, dass eine Persistenz bei kurzen Behandlungszyklen möglich sind, und sie enthält keinen Hinweis darauf, dass die Übertragung von Mensch zu Mensch möglich ist; abgesehen von einer schwachen Anerkennung der kongenital erworbener Lyme-Borreliose.
- Lyme-Borreliose "Spezialisten" - gibt es sie im Nationalen Gesundheitssystem NHS?
Ein "Spezialist" benötigt Training, Erfahrung oder beides. Viele Teile der Leitlinie beruhen auf der mutmaßlichen Expertise von sogenannten "Spezialisten", obwohl das Vereinigte Königreich gar keine NHS-Borreliose-Spezialisten aufweist. Viele Vorschläge in der Leitlinie beziehen sich auf "Spezialisten", die es gar nicht gibt.
- Ungewöhnliche Symptome und zirkuläre Logik
Viele Forschungsarbeiten, diagnostische Hinweise und Behandlungsempfehlungen drehen sich um eine kleine Gruppe von Anzeichen und Symptomen, die zumindest in Großbritannien allgemein eher als ungewöhnlich angesehen werden müssen. Abgesehen von der offensichtlichen Einbeziehung des (nicht universell auftretenden) EMs (Wanderröte) sind dies: Lymphozytom, Fazialisparese, Herzblock und ACA (Acrodermatitis chronica atrophicans). Die häufigen, behindernden Symptome, die bei vielen Patienten im Vereinigten Königreich auftreten wie Schmerzen, Müdigkeit und kognitive Dysfunktion werden sowohl bei den Befunden als auch bei den Empfehlungen weitaus seltener erwähnt. Folglich scheint die Leitlinie auf der Betrachtung einiger weniger ungewöhnlicher, aber beobachtbarer Zeichen aufgebaut zu sein, die durch das aktuelle Prüfverfahren zuverlässiger identifiziert werden können und eher in der Forschungsliteratur zu finden sind. Im Gegensatz dazu sind häufigere und behindernde Symptome, die schwer zu messen sind, weniger in der Literatur zu finden sind und häufig nicht durch Tests identifiziert werden, seltener hervorgehoben. Es scheint signifikant, dass die Symptome, die schlecht erforscht sind, aber sehr schwächend sind, auch mit einer schlechten Identifizierung durch die Tests verbunden sind. Dies scheint der Ausschuss nicht bemerkt zu haben.
- Übertragung von Person zu Person
Diese Themen wurden in der kurzen Leitlinie überhaupt nicht erwähnt; nur die angeborene Übertragung wurde angesprochen. Unserer Ansicht nach wäre es notwendig, auf das Fehlen von Beweisen aufmerksam zu machen und Vorsichtsmaßnahmen zu empfehlen, bis Sicherheit besteht.
- Die ernste Realität der Lyme-Borreliose
Es gibt in der gesamten Leitlinie so gut wie keinen Hinweis darauf, wie verheerend die Borreliose sein kann und wie schlimm die Auswirkungen für viele sind. Somit sorgt die Leitlinie dafür, dass Ärzte die Lyme-Borreliose für eine trivale Infektion halten, die langfristig keine Komplikationen verursacht. Ebenso werden die Co-Infektionen und ihre Auswirkungen auf die Behandlung ausgeblendet.
- Nur eine kleine Untergruppe von Borreliose-Patientenwird durch diese Leitlinie abgedeckt
Diese Leitlinie mag einige Verbesserungen für frisch infizierte Patienten mit einem erkennbaren Erythema migrans (EM) oder für seropositive Patienten beinhalten, doch gibt es weiterhin keine Unterstützung für Patienten, die seronegativ sind oder die auf die übliche Standardtherapie nicht ausreichend ansprechen. Die Leitlinie erkennt auch nicht an, dass es einen nicht unerheblichen Prozentsat an Patienten gibt, bei denen die Therapie fehlschlägt.
Lymedisease UK hat mehr als 150 Kommentare zum Leitlinienentwurf abgegeben. U. a. zu: Prävalenz und Aufklärung, zur Diagnose des EM, zu Symptombeschreibungen, zu den Tests auf IgM/IgG und falsch-positiven Ergebnisen, zum Mangel an spezifisch ausgebildeten Borreliose-Spezialisten in Großbritannien, zu den Antibiotika-Behandlungsempfehlungen und den zugrunde liegenden (schlechten) Evidenzgraden, zur Nachsorge-Empfehlung, zur Interpretation der persistierenden Symptomatik, zur Übertragung von Mensch zu Mensch, zur schockierenden, ungerechtfertigten Ansicht, dass "die meisten Patienten sich wieder vollständig erholen", zu Borreliose-Manifestationen bei Kindern u. v. m. siehe auch:
http://lymediseaseuk.com/2017/11/08/lduk-responds-to-draft-nice-guideline/
Auch bei uns in Deutschland sieht es weiterhin ähnlich aus. Nach wie vor gilt: Nichts Genaues weiß man, auch wenn erste Zweifel im Ärzteblatt durch die überarbeitete Embers-Studie formuliert wurden.
Weiterführend: Sachstand Lyme-Borreliose. Zahlen und Studien April 2017 Fachbereich: WD 9: Gesundheit, Familie, Senioren, Frauen und Jugend
https://www.bundestag.de/blob/510388/baa593c34d8a69b231021ab2db95a208/wd-9-012-17-pdf-data.pdf
*Auf Seite 10: "Die Fragen, wann eine chronische Borreliose bei unspezifischen Symptomen vorliegt und wie lange eine Antibiotikabehandlung dauern sollte, werden kontrovers diskutiert."
Also nichts Neues unter der Sonne. Wie auch - ohne weitergehende Forschung.
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B. Jürschik-Busbach © 2017
Fr
08
Dez
2017
Borreliose: Achtung! Zecken im Weihnachtsbaum
Oh Tannenbaum, oh Tannenbaum, wie grün sind deine Blätter ...
Keine Frage, ein Tannenbaum gehört zu einem traditionellen Weihnachtsfest einfach dazu. Nur schade, dass man sich nicht nur eine weihnachtliche Augenweide ins Haus holt, sondern auch - Achtung! - bis zu 25.000 kleine Lebewesen.
Eine norwegische Studie (Uni Bergen) will herausgefunden haben dass in einem durchschnittlichen Tannenbaum bis zu 25.000 Tierchen leben - Milben, Motten, Läuse, Spinnen und ZECKEN überwintern im Tannengrün.
Also aufgepasst, was da vielleicht so aus dem Baum fällt und krabbelt!
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B. Jürschik-Busbach © 2017
Mi
06
Dez
2017
Borreliose & Co: Nachtrag zum US-Gerichtsverfahren gegen führende Leitlinienautoren und Versicherer
Gestern erwähnte ich in meinem Artikel "Borreliose & Co: Neues von den US-Verantwortlichen für die gesundheitspolitische Misere", dass ein Gerichtsverfahren gegen Versicherungen einschließlich ihrer Berater anhängig ist. Heute - pünklich zu Nikolaus - möchte ich doch noch dazu noch ein paar Details nachreichen:
Achtundzwanzig Personen behaupten in einem Bundeskartellverfahren, dass Lyme-Borreliose-Opfer gezwungen sind, Hunderttausende von Dollar für die Behandlung zu zahlen, weil Krankenkassen bzw. Versicherungsunternehmen, die aufgrund falscher Leitlinien (erstellt durch bezahlte "Borreliose-Berater"), die Erstattung zusätzlicher Therapien nach der Standardtherapie verweigern. Diese Leitlinien, u. a. federführend von Dr. Wormser erstellt, implizieren, Lyme-Borreliose könne immer spätestens nach einem Monat Antibiotika geheilt werden.
Die Hauptklägerin, Lisa Torrey, leidet u. a. unter Migräne, Kopfschmerzen, unregelmäßigem Herzschlag, Hörproblemen und Nervenschmerzen. Über 36 Ärzte suchte sie auf, von denen sie die unterschiedlichsten Diagnosen erhielt. Angefangen von Multipler Sklerose über Fibromyalgie bis zu "psychosomatisch" bedingt, bis endlich die Diagnose Lyme-Borreliose erfolgte. Sie hat die Klage beim texanischen Bundesgericht eingereicht.
Torrey - vertreten durch den führenden Anwalt Eugene Egdorf verlangt einen Teil der fehlenden Krankenversicherung bzw. Erstattung für ihre Kosten von der US-Gesellschaft Infektionskrankheiten, ID$A. Torrey behauptet in ihrer Klage, dass mehrere große US-Krankenversicherer in den 1990er Jahren zu dem Schluss kamen, dass die Behandlung der Lyme-Borreliose zu teuer und damit definitiv zu schlecht für ihre Gewinne sei. Bezahlte ID$A-angeschlossene Ärzte, wie Dr. Wormser und andere Borreliose-Leitlinienautoren, die an Lyme-Borreliose forschten, wurden als "Berater" engagiert. Im Jahr 2000 konnte die Krankheit noch mit 28 Tagen Antibiotika behandelt werden. In der Klage heißt es u.a.: "Diese Ärzte wussten, dass Kurzzeit-Antibiotika verabreicht über achtundzwanzig Tage bei bis zu 40 Prozent der Patienten die Lyme-Borreliose nicht ausreichend behandeln konnte. Das bedeutet, mehr als 100.000 Lyme-Borreliose-Patienten jedes Jahr blieben unterbehandelt , wenn man den ID$A-Leitlinien gefolgt ist."
Torrey verklagt die ID$A, die Versicherer Blue Cross und Blue Shield Association, Blue Cross und Blue Shield aus Texas, Anthem Inc., Aetna Inc., Cigna Corp., Kaiser Permanente Inc., United HealthCare Services Inc., UnitedHealth Group und mehrere Ärzte (hier findet man u. a. auch einige der Leitlinienautoren).
Torrey behauptet, dass sie und viele andere Patienten, die an chronischer Lyme-Borreliose leiden, einer mehrmonatigen antibiotischen Therapie bedürfen und zwar solange, bis die Symptome verschwunden sind.
Fakt ist: Die genannten Versicherungsunternehmen ließen sich für die 2006er Leitlinien erneut "beraten". Die Leitlinienautoren standen erneut auf ihrer Gehaltsliste. Und siehe da: die 2006er Leitlinien fielen noch restriktiver aus als die 2000er. Wer mag da an Zufall glauben? (Die Machenschaften und finanziellen Verstrickungen der Leitlinienautoren sind u. a. im Buch "Die verschwiegene Epidemie" vertieft aufgedröselt und beschrieben worden).
In der Klage heißt es: "Die ID$A-Leitlinien von 2006" befördern tatsächlich die Idee, dass Lyme-Borreliose eine simple und seltene Krankheit ist, die leicht zu vermeiden, schwierig zu erwerben und einfach zu diagnostizieren ist, sowie mit der Gabe von Antibiotika über 28 Tage ganz leicht zu behandeln und zu heilen ist." Obwohl diese Leitlinien nicht bindend sind, weigern sich Versicherungen, die über die Leitlinien hinausgehenden Therapiekosten zu erstatten und viele Ärzte behandeln auch nur nach dem restriktiven ID$A-Standard.
Laut der Klage beziehen sich die Leitlinien von 2006 v. a. auf einen Artikel von Dr. Leonard Sigal, einem der hier Angeklagten, in dem er behauptet, dass "chronische Lyme-Borreliose" nur in einigen geografischen Gebieten eine allgemeine klinische Diagnose sei und es an wissenschaftlich validierten Ergebnissen fehle."
Laut Torrey begannen die Versicherer mit Sigal zusammenzuarbeiten, um in den 1990er Jahren die Lyme-Borreliose abzuwehren. Sigal bezeugte in einer eidesstattlichen Aussage im Jahr 1996, die beklagten Versicherer haben ihm 560 Dollar pro Stunde (sic!) gezahlt, um Borreliose-Akten für sie zu überprüfen, und dass er fast immer die Verweigerung der gewünschten Erstattung der Kosten empfahl.
Torrey behauptet, dass Ärzte, die die Leitllinien als zu restriktiv kritisierten, ihre Zulassung gefährdeten, da sie von den Versicherungsunternehmen ins Visier genommen wurden.
"Als Folge ihrer Äußerungen wurden von 1997 bis 2000 mehr als 50 Ärzte in New York, New Jersey, Connecticut, Michigan, Oregon, Rhode Island und Texas untersucht, diszipliniert oder ihre Zulassungen eingezogen. Viele dieser Ärzte wurden von den Versicherungsvertretern an die Ärztekammern gemeldet", heißt es in der Klage.
Die Versicherer meldeten Ärzte, die chronische Lyme-Borreliose behandelten, an die Ärztekammern, was viele Ärzte dazu brachte, keine Borreliosepatienten mehr zu behandeln. Die Ergebnisse der Behandlungsleitlinien und das Mobbing der Ärzte seien für Torrey und ihre Mitkläger katastrophal gewesen, sagt sie.
Borreliosepatienten sind gezwungen, lange Wege in Kauf zu nehmen, um überhaupt Ärzte zu finden, die bereit sind, sie zu behandeln, wenn sie überhaupt noch fit genug sind, um weit zu reisen und wenn sie sich die Therapie und Reisen leisten können. Denn die Therapie kann in der Folge Tausende von Dollars kosten, die diese Patienten selbst bestreiten müssen, weil die Ärzte diese Kosten nicht über die Versicherer abrechnen wollen, heißt es in der Klage.
Torrey sagt, sie leidet jeden Tag an dieser Krankheit, die ihre Opfer sogar töten kann. Es gibt weitere Mitkläger und es bleibt abzuwarten, wie diese Klage ausgehen wird. Eine ID$A-Sprecherin meint: "Einzelberichte können zwar zeitweise relevant sein, sie können jedoch nicht als Grundlage für die Patientenversorgung dienen. Die veröffentlichte Leitlinie "Klinische Beurteilung, Behandlung und Prävention von Lyme-Borreliose, humaner granulozytärer Anaplasmose und Babesiose" spiegelt den besten Informationsstand der Wissenschaft wider, die einem breiten Spektrum an Ärzten zur Verfügung gestellt wird, die einen Patienten mit Symptomen der Lyme-Borreliose behandeln möchten."
Die beklagten Ärzte sind:
Gary P. Wormser
Raymond J. Dattwyler
Eugene Shapiro
John J. Halperin
Robert B. Nadelman
Leonard Sigal
und Allen Steere.
Alle, die schon länger im Thema sind, dürften mit diesen Namen etwas anzufangen wissen. Sollte es am Ende doch noch Gerechtigkeit geben und diese Autoren eine Strafe für schändliches Verhalten erwarten? Wir werden sehen ...
B. Jürschik-Busbach © 2017
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Di
28
Nov
2017
Borreliose & Co.: Neues von den US-Verantwortlichen für die gesundheitspolitische Misere
Die Crux, dass Lyme-Borreliose immer noch viel zu oft zu spät diagnostiziert und untertherapiert wird, haben Patienten weltweit vor allem den US-amerikanischen Leitlinien zur Lyme-Borreliose und den US-Leitlinienautoren der ID$A (Infectious Diseases Society of America) zu verdanken. Es sind jene Leitlinienautoren, die mehrheitlich mit erheblichen Interessenskonflikten belastet sind und waren.
Inzwischen hat die US-Gesundheitsbehörde CDC eine Borreliose-Arbeitsgruppe gebildet, um - im Rahmen des 21st Century Cures Act - u. a. eine schnellere Verfügbarkeit neuer Medikamente (Marktzulassungen) voranzutreiben, aber auch um Antworten auf die zahlreichen offenen Fragen zur Lyme-Borreliose zu finden.
Wie Böcke zu Gärtnern gemacht werden ...
Als 2006 die überaus restriktiven US-Leitlinien zur Diagnostik und Therapie der Lyme-Borreliose festgezurrt wurden, tat sich Dr. Gary Wormser ganz besonders hervor. Er gehört zu den
Borreliose-Wissenschaftlern, die das Frühstadium der Erkrankung herauf und herunter erforscht hat. Bedauerlicherweise übertrug er in den Leitlinien all seine Erkenntnisse über die akute, frühe
Form der Lyme-Borreliose auf die späte und persistierende Erkrankung. Fragt man Dr. Wormser, dann ist Borreliose selten und einfach zu kurieren.
Und jetzt darf der unbedarfte Patient raten, wer u. a. der neuen CDC-Borreliose-Arbeitsgruppe angehört. Ach was, schenken wir uns das Raten. Es ist der auch fleißig
als Berater für Krankenversicherungen arbeitende Dr. Gary Wormser, der mit Gleichgesinnten und den 2006 veröffentlichten Leitlinien ermöglichte, dass Versicherungskonzerne in den USA
plötzlich keine längere Borreliose-Therapie mehr erstatten mussten (siehe auch das diesbezügliche Gerichtsverfahren gegen ihn bzw. die Versicherungskonzerne und seine
Leitlinien-Koautoren). Wormser leidet vermutlich unter einer Fixationsstörung - mit Tunnelblick beschäftigt er sich seit 30 Jahren mit dem einzigen Borreliosestadium, das er
anerkennt: Die unkomplizierte frühe Infektion. In Wormsers Borreliose-Kosmos gibt es weder ein Spätstadium der Borreliose, noch eine persistierende Borreliose und natürlich gibt es
auch keine Komplikationen wie Co-Infektionen oder gar Therapieversager. In Wormsers Universum kann ein Fall wie der des Arztes Neil Spector, der vier Jahre nach einer Borreliose-Infektion
und infolgedessen sogar eine Herztransplantation benötigt einfach nicht vorkommen.
(Über Dr. Spector und seine buchstäblich herzergreifende Geschichte folgt in Kürze ein Artikel - versprochen). :-)
Der versicherungsaffine Wormser, der seit mehr als 30 Jahren Teil des gewaltigen Problems ist, soll also nun Teil der Lösung werden. Wir sind gespannt. In der Zwischenzeit kann man diese vielbeachtete Petition des Amerikaners Carl Tuttle mitzeichnen, und gleich auch noch diese hier, in der er verlangt, dass Wormser nicht Mitglied der Borreliose-Arbeitsgruppe sein sollte.
Siehe dazu auch: http://www.verschwiegene-epidemie.de/2013/03/borreliose-leitlinien-fehlerhaft-interessante-neue-biostatistische-analyse-aus-den-usa/
B. Jürschik-Busbach © 2017
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Mo
03
Jul
2017
Borreliose - Untersuchung der UN-Menschenrechtskommission?
Internationale Untersuchung wg. Menschenrechtsverletzungen bei Patienten mit Rückfallfieber und Lyme-Borreliose
Ein Bericht, der der
Weltgesundheitsorganisation vorgelegt wurde, hat am 7. Juni zu einem Treffen zwischen dem Sonderberichterstatter der Vereinten Nationen (UN) für Menschenrechte und medizinischen Fachleuten,
Wissenschaftlern, Menschenrechtsexperten sowie Anwälten in Genf geführt. Dieses Treffen konzentrierte sich auf die
Menschenrechtsverletzungen bei Personen, die mit Borrelien-Infektionen leben, wie z. B. Rückfallfieber und Lyme-Borreliose.
Die
Sonderberichterstatterin, Dr. Dainius Pūras, hörte Vorträge über die Bandbreite der Menschenrechtsverletzungen von Vertretern eines internationalen Ad-hoc-Ausschusses, der sich für die
Aktualisierung der Diagnosecodes der Weltgesundheitsorganisation (WHO) für Borreliose-Infektionen und Global RBCC, einem Konsortium, das sich mit der Lyme-Borreliose Epidemie
beschäftigt.
Jenna
Luché-Thayer, eine Menschenrechtsexpertin mit 32-jähriger Erfahrung in 42 Ländern, berichtet: "Borreliose-Infektionen sind pandemisch - dazu gehören das Rückfallfieber und die Lyme-Borreliose. Die WHO-Diagnosecodes spiegeln viele der durch diese Infektionen verursachten
Behinderungen nicht wider. Weltweit nutzen medizinische Systeme diese Codes,
um Krankheiten zu diagnostizieren und Behandlungen festzulegen.
Die veralteten Codes führen jedoch dazu, dass sehr kranken Menschen die Behandlung verweigert wird - auch wenn Behandlungsmöglichkeiten den international anerkannten Goldstandard für Richtlinien
des Instituts für Medizin (IOM)
erfüllen. Neben der
Verweigerung der Pflege, gibt es Angriffe auf medizinische Fachleute, die diesen Richtlinien folgen, um chronische Lyme-Borreliose-Patienten zu behandeln."
Der
ehemalige Senior Advisor der Vereinten Nationen und der US-Regierung: "Können Sie sich sehr kranke Kinder vorstellen, im Heilungsprozess durch Behandlungen nach den Goldstandard-Richtlinien, die den Eltern
gewaltsam weggenommen werden? Dies geschieht in vielen Ländern. Können Sie sich vorstellen, dass Krankenkassen
Borreliose-Patienten sagen, dass sie die Borreliose-Behandlungen nicht
erstatten, aber für ihre Euthanasie bezahlen würden? Laut dem niederländischen Forscher Huib
Kraaijeveld geschieht dies in Europa. Das sind schändliche
Handlungen, getrieben durch veraltete Forschung, veraltetete Codes und seltsame finanzielle Motive", sagt Luché-Thayer.
Die Lyme-Borreliose-Bakterien, Spirochäten
ähnlich wie der Syphilis-Erreger, ist bekannt dafür, sich der Immunantwort entziehen und Biofilme bilden zu können, die schwer zu beseitigen sind. Streitigkeiten
über eine geeignete Behandlung lassen oft die Patienten ohne Behandlungsmöglichkeiten für ihre einschränkenden, neurologischen, kardialen und arthritischen Symptome zurück, als auch die
schwere Erschöpfung und Schmerzen. Lyme Carditis, eine Infektion des
Herzens, kann zum Tod führen und eine nicht-diagnostizierte Lyme-Borreliose kann zu Demenz führen.
Hunderte von Peer-Reviewed-Publikationen beschreiben schwere körperliche Krankheitszustände, die durch diese Infektion verursacht werden. Dazu gehören Lyme Nephritis, Hepatitis, Aortenaneurysmen, anhaltende Infektion, Schlaganfälle und über den Mutterleib übertragene Lyme-Borreliose. Die Komplikationen der Syphilis sind klar und detailliert in den WHO-Codes aufgeführt, während es die meisten Lyme-Borreliose-Komplikationen nicht sind.
Dr.
Clement Meseko, Chief Research Officer und Onehealth/Ecohealth-Anwalt am Nationalen Veterinärforschungsinstitut in Vom, Nigeria, sagte dem Sonderberichterstatter: "Viele Afrikaner sind auf
Viehbestand für ihren Lebensunterhalt angewiesen und das setzt sie der Zoonose Borreliose aus. WHO-Diagnosecodes für diese Infektionen müssen aktualisiert und die Überwachung
in Afrika muss verbessert werden. Bis dahin werden viele Menschen in Afrika leiden."
Die WHO-Diagnosecodes für Lyme-Borreliose Krankheit spiegeln die
Ansichten der Infectious Diseases Society of America (IDSA) wider. Die
IDSA ist eine private medizinische Gesellschaft, die strenge Behandlungsbeschränkungen fördert, unabhängig von der Reaktion des Borreliose-Patienten und im Gegensatz zu ihren Empfehlungen für andere Patientengruppen, die an einer anhaltenden Infektion leiden.
Einige IDSA-Mitglieder theoretisieren, dass nicht-diagnostizierte Geisteskrankheiten, statt einer persistierenden Infektion, die Erklärung sein könnte, warum die von der IDSA empfohlenen
Therapieprotokolle bei Tausenden klinisch diagnostizierten Borreliose-Patienten scheitern.
Die 2006 von der IDSA verabschiedeten
Borreliose-Behandlungsleitlinien entsprechen nicht den international anerkannten Standards der IOM für Leitlinien. Einige der Leitlinien-Autoren arbeiten als Sachverständige für Versicherer gegen Borreliose-Patienten;
die Versicherer wiederum verwenden die IDSA-Leitlinien
von 2006, um die Erstattung von Behandlungen abzulehnen, die den Richtlinien der IOM-Standards entsprechen.
Dr. McManus ist
Gründerin der Abteilung für zeckenübertragene Krankheiten an der University of Sydney und Vorstandsmitglied der International Lyme und Associated Diseases Society (ILADS). (ILADS ist eine medizinische
Gesellschaft, die patientenorientierte Behandlungsleitlinien entwickelt hat, die den Standards der IOM entsprechen.) Dr. McManus ist sehr besorgt über den Mangel an diagnostischen
Möglichkeiten für Tausende von australischen Patienten, die Symptome zeckenübertragener Krankheiten zeigen, aber niemals positiv auf Lyme-Borreliose Krankheit testen, weil sie Varianten von
Rückfallfieber haben. Nach McManus lassen die schlechten diagnostischen Möglichkeiten und der Mangel
klinischer Vertrautheit mit den Symptomen die meisten Patienten unbehandelt zurück.
Im Zeugnis des Sonderberichterstatters stellt der Bioethiker Diane O'Leary vom Kennedy Institute of Ethics an der Georgetown University fest, dass die globalen Gesundheitsorganisationen klare ethische Verpflichtungen haben. "Im Rahmen der wissenschaftlichen Debatte über die biologischen Ursprünge von chronischer Lyme-Borreliose haben die politischen Entscheidungsträger die Pflicht, das Recht auf Gesundheit aktiv zu schützen." Ethisch gesehen ist es nicht möglich, zu rechtfertigen, dass der Zugang zur medizinischen Versorgung der chronisch erkrankten Borreliosepatienten weiterhin behindert wird.
Prof. Christian Perronne ist ein international
renommierter Spezialist für Infektions- und Tropenkrankheiten mit über 300 wissenschaftlichen Publikationen hat die WHO beraten. Prof. Perronne fragte den Sonderberichterstatter: "Wie kann es sein, dass
Behandlungsmöglichkeiten für diese kranken Patienten zurückgehalten werden? Das geht gegen den hippokratischen Eid, dem
Patienten keinen Schaden zuzufügen. In Frankreich habe
ich Behandlungen länger als sechs Wochen durchgeführt, um Tausenden von Patienten erfolgreich zu helfen."
Die
Vertreter nahmen auch an der jährlichen Präsentation des Sonderberichterstatters des Menschenrechtsrats der Vereinten Nationen teil und trafen sich mit offiziellen und diplomatischen Delegierten
aus vielen Nationen, um ihre Bedenken zu besprechen.
Laut Ad-hoc-Ausschuss und Global RBCC-Gründer
Luché-Thayer ist dies nur der Anfang ihres Handelns. "Wir werden über jede
Regierungsbehörde, Ärztekammern, medizinische Gesellschaften oder Krankenversicherungen berichten, die diese Menschenrechte stören, sagte Luché-Thayer. "Wir sind Stakeholder mit globaler Reichweite
und internationaler Präsenz und der Sonderberichterstatter hat das Mandat, all diese Missbräuche zu untersuchen."
Quelle: https://www.linkedin.com/pulse/human-rights-violations-relapsing-fever-lyme-disease-luche-thayer
Übersetzung - ohne Gewähr. Ausschlaggebend ist der Originaltext. B. Jürschik-Busbach © 2017
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Mo
01
Mai
2017
Borreliose, Zeckenstiche und ihre ernsten Folgen: Im Mai erneute Aktionstage des Aktionsbündnisses OnLyme-Aktion.org
Mitmachen, vorbei kommen!
Es ist eine gute und bewunderswerte Tradition beim Aktionsbündnis gegen zeckenübertragene Infektionen Deutschland e. V., OnLyme-Aktion.org: die Aktionstage!
Seit der Gründung des Aktionsbündnisses, im Jahr 2012, macht OnLyme-Aktion.org unermüdlich durch zahlreiche Aktionen wie die Berlin-Demo, die Aktionen 2014 und 2015, Petitionen und der immens wichtigen Teilnahme an den Leitlinienkonferenzen zur Lyme-Borreliose auf die schlechte medizinische Versorgung aufmerksam.
Dabei informieren Mitglieder des Aktionsbündnisses über die häufigste durch Zecken übertragene Infektionskrankheit und fordern unter dem Motto „(Be-)Handelt endlich!“ verstärkte Forschungsanstrengungen und Langzeittherapie-Studien. Die sind bitter nötig.
Warum Aktionstage für die bessere medizinsche Versorgung der Lyme-Borreliose?
Seit Jahren gibt es einen medizinischen Meinungsstreit um die Behandlung einer Borreliose im fortgeschrittenen Stadium. Es fehlen diagnostische Routine-Tests, die
es ermöglichen, eine Lyme-Borreliose zuverlässig im Frühstadium zu erkennen und unterscheiden zu helfen, ob man es mit einer Infektion im fortgeschrittenen Stadium zu tun hat. Soll heißen: Es
hapert bereits gewaltig bei der Diagnostik. Doch selbst wenn diese endlich erfolgt, geht es mit Therapien weiter, die - aus bislang ungeklärten Gründen - nicht bei allen Patienten ausreichend
anschlagen. Während der eine Erkrankte nach der antibiotischen Standardtherapie wieder gesund wird, bleibt der andere chronisch krank. Angesichts einer Multisystemerkrankung bedeutet das für
viele das berufliche und soziale Aus. Borreliose ist somit nicht nur eine wachsende gesundheitliche Gefahr, sondern auch ein immenses volkswirtschaftliches und gesellschaftliches
Problem.
Lyme-Borreliose ist ein weltweites Problem
In mindestens 65 Ländern dieser Erde erkranken Menschen an Lyme-Borreliose - kein Wunder also, dass sich weltweit Selbsthilfegruppen finden - eine Übersicht findet sich u. a. hier.
In Deutschland ist bereits jedes 14. Kind infiziert. Onlyme-Aktion.org hat daher wichtige Informationen für Eltern, ErzieherInnen und LehrerInnen zusammengestellt.
Infos und Erfahrungsaustausch gesucht? Das Borreliose-Patientenforum
Weitere Infos rund um diese Infektion sind auf der Website von OnLyme-Aktion.org zu finden. Besonders hervor zu heben ist das moderierte Borreliose-Forum des gemeinnützigen Aktionsbündnisses. Dort finden Patienten, Angehörige und Interessierte wertvolle Informationen und können sich über Erfahrungen austauschen.
Jetzt aber heißt es erst einmal: Mitmachen! Besucht die Infostände, kommt zu den Aktionstagen in einer der fünf Städte. Macht es wie die Mitglieder von OnLyme-Aktion.org und gebt dieser Erkrankung ein Gesicht.
OnLyme-Aktion.org ist auch auf Facebook zu finden. Bitte teilen, teilen, teilen! :-) DANKE!
https://www.facebook.com/OnLymeAktion.org/
https://www.facebook.com/LymeBorrelioseWorldwideProtest.Germany/
Fr
24
Mär
2017
Borreliose: Hoffnung - werden die ICD-Codes für Borreliose geändert?
Die WHO entwickelt die Internationalen KlassifiKationen der Krankheiten, ICD (Internat. Classification of Diseases). Die meisten Länder auf der Welt nutzen diese ICD-Codes für die Definition und Diagnose von Krankheiten - sie gehören zum Standarddiagnosemittel für die Epidemiologie, das Gesundheitsmanagement und für klinische Zwecke.
Ein globales Netzwerk gegen institutionalisierte Diskriminisation und ein Ad Hoc Kommitee arbeiten gegenwärtig daran, Änderungen für die Codierung bei Lyme-Borreliose zu erreichen.
Das Problem: Die gegenwärtigen ICD-Codes für Lyme-Borreliose repräsentieren nur sehr beschränkte Manifestationen der Lyme-Borreliose. Die vielfältigen Krankheitsbilder der Multisystem-Infektion werden mit den ICD Codes kaum abgebildet. Diese fehlenden Codes wiederum sorgen dafür, dass Borreliose-Patienten unzureichend diagnostiziert und behandelt werden, was gegen die Menschenrechte verstößt.
Die institutionalisierten Hindernisse gilt es zu überwinden und damit die bisherigen ICD Codes für Lyme-Borreliose, die in elektronisch-medizinischen Systemen eingebettet sind, die zur Software für klinische Entscheidungen gehören und die von Medizinern (für die Diagnose) und von Gesundheitsversicherungen genutzt wird. Werden diese Systeme mit Symptomen konfrontiert, die nicht zu den Krankheitscodes passen, werden sie automatisch einer "unspezifischen Erkrankung" mit "experimenteller Behandlung" zugeordnet, was insbesondere in den USA von Versicherungen nicht bezahlt wird.
Patienten, die an der Spätform der ICD10 Lyme-Borreliose leiden, erhalten auf diese Weise keinen Zugang zu Behandlungsoptionen für die verschiedenen Stadien und Komplikationen der Infektion, einschließlich zusätzlicher Komplikationen durch zusätzliche andere zeckenübertragene Co-Infektionen.
Patientenzentrierte Therapieoptionen werden von den Versicherungen nicht erstattet.
Das Recht auf eine partizipative Entscheidungsfindung wird verweigert, weil die Therapieoptionen für komplexe und persistierende Fälle mit den Codes nicht abgedeckt werden und diese damit "unsichtbar" bleiben.
Viele Mitglieder dieses neuen, globalen Netzwerks arbeiten im wissenschaftlichen und medizinischen Bereich bereits seit Jahrzehnten am Thema Borreliose. Sie beraten u. a. auch die WHO und möchten neue Borreliose-ICD-Code-Kategorien entwickeln. Die Empfehlungen sollen dann der WHO vorgestellt werden.
Wie immer, stirbt die Hoffnung zuletzt ...
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Do
23
Feb
2017
Lyme-Borreliose ist mit Krebs vergleichbar, sagt US-Onkologe
Die Borreliose-Erkrankung des Top-Onkologen Dr. Neil Spector blieb sehr lange unerkannt. Zu lange. Durch die Borrelien wurde sein Herz derart irreversibel geschädigt, dass eine Herztransplantation nötig wurde.
Dr. Spector schrieb das Buch Gone in a Heartbeat: A Physician’s Search for True Healing - er ist Professor für Pharmakologie und onkologische Biologie an der weltberühmten medizinischen Fakultät der Duke University. Als Direktor für die Entwicklung von Therapeutika am Duke Krebs-Institut leitet er auch die Entwicklung personalisierter Krebstherapien.
In einem Interview erläutert Dr. Spector, dass Krebs und Lyme-Borreliose einige Gemeinsamkeiten aufweisen.
Viele Ärzte übersahen im Laufe der Zeit seine Erkrankung. Erschwerend kam hinzu, dass er sich nicht an einen Zeckenstich erinnern konnte. Erste Symptome, vor allem Herzrhythmusstörungen, stellt er 1993 fest. Auch leidet er erstmals an Brain fog, dem gefürchteten "Gehirnnebel", Konzentrations- und Erinnerungsstörungen. Er fühlte sich, als hätte er hunderte Benadryl (Schmerzmittel)-Tabletten genommen. 1996 entwickelte er eine eine schwere und plötzliche Arthritis an den Handgelenken. Er konnte seine Hände kaum noch gebrauchen. Zufällig erhielt er Doxycycline und stellte verblüfft fest, dass seine Arthritis verschwand. Da kam ihm das erste Mal der Gedanke, er könnte unter Lyme-Borreliose leiden. Die Herzrhythmusstörungen verschlimmerten sich mit der Zeit, er litt unter Erschöpfung und "brennenden Fußsohlen", die ihn nachts kaum noch schlafen ließen. Das klingt nach einer klassischen Bartonellen-Infektion. Je seltsamer seine Symptome wurden, desto schwieriger wurde es für seine Ärzte, die Puzzleteile zusammen zu setzen.
Drei Borreliosetests waren negativ, ein vierter, IGeneX kam positiv zurück. Der Rheumatologe ging alle Autoimmunerkrankungen durch. Negativ.
Bevor man Multiple Sklerose, Fibromyalgie oder rheumatoide Arthritis diagnostiziert, sollten Ärzte unbedingt zuvor Lyme-Borreliose ausgeschlossen haben, appeliert daher Dr. Spector. Und dabei sei es vollkommen unwichtig, ob das nur auf ein Prozent oder auf 78 Prozent der Patienten zutrifft. Man dürfe auf keinen Fall Menschen mit einer fortschreitenden neurodegenerativen Erkrankung unbehandelt lassen, wenn eine Therapie möglich wäre.
Welche Ähnlichkeiten gibt es zwischen Lyme-Borreliose und Krebs?
Wir wissen, dass es unzählige Formen von Krebs gibt - ähnlich verhält es sich mit Borreliose. Es gibt so viele Borrelienspezies und Co-Infektionen. Wenn man von einer Zecke gestochen wird, kann man sich mit fünf oder 10 verschiedenen Erregern gleichzeitig infizieren.
Dr. Spector findet es auch albern, eine zeckenübertragene Erkrankung, Lyme-Borreliose zu nennen. Bei Brustkrebs sage man auch nicht "Sie haben Brustkrebs", weil es schlicht nichts Anderes bedeutet. Die Sprache ist wichtig, weil sie eine Bedeutung für die Behandlung hat. Bei Krebs wissen wir, dass lediglich eine Behandlungsform nicht funktioniert. Man muss die Nuancen, die Mutationen des Tumors kennen und auf diese spezifisch zielen. Auf diese Weise sollte man auch bei Borreliose vorgehen.
Noch lächerlicher sei es, dass offenbar niemand in der herkömmlichen Borrelioseforschung über Resistenz bzw. Immunfluchtmechanismen nachgedacht habe. Bei Krebs, so Dr. Spector, wissen wir seit Jahrzehnten, dass Tumorzellen das Immunsystem austricksen und auch einer Chemotherapie widerstehen können. Das Persister für die Borrelioseforscher ein neues Thema ist, schockiert Dr. Spector. Die Frage ist doch: Warum sollte dieses Bakterium nicht versuchen, dem Immunsystem und den Antibiotika zu entkommen? Man kenne das doch auch von der Syphilis, der "Schwester-Erkrankung".
Wir müssen auch die molekulare Biologie dieses Bakteriums kennen. Teil der ganzen metastatischen infektiösen Natur der Borreliose ist der Gestaltwechsel - von der klassischen Korkenzieherform bis zur cystischen Form. Das sei mit Krebszellen vergleichbar. Sie verändern ihre Gestalt und werden so weniger angreifbar durch die Chemo; dabei werden sie aggressiver, mobiler und invasiver. Diesen Gestaltwechsel versuche man bei Krebs therapeutisch zu nutzen, erläutert Dr. Spector.
Man muss auch bei den Therapien vom Kästchendenken wegkommen. Es wird sich zu sehr auf Antibiotika verlassen. Wir benötigen gezieltere Therapien. Es gibt sehr gute Tierstudiendaten, nach denen einige Borrelienspezies offenbar eher das Herz attackieren, andere eher die Gelenke oder das Gehirn. Dafür gibt es biologische Gründe, das sind keine Zufälle - ganz wie bei Krebs. Das muss verstanden werden, denn vielleicht findet man Wege, diese Entwicklung zu blockieren und die Antwort muss nicht antibiotisch basiert sein.
Lyme-Borreliose und Krebs und was das mit Zucker zu tun hat
Dr. Spector: Die metabolischen Voraussetzungen sind vergleichbar. Bei Krebs haben wir Therapiestrategien entwickelt, bei denen die Erkrankten einige Tage keine Kohlenhydrate essen und dann behandeln wir sie mit einem glukoseähnlichen Therapeutikum, dass der Tumor aufnimmt und die Tumorzellen killt.
Anmerkung der Übersetzerin: Ein spezieller Zucker entfernt im Inneren der Zelle ein Protein, das der Tumor als Schutzmechanismus benötigt.
Siehe auch: https://www.zentrum-der-gesundheit.de/krebs-zucker-ia.html
Und: https://www.welt.de/gesundheit/article13777135/Zucker-treibt-Krebszellen-in-den-Selbstmord.html
Dieser Therapieansatz könnte vielleicht auch bei Borreliose funktionieren, das müsste man mal im Labor testen. Vielleicht könnte es auch die Bakterien für Antibiotika empfindlicher machen.
Gibt es einen Zusammenhang zwischen Borreliose und einem Gehirntumor wie dem Glioblastom?
Eine kürzlich veröffentlichte Studie zeigt eine Verbindung zwischen dem tödlichen Gehirntumor Glioblastom und Lyme-Borreliose. Seit Jahren gibt es zahlreiche Verbindungen zwischen infektiösen Erregern und Krebs. Beispiel: Helicobacter pylori und Magenkrebs, oder Epstein Barr Virus und Lymphome.
Übersetzung und Zusammenfassung B. Jürschik-Busbach © 2017
Quelle: http://www.huffingtonpost.com/dana-parish/lyme-the-infectious-disea_b_9243460.html
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Fr
20
Jan
2017
Borreliose: Bill Gates und neue Borreliose-Diagnostik
In den USA schätzen Forscher an der Johns Hopkins Blooberg School of Public Health, dass Lyme-Borreliose im Spätstadium Kosten von 512 Mio. bis 1,3 Mrd. US-Dollar jährlich verursacht. Teil des Problems sind die immer noch unzureichenden Tests und Diagnosen. Die US-Gesellschaft ILADS berichtet, es dauere typischerweise bis zu zwei Jahren und mindestens fünf Arztbesuche, bis Patienten mit Lyme-Borreliose diagnostiziert werden.
Jetzt haben US-Forscher neue Borreliose-Tests entwickelt
Ceres Nanosciences, eine Diagnostika-Firma aus Virginia entwickelte den urin-basierten Nanotrap Lyme Antigen Test, um schnell und früh einer Borreliose auf die Spur zu kommen. Mit dieser neuen Test-Technik hofft man auch Ebola und Tuberkulose besser diagnostizieren zu können. Dafür hat die Bill und Melinda Gates Stiftung der Firma mehr als 1 Million Dollar zur Verfügung gestellt.
Der US-Bundesstaat Virginia war auch der erste, der Ärzte verpflichtet, Borreliose-Patienten über die Unzuverlässigkeit der Borreliosetests aufzuklären, bevor sie beginnen, Borreliosepatienten zu behandeln.
Alle bisherigen Versuche, Borreliose mittels Urintest festzustellen, scheiterten. Die Tests waren bislang nicht in der Lage, die winzige Antigen-Menge im Urin zu messen.
B. Jürschik-Busbach © 2017
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Mi
14
Dez
2016
Borreliose: Das Beste aus dem Borreliose-Blog des Jahres 2016
Und schon wieder habe ich heute morgen ein Törchen am Adventskalender geöffnet. Die Tage eilen, Weihnachten ist auf Sichtweite, man kommt kaum nach. Es ist schon seit Jahren Tradition, dass der Blog im Winter eine kleine Pause macht und das Beste aus dem jeweiligen Jahr zum Herunterladen zusammenfasst.
In diesem Jahr hat es leider private Gründe gegeben, die meine Blogaktivitäten ein wenig schrumpfen ließen. Ich werde jedoch weiterhin versuchen, "Borreliose-Splitter" aufzugreifen und hier darüber zu informieren.
Allen treuen BlogleserInnen wünsche ich eine harmonische Weihnachtszeit und einen guten Rutsch. Möge das neue Jahr vor allem viel Gesundheit und Wohlbefinden für uns alle bereit halten!
In diesem Sinne, herzlichst Ihre
Birgit Jürschik-Busbach
Do
13
Okt
2016
Borreliose: Under our Skin-Produzent kommt an längst vergessene Unterlagen von Dr. Willy Burgdorfer
Der Zeckenjäger ist voller Hoffnung. Er glaubt sich sicher, die Ursache für die zerstörerische Krankheit, die nach dem US-Ort Lyme benannt wurde, gefunden zu haben. Er nennt diesen Krankheitserreger den "Schweizer Agenten".
Lyme-Borreliose: Nachlass von Dr. Willy Burgdorfer ist ausgewertet - neue Erkenntnisse?
Doch spätere Untersuchungen bringen Zweifel. 18 Monate später, 1981 sagt der Schweizer Forscher, Dr. Willy Burgdorfer, Borrelien verursachen diese neue Infektionskrankeit.
Müssen wir uns nun alle auf Rickettsien testen lassen?
Der "Schweizer Agent", den Burgdorfer untersuchte, war der Erreger "Rickettsia helvetica". Leider gibt es kaum Studien zum humanpathogenen Potenzial dieser gramnegativen Bakterien.
Rickettsien sind als Erreger verschiedener Fleckfieberformen in Geschichte und Gegenwart von großer medizinischer Bedeutung. Das durch Läuse übertragene Epidemische Fleckfieber spielte in der
Geschichte eine wichtige Rolle. Es zählte häufig zu den kriegsentscheidenden Faktoren. In den letzten Jahren erbrachte eine intensivierte Suche nach neuen Rickettsien eine Reihe von bisher
unbekannten Rickettsien, die teilweise mit neuen Krankheitsbildern assoziiert werden konnten. Damit zählen die Rickettsiosen zu den „emerging“ (neu auftretenden) Infektionen. Mindestens elf neue
Rickettsiosen beim Menschen konnten im Zeitraum von 1985 bis 2004 entdeckt werden.
Erst in letzter Zeit wurde Medizinern zunehmend bewusst, dass Zecken nicht nur einen Erreger übertragen, sondern Mensch und Tier mit ihrem Stich mit einem ganzen "Cocktail" von Krankheitserregern infizieren können. Diese "Misch-Infektionen" bzw. Co-Infektionen sind schwer zu diagnostizieren, komplex und schlecht zu therapieren.
Vielleicht wäre es besser gewesen, Burgdorfer hätte sich seiner weiteren Rickettsien-Forschung gewidmet, doch wissenschaftlich schlug er andere Wege ein.
Weitere Informationen hier: https://www.statnews.com/2016/10/12/swiss-agent-lyme-disease-mystery/
B. Jürschik-Busbach © 2016
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Mo
10
Okt
2016
Borreliose & Co: Leipziger Informationsabend am 27. Oktober - neuer Zeckenrekord 2016
Die Leipziger Borreliose-SHG lädt am 27. Oktober zum Info-Abend
"Die Zeckensaison ist gerade mal wieder auf einem Höhepunkt. Dabei liegt in Leipzig die Zahl der Erkrankten bereits jetzt höher als im gesamten vorigen Jahr. „In diesem Jahr gab es in ganz
Sachsen schon rund 1150 Borreliose-Fälle“, hat Wiebke Friedrich von der Leipziger Selbsthilfegruppe Borreliose (SHG) recherchiert."
Einer der größten Irrtümer: "Ich bin gegen Zecken geimpft."
„Wir müssen immer wieder bei Inforveranstaltungen die Erfahrung machen, dass viele unserer Mitbürger, die eine ,Zeckenschutz-Impfung’ erhalten haben, irrtümlich denken, bei einem Zeckenkontakt rundum geschützt zu sein“, so SHG-Sprecherin Friedrich. Dem sei leider nicht so. „Diese Impfung schützt nur vor der selteneren Erkrankung durch den FSME-Virus. Zecken können aber weitere Erreger übertragen – so unter anderem Borrelien, wie die Erreger der Lyme-Borreliose-Infektion heißen. Und gegen Borreliose gibt es bisher keinen Impfstoff.“
"Eine der vielen Manifestationsformen sei die Neuroborreliose, von der man spricht, wenn im Zuge einer Borreliose Krankheitserscheinungen des Nervensystems auftreten. Und speziell darum soll es am 27. Oktober im Rheumazentrum der Leipziger Universität, Liebigstraße 22A (1. Etage, Zimmer 139) beim diesjährigen Herbstvortrag der SHG gehen, wozu für 19 Uhr Interessierte beziehungsweise Betroffene eingeladen sind. Konkret ist der Vortrag überschrieben: „Neuroborreliose – anhand von Patienten mit Schlaganfall (nach entzündlich-rheumatischen Erkrankungen wie Vaskulitis bei diagnostizierter Neuroborreliose)“. Referent ist Professor Tobias Back, Chefarzt des Sächsischen Krankenhauses Arnsdorf. Danach moderiert SHG-Leiter Gert Schlegel noch eine Diskussion.
Anmeldungen zum Herbstvortrag unter Tel. 0341 3382155 oder per E-Mail borreliose-leipzig@gmx.de an. Eintritt: 2 Euro.
Weitere Informationen: http://www.lvz.de/Leipzig/Lokales/Borreliose-Alarm-in-Leipzig
Das warme-feuchte Wetter macht das Jahr 2016 leider zu einem der schlimmsten Zeckenjahre. Von Januar bis August wurden beispielsweise allein in Bayern 40 Prozent mehr Borreliose-Fälle registriert als im Vorjahr.
So
10
Jul
2016
Borreliose: Kanadische Ärzte sind alarmiert und: Neue Antibiotika-Kombinationen und ihre Wirkung auf Borrelien
Borreliose - ob Diagnostik oder Therapie - Kontroversen wohin man schaut
Im Mai hatte die kanadische Gesundheitsbehörde zu einer Konferenz über Lyme-Borreliose eingeladen. Dabei ging es um verbesserte Beobachtung, Behandlungsleitlinien, beste Verfahren und ein verbessertes Bewusstsein der Ärzte, auf was sie achten und wie sie behandeln sollen. Taylor räumte dabei ein, dass es in Kanada Kontroversen über die Interpretation der Borreliose-Tests und die Therapie gebe. Ein Phänomen, dass leider weltweit zu beobachten ist - auch in Deutschland. Zu verdanken ist dieser für Patienten oft tragische Umstand der weltweit führenden US-Gesellschaft für Infektionskrankheiten, ID$A (Infectious Diseases Society of America). Diese medizinische Gesellschaft hat in der Vergangenheit mithilfe korrumpierter Leitlinienautoren für tendenziöse Diagnose- und Therapie-Leitlinien gesorgt. Die engen Verbindungen zur weltweit größten Gesundheitsbehörde CDC sorgten für die entsprechende Durchsetzung dieser Empfehlungen. Das ganze Desaster hätte ein US-Amerikanisches bleiben können, wenn man in anderen Ländern eigenständige Langzeitstudien durchgeführt hätte und zu eigenen Ergebnissen gekommen wäre. Stattdessen übernahmen die meisten medizinischen Gesellschaften jedoch ganz bequem die ID$A-Empfehlungen und so "produziert" man überall u. a. aufgrund mangelhafter Diagnostik und Therapie chronisch kranke Borreliose-Patienten.
Die meisten kanadischen Mediziner folgen ebenfalls den US-Empfehlungen der CDC, andere wiederum wiederholen antibiotische Therapien immerhin mehrmals und verlängern sie auch. Einig sind sich zumindest alle Fachleute: Es werden dringend neue und zuverlässige Tests benötigt. Zur Zeit ist es immer noch nicht möglich eine persistierende von einer akuten Borreliose-Infektion zu unterscheiden; dementsprechend uneins ist man über die weitere Behandlung.
Die niederländische Firma Tropicare hat einen neuen Test für Zecken entwickelt, der innerhalb von 10 Minuten zeigen soll, ob eine Zecke mit Borrelien infiziert ist. Ob das der große Wurf ist, darf jedoch bezweifelt werden. Viele Zecken sind mit verschiedenen Borrelienspezies sowie weiteren Krankheitserregern infiziert. Ein Test nur auf Borrelia burgdorferi ist daher wenig zielführend. Viel spannender ist für Patienten daher die Frage:
Welche Antibiotika-Kombinationen wirken in-vitro gegen Persisterzellen?
Angesichts der geschilderten Misere können Patienten auf Wissenschaftler wie Zhang et al hoffen. Sie haben mehrere Antibiotika und ihre Wirkung auf runde Borrelien-Persister untersucht. Im Mai 2016 veröffentlichten sie ihre Erkenntnisse in Front Microbiol. 2016 May 23;7:743. doi: 10.3389/fmicb.2016.00743. eCollection 2016.
Zhang et al halten fest: Obwohl gegenwärtig empfohlene Antibiotika gegen Lyme-Borreliose wie Doxycyclin und Amoxicillin die Mehrheit der Borreliose-Patienten heilen kann, leiden ca. 10 % bis 20 % der behandelten Patienten unter anhaltenden Symptomen einschließlich Erschöpfung, Gelenk- oder Muskelschmerzen. Unter Stress-Bedingungen, z. B. verursacht durch Antibiotika, können Borrelien runde Formen entwickeln, die eine Art persistierende Bakterien darstellen, die sich in-vitro resistent gegen die üblichen Antibiotika zeigen.
Überraschend: Elf Präparate wirkten besser als Metronidazol und Tinidazol, die bislang gegen runde Persisterformen verschrieben werden. Daptomycin und Clofazimin zeigten eine erhöhte Wirksamkeit. Artemisinin, Ciprofloxacin, Nifuroxim (Furoxim), Fosfomycin, Sulfacetamid und andere erwiesen sich ebenfalls als wirksam. Die höchste Wirksamkeit zeigten zwei Antibiotika-Kombinationen: Artemisinin und Cefoperazon/Doxycyclin sowie Daptomycin und Sulfachlorpyridazin. Die Autoren hoffen, dass diese Ergebnisse Verbesserungen bei der Borreliose-Therapie mit sich bringen werden.
Siehe auch: http://danielcameronmd.com/researchers-identify-novel-drug-combinations-to-combat-lyme-persister-cells/
B. Jürschik-Busbach © 2016
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Hier ein (englischsprachiges) Interview mit Dr. Zhang.
Do
19
Mai
2016
Borreliose: Ein sehr guter ORF-Beitrag
Falls jemand Probeme mit dem Öffnen der Datei hat, hier ist der Link zum Beitrag:
https://youtu.be/LwxMwcBTfCc
Fr
22
Apr
2016
Borreliose & Co: Wer sich in den Garten begibt ...
kommt hoffentlich nicht darin um, aber steht oft, ohne es zu wissen, mitten im Zeckenaufmarschgebiet.
Von Gärten, Parks und Zeckenplage
Frühlingszeit ist Gartenzeit. Überall wird bei den ersten wärmenden Sonnenstrahlen gewerkelt, gepflanzt, gerupft und gezupft.
Für die Medien sind Zecken jetzt ein klassisches Frühjahrsthema, v. a. im Hinblick auf FSME-Impfungen. Geschenkt. Des Weiteren ist immer wieder zu lesen, die Zeckenstichgefahr droht v. a. im Wald. Dass die Gefahr, durch unbemerkt gebliebene Zeckenstiche zu erkranken, im eigenen Garten, bei der Gartenarbeit, beim Liegen auf der Freibadwiese und beim eigenen süßen Vierbeiner lauert, findet immer noch nur selten Erwähnung. Dabei zeigte eine Studie der Universität Hohenheim in 60 verschiedenen Privatgärten deutlich, dass selbst sehr gepflegte, waldferne (!) Gärten bzw. Gärten mit konstant kurzem Rasen und ohne Unterholz nicht zeckenfrei waren.
Ja, ist man denn nirgends sicher?
In städtischen Parks jedenfalls nicht. Eine Untersuchung in neun bayerischen städischen Parks zeigte, dass kein einziger zeckenfrei war. Um welche Stadtparks es sich handelt, will das bayerische Landesamt nicht verraten, weil es keine Rolle spiele, so eine Sprecherin. Nach der Gartenarbeit, nach dem Grillen im Park und ähnlichen Freizeitaktivitäten ist dringend die akribische Untersuchung nach Zecken, insbesondere den 1 - 2 Millimeter kleinen Zeckennymphen angesagt!
B. Jürschik-Busbach © 2016
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Do
10
Mär
2016
Borreliose: Gen-Signatur liefert neuen Diagnose-Ansatz?
Arroganz und Ignoranz bilden das Katastrophen-Duo bei Borreliose & Co. Über Nacht lernt die Welt das Zika Virus und seine furchtbaren Auswirkungen kennen. Präsident Obama fordert im Kongress sofort ein 1,8 Milliarden-Dollar schweres Notfallprogramm, während das Disaster rund um die Zeckenopfer mit jährlich mindestens 300.000 Neu-Erkrankungen in den USA und zerstörten Leben bei Hunderttausenden kontinuierlich ignoriert wird. Willkommen in "Lyme-Land". Beachtenswert auch der Artikel in der "Huffpo" über 11 Top-Ärzte, die nicht in der Lage sind, Lyme-Borreliose korrekt zu diagnostizieren. (http://www.huffingtonpost.com/dana-parish/how-11-top-nyc-doctors-missed-my-lyme-disease_b_9146788.html)
Aus Zeitgründen gibt es heute nur einen kurzen "News-Splitter" aus "Lyme-Land". Immerhin, neue Hoffnungen keimen bei der Nachricht:
Gen-Signatur führt zu neuem Borrelose-Diagnose-Ansatz
Forscher könnten einen neuen Weg gefunden haben, Lyme-Borreliose zu diagnostizieren. Dieser Ansatz basiert auf bestimmte Gen-"Signaturen", die sie in den Leukozyten erkrankter Patienten fanden. Zuverlässige Tests werden dringend benötigt, weil es unerlässlich ist, eine frische von einer chronischen Borreliose zu unterscheiden und weil die schnelle Diagnose spätere Komplikationen verhindern könnte. Immerhin entwickeln 10 bis 20 Prozent der Erkrankten eine chronisch-persistierende Borreliose.
Multiple Sklerose oder Neuroborreliose?
Noch immer werden unzählige Borreliose-Patienten mit Multpler Sklerose (MS) diagnostiziert. Wenn man ihnen Steroide zur Unterdrückung der Immunabwehr verabreicht, öffnet man den Borrelien endgültig Tür und Tor. In der früheren Literatur zur MS wurde über Spirochäten berichtet, die man bei Autopsien der Gehirne von MS-Patienten fand. Es waren keine Syphilis-Spirochäten und so rätselte man, um welche Spirochäten es sich handeln könnte.
Es wurden etliche Tierstudien durchgeführt. Dann kam der Siegeszug der Steroide und man konnte die Entzündungssymptome unterdrücken. Immerhin 1995 war man schon mal weiter. Zu diesem Zeitpunkt wurde nicht Multiple Sklerose als Infektionskrankheit diskutiert. Man hatte Viren im Verdacht. Doch mit den Steroiden drehte sich alles um 180° Grad. Man musste sich nicht länger um die Ursachen für die zerstörerischen Entzündungsprozesse kümmern, Kortison wird es nun richten. Als vermeintlicher MS-Patient tut man vermutlich gut daran, es mal mit Antibiotika zu versuchen. Siehe auch: http://www.verschwiegene-epidemie.de/2012/10/multiple-sklerose-ist-borreliose-oder-ebv-infektion/
B. Jürschik-Busbach © 2016
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Fr
12
Feb
2016
Borreliose: Endlich - die umstrittenen, veralteten IDSA-Leitlinien sind aus dem Leitlinien-Register entfernt worden
Nach Jahrzehnten voller Kontroversen hat die US-amerikanische Gesellschaft für Infektionskrankheiten (IDSA) ihre umstrittenen Leitlinien aus dem Nationalen Leitlinienregister genommen. Sie waren mehr als veraltet, denn sie stammten aus dem Jahr 2006, was Patientenorganisationen immer wieder beklagten. Nun fordern die US-Patientenvertreter die US-amerikanische Gesundheitsbehörde CDC auf, die IDSA-Leitlinien ebenfalls aus allen CDC Publikationen zu entfernen.
Zu Recht fragen die Patienten die Centers for Disease Control (CDC): Wo ist im Fall der Borreliose seit 40 Jahren die Infektionskontrolle? Die CDC haben bis heute keinen zuverlässigen Borreliose-Test entwickelt, die CDC waren bis heute nicht in der Lage einen Impfstoff zu entwickeln, der alle Borrelienspezies abdeckt, die CDC versucht seit langem die tatsächliche Erkrankungszahlen herunter zu spielen, die CDC kontrollieren weder regional die Borreliose-Ausbreitung, noch konnten sie die beschämende Rate von 36 % Behandlungsversagen verbessern.
Weltweit haben die ID$A-Leitlinien für großes Leid gesorgt, denn die jeweiligen medizinischen Gesellschaften haben sich international in jedem Land an die US-Leitlinien angelehnt. Das entsprechende Versagen im Hinblick auf Diagnose und Therapie einer Spätborreliose erleben Patienten daher auf der ganzen Welt. Shame on you, ID$A und CDC.
Quelle: http://www.webwire.com/ViewPressRel.asp?aId=202124
B. Jürschik-Busbach © 2016
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Fr
12
Feb
2016
Borreliose: Ein neuer Borreliose-Erreger, Genom-Entschlüsselung und weitere News-Splitter
Zeit ist ein kostbares und knappes Gut und so komme ich leider erst heute wieder dazu, News-Splitter rund um das Borreliose-Thema zu posten. Es wird also informatives "ein Kessel Buntes".
Lyme Borreliose: Zeit für einen neuen Ansatz?
Sehr viel mehr Fragen als Antworten, lautet der Titel eines Editorials im British Medical Journal. Der Text ist kostenpflichtig, allerdings kann man sich für einen 14-tägigen kostenfreien Zugang
registrieren, siehe hier: http://www.bmj.com/content/351/bmj.h6520
Neue Einsichten bezüglich Lyme-Borreliose und mitochondrialer Dysfunktion
Der Zusammenhang zwischen oxidativem Stress und unterbrochener intrazellulärer Kommunikation wurde untersucht. Das Ergebnis deutet darauf hin, dass diese Vorgänge zu mitochondrialer Dysfunktion
der Immunzellen bei Borreliose-Patienten führen. Weiterführender Link: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4392059/
Daunomycin und Daptomycin können die biofilm-ähnlichen Strukturen von Borrelia burgdorferi eliminieren
Das ist ein Ergebnis der Forschergruppe um Zhang der Johns Hopkins Universität, USA. Sie untersuchten auch die Wirkung von Mitomycin C und die Kombination von Doxycyclin und Cefuroxim auf die
biofilm-ähnlichen Strukturen. Die Doxycyclin-Cefuroxim-Kombination war nicht in der Lage die Strukturen zu zerstören. Weitere Ergebnisse: http://journal.frontiersin.org/article/10.3389/fmicb.2016.00062/full#
Evidenz der in-vivo-Existenz von Borrelien-Biofilmen im Borrelien-Lymphozytom
Bislang fehlte ein in-vivo Nachweis von Borrelien-Biofilmstrukturen. Die Forschergruppe um Sapi konnte mit ihren morphologischen und histologischen Analysen Biofilmstrukturen in infiziertem
Hautgewebe eines Lymphozytoms nachweisen. Weitere Infos: http://www.akademiai.com/doi/abs/10.1556/1886.2015.00049
Die Borrelien-Familie wächst unaufhörlich. US-Forscher entdecken neue Borrelien-Spezies, die ebenfalls Lyme-Borreliose verursacht
Forscher in den USA haben ein neues Bakterium entdeckt, das im Menschen Lyme-Borreliose auslöst. Das teilte die US-Gesundheitsbehörde CDC mit. Bislang wurde die Krankheit nur mit dem Erreger Borrelia burgdorferi in Verbindung gebracht. Das neu entdeckte Bakterium ist vermutlich erst vor Kurzem entstanden.
Der neue Keim erhielt den Namen Borrelia mayonii. Bei den infizierten Patienten traten Fieber, Kopf- und Nackenschmerzen sowie Hautausschlag auf. In späterem Stadium wurde auch Arthritis beobachtet. Anders als bei dem bislang bekannten Erreger scheint bei B. mayonii aber keine kreisförmige Wanderröte charakteristisch zu sein, sondern eine diffuse Rötung, begleitet von Übelkeit und Erbrechen. Bislang ist der Keim nur in Nordamerika aufgetaucht. Alle Patienten stammen den US-Bundesstaaten Minnesota, Wisconsin und North Dakota. Dort vermutet das CDC auch die Region, in der das Bakterium bislang zu Hause ist. Weitere Informationen: http://www.cdc.gov/media/releases/2016/p0208-lyme-disease.html
Neuer Ansatz für Borreliose-Therapie?
Das Genom der Lyme-Borreliose-übertragenden Hirschzecke hat ein internationales Team von Wissenschaftlern nach zehn Jahren Forschungsarbeit vollständig entschlüsselt (Nat. Comm. 2016; 7:10507). Die Forscher hoffen nun auf genaue Erkenntnisse, wie die
krankheitsverursachenden Borrelien auf den Menschen übertragen werden, um neue Therapiemöglichkeiten gegen die Lyme-Borreliose und andere von Zecken übertragene Krankheiten zu entwickeln. Weitere
Informationen:
Und last but not least brachte der Tagesspiegel eine interessante Geschichte der Antibiotika-Entwicklung: http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/sonntag/penicillin-triumph-und-tragoedie-keim-und-killer/12923934.html
B. Jürschik-Busbach © 2016
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Di
12
Jan
2016
Borreliose: Was, wenn es gar nicht ALS, MS oder Alzheimer ist?
Wir beginnen im neuen Jahr leider mit einem tragischen Bericht:
Am 22. Dezember vergangenen Jahres starb David A. Geraghty im Alter von 55 Jahren. Seine Symptome wurden 2013 von Ärzten einer ALS
zugeordnet. Eine Diagnose, die seine Frau Tara immer wieder bezweifelte. Tara wollte, dass er eingehender auf Lyme-Borreliose untersucht würde, doch die Ärzte bestanden auf ihrer
ALS-Diagnose.
Dabei gibt es inzwischen eine Fülle medizinisch gut dokumentierter Krankheitsverläufe dieser typischen Fehldiagnosen bei Lyme-Borreliose, doch das focht die Ärzte von David Geraghty offenbar
nicht an. Immer noch und viel zu häufig wird die Lyme-Borreliose mit Krankheiten wie Multiple Sklerose, ALS, Schlaganfall,
Demenz, Alzheimer u.v.a. verwechselt.
Eine 37-jährige saß aufgrund einer
vermeintlichen MS im Rollstuhl. Sie vermutete jedoch Lyme-Borreliose und fand einen Arzt, der sie in den USA mit Antibiotika behandelte, ihr ging es zunehmend besser und schließlich ergab ein
Borreliose-Test, dass die vermeintliche MS eine Borreliose war.
Im US-Bundesstaat Massachusetts wurde eine Frau 2005 ebenfalls mit
ALS diagnostiziert. Sie holte sich eine Zweitmeinung und wurde erfolgreich gegen Borreliose behandelt.
Da großangelegte Langzeitstudien fehlen, bleiben Patientenschicksale "anekdotisch", doch die Fülle dieser Anekdoten mit nahezu gleichem Verlauf sind inzwischen Legion.
Ärzte sollen gemäß des hippokratischen Eids in erster Linie „nicht schaden“, doch Schaden kommt auch gerne in Gestalt von Fehldiagnosen und unterlassenen/falschen Behandlungen daher. Lyme-Borreliose wird aus häufig niedrigen Beweggründen negiert und bagatellisiert – das alles geschieht so oft, dass US-Kongressabgeordnete sich veranlasst sahen, ein Gesetz einzubringen, das Patienten besser schützen und die Forschung unterstützen soll. Siehe auch: http://www.nysenate.gov/news/times-herald-record-nothing-we-can-do-lyme-disease-costly-treatment-option-denied
Liebe Mediziner,
„Wer nichts anzweifelt, prüft nichts. Wer nichts prüft, entdeckt nichts. Wer nichts entdeckt, ist blind und bleibt blind“, wusste schon Pierre Teilhard de
Chardin. Sätze, die Patienten so manchem Mediziner gerne ans Herz legen wollen.
Zum Thema "Multiple Sklerose und
Borreliose" siehe auch:
http://www.verschwiegene-epidemie.de/2012/10/multiple-sklerose-ist-borreliose-oder-ebv-infektion/
B. Jürschik-Busbach © 2016
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Di
15
Dez
2015
Borreliose: Vor der Winterpause wie gewohnt: Das Beste aus 2015 in der Zusammenfassung
Nun nahen die Weihnachtstage und der Jahreswechsel und der Blog macht eine kleine Pause. Allen treuen BlogleserInnen wünsche ich eine harmonische Weihnachtszeit und einen guten Rutsch. Das neue Jahr möge vor allem viel Gesundheit für uns alle bereit halten!
In diesem Sinne, herzlichst Ihre
Birgit Jürschik-Busbach
Fr
13
Nov
2015
Borreliose: Auch in Australien bewegt man sich endlich
In den letzten Jahren wurde in Australien die Existenz einer Lyme-Borreliose gänzlich verneint. In Australien existiert angeblich diese Infektionskrankheit gar nicht. Nun scheint auch politisch
endlich Bewegung in die Sache zu kommen. Das hier sind ermutigende Nachrichten, ganz besonders natürlich für die Patienten Down under.
Siehe auch:
http://www.verschwiegene-epidemie.de/2011/07/autopsie-australisches-todesopfer-litt-definitiv-an-lyme-borreliose/
und
http://www.verschwiegene-epidemie.de/2011/06/es-gibt-keine-borreliose-in-australien/
und
http://www.borreliose-verschwiegene-epidemie.de/2014/08/18/borreliose-gibt-s-nicht-geht-nicht/
Mi
04
Nov
2015
Borreliose: Licht am Ende des Tunnels? Neue Therapieansätze
Aus den USA kommen hoffnungsvolle Neuigkeiten.
Mitomycin C gegen Persister?
In einer Studie wurde u. a. festgestellt, dass das Antibiotikum Mitomycin C, welches auch als Chemotherapeutikum gegen diverse Karzinome verwendet wird, mit einer einzigen niedrigen Dosis alle Borrelien-Persister-Zellen vernichtet. Diese Behandlung muss allerdings noch in klinischen Studien bestätigt werden; außerdem kann diese Therapie erhebliche Nebenwirkungen verursachen. Dennoch weckt diese Behandlungsoption Hoffnungen. Sie könnte eine Option für besonders schwer erkrankte Borreliose-Patienten sein, bei denen andere Behandlungsversuche nicht erfolgreich waren.
US-Firma geht in die 2. Phase der klinischen Forschung mit neuem Antibiotikum gegen chronische Lyme-Borreliose
Das US-Unternehmen Curza gibt an, mit diversen Medikamenten gegen antibiotikaresistente Bakterien in einer fortgeschrittenen Entwicklungsphase zu sein. So werde bald das neue Antibiotikum CZ-99 an infizierten Mäusen getestet werden. Eine erste klinische Studie an der Universität New Haven habe gezeigt, dass CZ-99 60 Prozent wirklungsvoller bei der Borreliose-Therapie sei, als herkömmliche Antibiotika. Man habe ein Patent auf eine Technologie angemeldet, mit der CZ-99 in die äußere Schutzschicht der Borrelien oder des Biofilms eindringen kann. Die amerikanische Zulassungsbehörde FDA möchte die Zulassung stark beschleunigen, da der Kampf gegen biofilmbildende Bakterien große Priorität hat. Anhand verschiedener Erkrankungen (Borreliose ist eine von ihnen) habe man gelernt, dass traditionelle Antibiotika bei bestimmten Infektionen nicht helfen. Viele Prominente haben über chronische Symptome in Verbindung mit ihrer Lyme-Borreliose berichtet, beispielsweise Alec Baldwin, Ex-Präsident George W. Bush oder kürzlich die Sängerin Avril Lavigne. Curza hofft, in den nächsten Jahren eine wirksame Behandlung gegen chronische Borreliose auf den Markt zu bringen.
B. Jürschik-Busbach © 2015
Übersetzung ohne Gewähr, maßgebend ist der Originaltext.
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Fr
09
Okt
2015
Borreliose: Neuer Präventionsansatz - immun gegen Borrelien?
Viele werden sich an die berüchtigte Klempner-Studie erinnern, die weltweit soviel Leid über die Borreliose-Patienten gebracht hat und immer noch bringt (die Hintergründe und unerquicklichen Details sind in "Die verschwiegene Epidemie" beschrieben; siehe auch: http://www.verschwiegene-epidemie.de/2012/08/borreliose-fatale-fehler-in-der-klempner-studie-neue-analyse-veroffentlicht/). Mit Verweis auf diese biasgeprägte Studie erhalten Patienten weltweit maximal 4 Wochen lang eine antibiotische Therapie auch wenn es sich um eine Spät-Borreliose handelt und auch wenn danach noch Symptome beim Patienten persistieren. Nach 28 Tagen ist für die meisten Schluss mit Antibiotika.
Klempner wurde u. a. wissenschaftliche Inkompetenz vorgeworfen
Jetzt gibt es Neues von Mark S. Klempner. Er und seine Kollegen arbeiten daran, die Antikörper gegen Borrelien zu isolieren und damit eine sofortige Immunität zu erzielen. Sie glauben, dass man diese Antikörper wie eine Impfung zu Beginn der Zeckensaison verabreichen kann; Menschen wären dann sechs bis sieben Monate lang immun gegen Borrelien, schreiben die Forscher. Sie gehen offenbar davon aus, dass Zecken Borrelien nur wenige Monate lang übertragen ... hier scheint bereits erneut eine Fehleinschätzung vorzuliegen.
Der menschliche Organismus bildet Dutzende Antikörper gegen Borrelien; doch nur ein bis zwei töten Borrelien wirksam ab
Des Weiteren hätten ihre Forschungen gezeigt, dass der Körper zwar Dutzende Antikörper gegen Borrelien bildet, jedoch nur ein oder zwei überhaupt sind in der Lage sind, Borrelien abzutöten. Das
wäre dann in der Tat eine bemerkenswerte Feststellung. Klempner sagt, man habe einen dieser "wirksamen" Antikörper isoliert und mittels genetisch modifizierter Mäuse menschliche Antikörper
geschaffen. Diese Antikörper würden für eine sofortige Immunität gegen Borrelien sorgen.
Klempner glaubt, dass es eineinhalb Tage dauert, bis Borrelien vom Zeckendarm in die Speicheldrüsen wandern und dann durch den Zeckenstich übertragen werden können. Nach einer Pressemeldung
arbeiten Klempner et al. nun daran, die Antikörper länger im Körper verfügbar zu machen. Sobald dies gelingt, will man klinische Studien auf den Weg bringen.
Der Antikörper ist monoklonal bzw. reagiert auf ein spezifisches Ziel. Damit könne der Antikörper kein anderes Gewebe im Organismus angreifen. Wir möchten eine sofortige Immunität erzielen; die
Antikörper konzentrieren sich nur auf ein einziges Protein, das nicht zu den humanen Proteinen gehört, erklärte Klempner.
Übersetzung, Zusammenfassung: B. Jürschik-Busbach © 2015
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Di
06
Okt
2015
Borreliose: Wenn Ärzte selbst erkranken - Teil 5 der Serie
In dieser kleinen Serie wechseln wir mal die Schreibtischseiten und lesen, was Ärzte berichten, die selbst an Lyme-Borreliose & Co. erkrankt sind. Hier geht es zu Teil 1, in dem die englische Ärztin Caroline Rayment ihren Fall schildert und hier zu Teil 2, dem Bericht des englischen Chirurgen Chris J. F. Wilson. Im dritten Teil der Serie finden wir die Schilderung des kalifornischen Arztes Jon Sterngold. Im vierten Teil der Serie beschreibt er, warum die Spätborreliose so schwer zu diagnostizieren und zu behandeln ist. Heute berichtet Dr. Sterngold, wie und warum diese schwere Krankheit von der US-amerikanischen Gesellschaft für Infektionskrankheiten (IDSA) missachtet wird.
Dr. Jon Sterngold:
Es ist schwer genug für jemanden, der an den sehr beeinträchtigenden Symptomen einer Lyme-Borreliose (LB) im Spätstadium leidet, eine längerfristige und ausreichende Therapie mit Antibiotika zu erhalten. Nahezu allen Patienten geht es ohne eine solche Therapie nicht besser. Patienten den Zugang zu dieser Behandlung zu verwehren ist ein Hohn und doch geschieht dies die ganze Zeit. Patienten reisen oft Tausende von Meilen zu den wenigen LB-Experten in diesem Land (USA).
Patienten wird der Zugang zu einer Behandlung verwehrt. Wie kann das sein?
Ärzte lernen Medizin gamäß "Leitlinien" zu betreiben, da man denkt, dies sei der beste Ansatz gegen Krankheiten vorzugehen - basierend auch auf vermeintlich allem, was man bereits über eine bestimmte Erkrankung weiß. Diese Leitlinien werden in der Regel von den beruflichen und akademischen Organisationen erstellt. Im Fall der LB ist das die US-Organisation IDSA. Doch die Leitlinien wurden nur von einer handverlesenen kleinen Anzahl von "Experten" geschrieben, die gezogenen Schlussfolgerungen weisen jedoch zahlreiche "Pointen" auf.
Die IDSA-Leitlinien zur Lyme-Borreliose weisen zahlreiche "Pointen" auf
Einer dieser Pointen: LB sei selten und leicht zu behandeln. Eine weitere Pointe: Wer nach der Standardtherapie noch über Symptome klagt, leidet nicht mehr an LB und sollte auch nicht länger mit Antibiotika behandelt werden, da vermeintlich die Nebenwirkungen zu groß sind und es klinisch keine Verbesserung gebe. Die Leitlinienautoren schlussfolgern, dass zahlreiche Borreliosepatienten mit neurologischen und psychischen Symptomen ganz simpel an einer Depression leiden oder Hypochonder seien, die man zur psychiatrischen Untersuchung schicken muss.
Da die meisten Ärztekammern in den meisten US-Bundesstaaten diese IDSA-Leitlinien übernommen haben, drohen Ärzte, die anders/länger therapieren, ihre Zulassung zu verlieren. Anmerkung: In anderen Ländern verhält es sich ähnlich, da sich die meisten nationalen med. Gesellschaften, die Leitlinien erstellen, sich stark an den US-Leitlinien anlehnen. Insofern haben die IDSA-Leitlinien großen Einfluss auf die Diagnostik und Therapie der LB weltweit. Leider.
Hier eine Zusammenfassung über die Interessenskonflikte der ID$A-Leitlinienautoren:
https://s3.amazonaws.com/s3.documentcloud.org/documents/457638/0000-ad-hoc-intl-lyme-group-conflicts-amp-idsa.pdf
Das ist der Hauptgrund, warum wirksame Therapien den Patienten vorenthalten werden. Die wenigen Ärzte, die trotz der Gefahren für ihre Zulassung ihre Patienten länger therapieren, stellen fest, dass vielen Patienten dadurch geholfen wird, dass sie sehr viel länger Antibiotika erhalten. Viele benötigen ein bis drei Jahre antibiotischer Therapie, um eine deutliche Verbesserung zu erreichen.
Bis heute weiß man nicht genau, warum man so lange therapieren muss, bis eine Besserung eintritt, das aber hat die Position der IDSA nicht verändert. Man weiß auch längst, dass die Leitlinienautoren der IDSA mit massiven Interessenskonflikten belastet sind - einem gehört z. B. die Borrelien-Bakterien-DNA, einige andere sind finanziell eng mit Versicherungskonzernen verbunden, die sich freuen, dass LB angeblich nicht chronisch wird und alle haben viel zu verlieren, wenn man ihnen nachweist, dass sie falsch liegen.
Die Erfahrungen der letzten 25 Jahre, die Patienten und Ärzte bei der Behandlung der LB gemacht haben, deuten jedoch sehr deutlich darauf hin, dass die Leitlinienautoren falsch liegen. Es gibt zunehmende Hinweise, die zeigen, dass die späte LB definitiv anders behandelt werden muss, als die IDSA-Autoren es beschreiben.
Es gibt noch weitere Gründe, warum Ärzte nur sehr ungern späte LB behandeln, denn sie wissen, dass es phänomenal schwierig ist. Die Tests sind fehlerhaft und teuer, das Ansprechen auf die Therapie geschieht nur langsam und ist voller Rückschläge. Die Therapie ist teuer und die Patienten leiden häufig an einer Fülle von schwächenden Symptomen.
Als ehemaliger Notarzt, der Wunden genäht und Menschen schnell wieder "geheilt" nach Hause geschickt hat, weiß ich, dass es einer besonderen Haltung bedarf, um sich einer solchen Herausforderung wie der späten LB zu stellen. Ich glaube nicht, dass ich solche Fälle übernehmen wollte.
In meinem Bericht konnte ich nur einen winzigen Bruchteil dessen schildern, was ich während der letzten dreieinhalb Jahre mit Spät-Borreliose gelernt und erfahren habe - als Patient und als Arzt. Es gibt leider noch so viel mehr.
Quelle: https://www.lymedisease.org/226/
Übersetzung, Zusammenfassung: B. Jürschik-Busbach © 2015
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Mo
21
Sep
2015
Borreliose: Endlich - die ILADS Leitlinien sind in den USA nun auch im Leitlinien-Index des NGC zu finden!
BREAKING NEWS
Nachdem die oberste Gesundheitsbehörde der USA, die CDC (Centers of Disease Control), bereits ihre Schätzung bezüglich der jährlichen Borreliose-Neuerkrankungen um das 10-fache nach oben
korrigieren musste, sind die ILADS-Leitlinien, die den Patienten und Ärzten deutlich mehr Therapiefreiheit einräumen endlich auch im
National Guidelines Clearinghouse (NGC), dem Nationalen
Leitlinien Index gelistet. Bislang waren nur die sehr rigiden IDSA-Leitlinien dort aufgeführt.
http://www.guideline.gov/search/search.aspx?term=lyme+disease
Ein weiterer Schritt ... gerät endlich etwas in Bewegung?
B. Jürschik-Busbach © 2015
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Mi
09
Sep
2015
Borreliose: Wenn Ärzte selbst erkranken - neue Serie, Teil 4
Wir wechseln in dieser kleinen Serie mal die Schreibtischseiten und lesen, was Ärzte berichten, die selbst
an Lyme-Borreliose & Co. erkrankt sind. Hier geht es zu Teil 1, in dem die englische Ärztin
Caroline Rayment ihren Fall schildert und hier zu Teil 2, dem Bericht des englischen
Chirurgen Chris J. F. Wilson. Im dritten Teil der Serie finden wir die Schilderung des
kalifornischen Arztes Jon Sterngold. Er beschreibt im heutigen Teil der Serie, warum die Spätborreliose so schwer zu diagnostizieren und zu behandeln
ist.
Jon Sterngold: Die bakterielle Ursache der
Lyme-Krankheit, Borrelia burgdorferi, wurde nach dem Forscher Ph.D Willy Burgdorfer, der als erster den Keim im Jahr 1982 identifizierte benannt.
Diese
Borrelien-Spirochäten, korkenzieher-förmige Bakterien, sind in dem uns bekannten Bakterienreich wegen der DNA-Menge einzigartig. Diese DNA ermöglicht es, ihrer Entdeckung
und dem Angriff des menschlichen Immunsystems zu entgehen. Es kann seine äußere
Proteinhülle ändern, das nennt man Cloaking, und sich damit der Immunerkennung entziehen. Es kann auch komplett seine Form ändern, z. B. zu einer
therapieresistenten Zyste.
Der Erfolg der antibiotischen Therapie hängt allgemein von der Aktivität des
Bakteriums ab; auch davon, wie schnell es wächst und wie oft es sich teilt. Die häufigsten bakteriellen Erkrankungen in der Medizin stammen von Bakterien, die
sich in weniger als 24 Stunden reproduzieren. Wenn Antibiotika die
reproduktive oder aktive metabolische Maschinerie dieser Keime trifft, sterben sie. Deshalb bessern sich Krankheiten wie Lungenentzündung oder
Infektionen der Harnwege in der Regel in wenigen Tagen.
Die Lyme-Bakterium jedoch hat einen Reproduktionszyklus von
einem Tag, der aber über neun Monate andauert. Während einer Phase längerer Inaktivität ist es sehr schwer
sie zu töten. Dies ist einer der Gründe, warum eine etablierte Borrelien-Infektion schwer
zu beseitigen ist. Es wird
auch angenommen und es gibt reale Daten dazu, dass die Borrelien häufig mit anderen Bakterien (den sogenannten Co-Infektionen) eine Biofilm-Gemeinschaft bilden.
Auf mikroskopischer Ebene
verklumpen die Bakterien in einem gelartigen Sekret, isoliert von unserem Immunsystem, Antibiotika oder zirkulierenden Antikörpern. Das ist ihr "Bunker", aus dem heraus sie durch die Freisetzung von
Neurotoxinen verheerende Schäden anrichten. Es ist ein Evolutionsspiel: sie gedeihen in
einem Körper, den sie so modifizieren, dass er ihren Bedürfnissen entspricht. Sie können unser Immunsystem unterdrücken und andere lebenswichtige Prozesse verändern,
uns krank machen - alles was hilft, damit es ihnen gut geht. Es ist eine parasitäre Existenz, ohne uns, den Wirt, zu töten.
Neben
den Symptomen, die von der Entzündung des Gehirns, der Nerven, des Herzens, der Blutgefäße, Gelenke und dem Bindegewebe usw. hervorgerufen werden, verursachen Borrelien durch mehrere Mechanismen
auch Autoimmunerkrankungen. Krankheiten wie Lupus, Multiple
Sklerose und Lou-Gehrig-Krankheit (ALS) kann tatsächlich durch die Lyme-Borreliose verursacht werden.
Diese Erkrankungen gelten als nicht-heilbar, doch es gibt viele Fälle, in denen sich die Autoimmunkrankheit vollständig zurückbildet, wenn die Lyme-Borreliose langfristig und mit hochdosierten
Antibiotika behandelt worden ist.
Tests, um festzustellen, ob jemand an Lyme-Borreliose leidet, sind problematisch.
Die üblichen Tests messen Konzentrationen von Antikörpern, die wir speziell gegen
Borrelien produzieren. Aber,
wenn die Bakterien sich immunologisch in ständig neuen "Mänteln" verstecken, und unsere Fähigkeit, Antikörper zu produzieren unterdrücken, kann gerade eine sehr schwer an Borreliose erkrankte
Person ein völlig negatives Testergebnis erzielen. Was häufig zu
sehen ist: Nach einem Jahr antibiotischer Therapie können die Borrelien-Fragmente vom Immunsystem erkannt werden und die Tests sind positiv.
Das Dilemma ist, dass jemand auf der Suche nach einer Diagnose, nach einer Antwort für das schwere Leiden einen Arzt aufsucht, der sich auf die ersten Testergebnisse verlässt. Der Patient wird
keine Antwort und keine wirksame Behandlung erfahren.
Dies ist Teil dessen, was den Unterschied zwischen Borreliose-Spezialisten, die die Probleme der Tests und die Therapie-Herausforderungen kennen, ausmacht und jenen Ärzten, die mit dieser
Krankheit aus guten Gründen nicht umgehen wollen. Die Breite und Tiefe der Probleme ist immens - dazu später mehr in der nächsten Folge dieser Serie.
Quelle: https://www.lymedisease.org/222/
B. Jürschik-Busbach © 2015
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Mo
10
Aug
2015
Borreliose: Wenn Ärzte an Borreliose erkranken - neue Serie Teil 3
Zur Abwechslung wechseln wir in dieser kleinen Serie mal die Schreibtischseiten und lesen, was Ärzte
berichten, die selbst an Lyme-Borreliose & Co. erkrankt sind. Hier geht es zu Teil 1, in dem die englische Ärztin
Caroline Rayment ihren Fall schildert und hier zu Teil 2, dem Bericht des englischen
Chirurgen Chris J. F. Wilson. Im heutigen Teil der Serie lesen wir die Schilderung des kalifornischen Arztes Jon
Sterngold:
Als vor über 30 Jahren Lyme-Borreliose in New England förmlich
explodierte, war uns das nicht bewusst, doch die Dinge änderten sich.
Die Klimaveränderungen, zusammen mit der Änderung der Landnutzung, verbunden mit Tier- und Insektenwanderungen sorgte für eine Zeckenpopulation in den North County Hügeln, die nicht nur
Borrelia burgdorferi in sich tragen, sondern auch ein halbes Dutzend anderer Krankheitskeime, die häufig Mensch und Tier co-infizieren und dazu beitragen, dass es extrem schwierig ist, die Lyme-Borreliose (LB) zu heilen.
Sollten Sie diese Krankheit nicht kennen und auch niemanden, der daran leidet, so wird sich das früher oder später ändern. In meinem Überblick hier möchte ich vor allem über die Spät-Borreliose berichten, bzw. dem chronischen Lyme-Borreliose-Komplex und weniger über die akute Borreliose, die für gewöhnlich binnen weniger Wochen oder Monate mit Antibiotika kuriert werden kann.
Wenn man nach einem Zeckenstich eine Wanderröte entwickelt, gibt es einen Grund sich medizinisch untersuchen und behandeln zu lassen. Das ist simpel. Doch was passiert, wenn jemand nach einem Zeckenstich nicht direkt Symptome entwickelt? Das ergibt dann leider kein schönes Bild. Leben und Wohlbefinden werden zerstört, eine wirksame Behandlung wird erschwert oder ist gar nicht zu erhalten und die Therapie und Untersuchungen können extrem teuer werden. Gleichzeitig leugnet die medizinische Gesellschaft, die Leitlinien für die Behandlung von Infektionskrankheiten erstellt, dass diese Menschen an einer behandelbaren Infektion leiden. Stattdessen wird ihnen erzählt, sie litten an psychischen Problemen.
Es ist ein ziemlicher Schlamassel und obwohl manche Sonnenstrahlen durch den Nebel dringen, ist es für viele, die schwer erkrankt sind ungemein schwer, wieder zu mehr Wohlbefinden zu kommen. Und
es gibt viele von uns.
Ich war früher der gesündeste Mensch, den man sich vorstellen kann, aß mit Bedacht, sorgte gut für mich, war mein ganzes Erwachsenenleben lang sportlich und
glaubte an meine Langlebigkeitsgene.
Im Nachhinein betrachtet, hatte mich wohl eine infizierte Zecke in den späten 1980er Jahren gestochen, als ich in der Sherwood Road lebte, nahe dem Wald, in dem Zecken herumkriechen. Ich entwickelte zu der Zeit keine Hautrötung oder andere Symptome. Doch Anfang der 1990er Jahre bemerkte ich einige seltsame Symptome, die mein Herz und meine Innenohrfunktion betrafen. Diese "Symptome" schienen mit der Zeit und mit einigen Medikamenten wieder zu verschwinden. Ganz ohne Antibiotika, da ich nicht auf die Idee kam, an LB zu leiden.
Dann, im Jahr 2000, entwickelte ich schwerwiegende Innenohrprobleme, die jedoch von einem HNO-Arzt nicht spezifisch diagnostiziert werden konnten. Diese ließen im Laufe der Zeit wieder nach, so dass ich 2005 im Alter von 59 Jahren wieder joggen und Sport treiben konnte.
Im Frühjahr 2006 war ich jedoch nicht mehr in der Lage, die ersten Stunden eines Tages ohne Hilfe eines Spazierstocks zu stehen. Ich fühlte mich völlig geschwächt, litt an Rückenschmerzen und hatte keine Ahnung, woran das lag. Es gingen mehrere Monate ins Land, in denen ich mich miserabel fühlte, bis ich auf einen alten Kollegen traf, dem ich klagte, dass das Älterwerden nicht einfach sei. Er jedoch vermutete Lyme-Borreliose. "Auf keinen Fall!", antwortete ich, "ich doch nicht!".
Doch er hatte Recht. Und nun, dreieinhalb Jahre später, kämpfe ich immer noch mit Symptomen, die noch viel schlimmer wurden, als ich es mir je vorstellen konnte. Das Borreliose-Bakterium liebt Nerven und Herzgewebe. Das Gehirn, die Nerven und Blutgefäße, Muskeln und Gelenke sind infiziert. Die Symptome, die Patienten entwickeln hängen auch von einer Reihe von Faktoren ab, einschließlich der individuellen Genetik und der Rolle von Co-Infektionen. LB im späten Stadium kann ganz verschieden aussehen, von nagenden Schmerzen über Zerstörungen im Gehirn und lebensbedrohlichen Herzsyndromen. Dies alles ist nicht nur die Ursache furchtbarer Leiden für Borreliose-Patienten, es ist auch für die meisten Ärzte praktisch unmöglich, die Spätborreliose zu diagnostizieren und zu behandeln. Die Gründe dafür werde ich noch diskutieren.
Diese Gründe, die Dr. Sterngold anführt, werden wir in der nächsten Folge dieser Serie vorstellen.
Quelle: http://www.lymedisease.org/220/#sthash.2A1ySynE.dpuf
B. Jürschik-Busbach © 2015
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Do
30
Jul
2015
Borreliose & Co: Wenn Ärzte an Borreliose erkranken - neue Serie, Teil 2
Zur Abwechslung wechseln wir in dieser kleinen Serie mal die Schreibtischseiten und lesen, was Ärzte berichten, die selbst an
Lyme-Borreliose & Co. erkrankt sind. Hier geht es zu Teil 1, in dem die englische Ärztin
Caroline Rayment ihren Fall schildert. Heute
schildert der englische Chirurg Chris J. F. Wilson seine “Jahre mit Lyme-Borreliose” so:
Das erste Mal fühlte ich mich krank, als einige der Studenten an Meningokokken erkrankten. Unspezifische Symptome, Unwohlsein, Erschöpfung, Lichtscheu, Kopfschmerzen und Probleme mit meinen Füßen quälten mich. Diese Symptome waren ernstzunehmend genug, um sich einem Neurologen zur Untersuchung anzuvertrauen. Die Untersuchungen waren gründlich, doch eine Ursache wurde nicht gefunden.
Etikett: Depression
Ich wurde in die Hände des mir weniger sympathischen Universitätsmedizin-Service gegeben. Rheumatologen nahmen meine schmerzenden Gelenke unter die Lupe. Die Neurologen unterzogen mich erneut einer „Inquisition“, um eine Erklärung für meine Kopfschmerzen zu finden. Letztlich wurde ich, wie es oft der Fall ist, zu einem Psychiater überwiesen. Dort wurde mir, angesichts meines mysteriösen Symptomenspektrums, das Etikett „Depression“ angehangen. Ich verbrachte mehrere Monate damit, dass ich völlig in der Luft hing. Die Uni lag auf Eis, doch ich war überzeugt, dass ich nicht psychisch erkrankt war, sondern es eine körperliche Ursache geben müsse. Eine wenig hilfreiche medizinische Fakultät verhinderte gesundheitliche Fortschritte und über Jahre baute mein Körper ab, doch ich wollte nicht erneut eine Arztpraxis mit meiner Anwesenheit zieren.
Ständige Kopfschmerzen begleiteten mich wie ein Schatten, meine Gelenke protestierten und seltsame Dinge schienen mit meiner Haut zu passieren. Ich schob es eher auf eine schlechte Matratze, ausgelatschte Laufschuhe und ein zu warmes Schlafzimmer, als auf irgendetwas Anderes. Letzten Endes schien es mir einfacher, mit den Symptomen zu leben, als von jenen ausgelacht zu werden, bei denen ich Rat gesucht hätte.
Ich akzeptierte die verheerende Wirkung, die diese Krankheit auf mich hatte, doch schlimmer noch, die sie auch auf Andere hatte. Anhaltende Schmerzen, das Gefühl, ständig verkatert zu sein, nicht mehr richtig stehen zu können, furchtbare nächtliche Schweißausbrüche – all das war nicht gut für Beziehungen. Es erschien mir seltsam, dass wir das erste Mal eine richtige Anamnese machten, als ich meine Diagnose kannte. Zahlreiche Spezialisten hatte ich aufgesucht, doch niemand hatte wirklich meine vollständige Krankengeschichte erfasst. Mit diesem Punkte hatte ich meine Schwierigkeiten. Ich stolperte schließlich selbst über die Diagnose.
Während ich eines Tages durch Haworth ging, wurde mir in einem Moment der Erkenntnis alles klar. Das Gesprächsthema in Haworth war zeckenübertragene Krankheiten und eine tiefgreifende Lösung meiner Probleme schien statt zu finden. Ja, bevor ich mich schlecht fühlte, konnte ich mich an eine pathognomische Hautrötung erinnern, ein Erythema chronicum migrans, an das ich mich nach einer Klettertour in Canada und der Schweiz erinnerte. Aus Neugier hatte ich den Umfang und seine Ausbreitung auf meinem Bein abgebildet.
Alles, was nun folgte, war in der Rückschau einfach zu beschreiben: Die Spirochäten und ihr Weg durch meinen Körper. Als die Serologie zurückkam, war ich erfreut, dass Lyme-Borreliose diagnostiziert worden war. Es war die größte positive Bestätigung, die ich mir hätte wünschen können. Ich unterzog mich einer unangenehmen Chemotherapie und begann dann mit der klinischen Praxis. Das Erbe eines Jahrzehnts mit grimmiger Lyme-Borreliose hatte mich ohne Zweifel physisch geschwächt und die Stigmatisierung mit einem „Depressions“-Schild sowie der Spott der Ärzte hatten eine nagende psychische Dimension.
Doch ich fühle keine Bitterkeit jenen gegenüber, die mich nicht ernst genommen haben. Sie tun mir Leid. Doch jenen, die mich im Bradford Royal Hospital ernst nahmen und mir die Chance gaben, wieder auf die Beine zu kommen, kann ich niemals genug danken. Vergleichbarer Dank gilt auch meinen Freunden und den Direktoren in Sheffield.
Im Hinblick auf die Auswirkungen meiner Erkrankung auf meine eigene klinische Praxis, hoffe ich, dass ich noch den Zenith an Gleichmut und aufgeschlossener Beratung erreiche, von dem ich selbst profitiert habe. Es war Zufall, dass Lyme-Borreliose entdeckt wurde und nicht irgendeine Form von Kreuzzug. Es war Glück, dass die Diskussionen über Borreliose stattgefunden haben und dass ich den richtigen Beruf habe. Vor allem aber bin ich glücklich, dass der Verlauf relativ gutartig war. Mir war Borreliose auch vor der Entdeckung vor vier Jahren bewusst – ich frage mich, warum ich nicht früher darauf gekommen bin. Vermutlich, weil ich nicht auf einem Kreuzzug war. Ich bezweifle, dass ich es ernst genommen hätte.
Lyme-Borreliose ist in Großbritannien nicht häufig. Ich nehme an, dass es eine kleine, aber signifikante Population von Patienten mit nicht-diagnostizierter, chronischer Lyme-Borreliose geben muss. Ich hoffe, sie sind bei sympathischen Hausärzten, die sich um sie kümmern. Von Zeit zu Zeit ist ein Kopfschmerz mein ständiger Begleiter, so wie die Zecken 1987, stechend.
Quelle:
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC1116513/
In der nächsten Folge schildert der US-Arzt Jon
Sterngold seinen Kampf mit Spät-Borreliose.
Nachtrag: Neues von biofilm-bildenden
Borrelien
Forscher fanden, dass die häufigsten Borrelien-Arten in unseren Breitengraden (B. garinii und B. afzelii)
ebenso Biofilme bilden, wie ihre US-amerikanischen „Kollegen". Wer hätte das gedacht? Siehe hierzu auch alle Artikel zum Thema Biofilm bzw. "wie knackt man eigentlich
Biofilme?":
http://www.verschwiegene-epidemie.de/tag/biofilm/
B. Jürschik-Busbach © 2015
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Sa
11
Jul
2015
Borreliose & Co: Wenn Ärzte an Borreliose erkranken - neue Serie - Teil 1
Zur Abwechslung
wechseln wir in einer kleinen Serie mal die Schreibtischseiten und lesen, was Ärzte berichten, die selbst an Lyme-Borreliose & Co. erkrankt sind.
Beginnen wir mit Caroline J. Rayment aus West Yorkshire.
Sie erkrankte im Sommer 2009 nach einer 5-wöchigen Reise mit ihrer Familie durch Zentral- und Osteuropa und erinnerte sich an zahlreiche „Insektenstiche“; einer davon entzündete sich während der
letzten 10 Tage ihrer Reise.
Eine Woche später entwickelte sie eine halbseitige Gesichtslähmung und wurde von ihrem Arzt hochdosiert mit oralem Kortison verarztet. Einige Tage später sagte sie ihm, dass sie glaube, an
Borreliose erkrankt zu sein. Sie wurde zur örtlichen Infektiologie verwiesen, dort durchlief sie mehrere Untersuchungen und erhielt die Diagnose: Neuroborreliose. Dank der erhaltenen
Kortison-Therapie entwickelte sie keinen positiven Antikörper-Test. In jenem Monat war sie sehr ernsthaft krank, mit Fieber, schwerer Erschöpfung und massiven Konzentrations- und
Kommunikationsproblemen. Sie hatte Schwierigkeiten beim Gehen und litt unter „Gehirnnebel“.
Im Verlauf von acht Monaten verschlechterte sich ihr Gesundheitszustand immer mehr. Sie war nicht mehr in der Lage, zu arbeiten, konnte kaum noch einem Gespräch folgen, hatte
Gleichgewichtsprobleme, litt an Erschöpfung und entwickelte eine periphere Neuropathie. Das alles im Alter von 37 Jahren. Sie nahm die Ratschläge ihrer medizinischen Kollegen an und versuchte es
mit Sport. Angesichts ihrer Frustration über die ausbleibende Besserung, betonte ihr behandelnder Arzt, sie werde leitliniengerecht behandelt und müsse notfalls akzeptieren, dass es nicht besser
würde.
Nach 10 Monaten ging sie zu einem Rheumatologen, der Erfahrung mit der Behandlung von Borreliose hat. Er meinte, sie zeige Symptome einer aktiven Infektion und begann mit einer sich wiederholenden antibiotischen Therapie mit Amoxycillin, Azithromyzin und Tinidazol. Zunächst wollte sie diese Behandlung nicht, doch angesichts ihres Gesundheitszustands beschloss sie, wenigstens einen einwöchigen Versuch zu unternehmen und notfalls, wenn sich Nebenwirkungen zeigen sollten, wieder damit aufzuhören.
Nach acht Wochen konnte sie wieder mit der Arbeit beginnen – es war noch nicht alles wieder gut, aber sie konnte wieder gehen und Auto fahren. Der Gehirnnebel hatte sich gelegt und sie konnte
auch wieder kommunizieren. Doch immer noch litt sie unter schwerer Erschöpfung und hatte regelrecht Angst vor ihren Patienten. Sie wurde weitere 24 Wochen mit Antibiotika behandelt. Im Laufe des
Folgejahrs konnte sie nach und nach wieder 3 Tage pro Woche mit ihren medizinischen Kollegen in der Gemeinschaftspraxis arbeiten.
Sie schreibt: Vor 2 Jahren und 10 Monaten erlitt ich die Halbseitenlähmung. Ich fühle mich inzwischen gut und bin symptomlos. Was habe ich gelernt? Ich habe gelernt, dass Leitlinien nur Leitlinien sind, die nicht immer auf jeden Patienten angewendet werden können und dass die klinische Einschätzung mindestens genauso wichtig ist. Inzwischen arbeite ich bei einer Organisation, die sich mit den Ungewissheiten bei der Lyme-Borreliose beschäftigt, denn – nach meiner Erfahrung, gibt es davon zuviele.
Quelle: http://www.bmj.com/content/344/bmj.e3250/rr/591128
In der
nächsten Folge schildert der amerikanische Chirurg Chris J.
F. Wilson seine „Jahre mit Lyme-Borreliose“.
B. Jürschik-Busbach © 2015
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Mo
22
Jun
2015
Borreliose: Weitere informative Webseiten
In den letzten Wochen war es hier im Blog ein wenig still geworden. Kein Wunder, auch wir müssen mal alle Viere von uns strecken und einfach mal Urlaub machen. :-)
Doch jetzt geht es wieder munter weiter.
Wie bereits in unserer Serie: Die besten Links zum Thema möchte ich heute all jenen, die die
Informationen von Dr. med. Bernt-Dieter Huismans noch nicht kennen, seine Webseiten vorstellen:
-
Chronische Lyme-Borreliose, ein Multisystem-Multiinfektions-Syndrom an einem immungeschwächten Wirt. Diagnostik und Therapie,
Literatursammlung: http://www.xerlebnishaft.de/chronisch.pdf
-
Multisystemkrankheiten durch fakultativ pathogene Krankheitserreger bei immundefizienten Patienten mit Focus auf Virus- und
Bakterien-Persister, Spirochäten, Protozoen, andere Krankheitserreger und Toxine: http://www.kabilahsystems.de/
-
Biologisches Grundwissen: http://www.xerlebnishaft.de/kommentinhalt.pdf
Viel Spaß beim Stöbern, Lesen und Erkenntnisgewinn! :-)
B. Jürschik-Busbach © 2015
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Di
26
Mai
2015
Borreliose: Rechtsfindung - Vor Gericht und auf hoher See ... 2
Rechtsprechung zur Lyme-Borreliose
Was auf der Webseite der Rechtsanwaltskanzlei Metz & Wänke zum Thema Borreliose zu lesen ist, bestätigt die schlimmsten Befürchtungen, die Patienten hegen, wenn sie sich auf den dornenvollen juristischen Weg zur Anerkennung ihrer Borreliose-Erkrankung machen.
Die Kanzlei schreibt u. a. dass Patienten und Mandanten der Kanzlei häufig Jahre gegen Windmühlenflügel in Form von deutschen Gerichten, Ärzten und Gutachtern kämpfen und …. oftmals einen ungleichen Kampf führen und verlieren.
Skandalöse Zustände bei Gutachtern und vor Gericht - siehe dazu auch "Vor Gericht und auf hoher See (Teil 1)" - Zweiklassenrecht durch
Gutachterkauf.
Der Rechtsstreit um die Anerkennung einer Versicherungsleistung infolge eingetretener Invalidität durch Lyme-Borreliose hat sich inzwischen über viele Jahre hinweg zu einem „Kampf gegen
Windmühlenflügel“ entwickelt. Zunächst, so heißt es bei Metz & Wänke, gingen die Anwälte bei den nachzitierten Entscheidungsgründen der Vorsitzenden Richterin am LG Dresden und dem
verkündeten Urteil davon aus, dass hier eine unerfahrene Richterin auf einen unqualifizierten und von der beklagten Versicherung „gesponserten“ Sachverständigen getroffen sei und aus manchmal
vorkommender falscher juristischer Einschätzung medizinischer Fragestellungen ein falsches Urteil gefällt wurde. Ein Irrtum, wie sich herausstellte
Rechtsfindung im Zusammenhang mit den Krankheitsbild der Borreliose
Viele andere Urteile, so Metz & Wänke, fanden seit diesen beiden Verfahren Eingang in unsere umfangreichen „Prozessaktensammlung“.Mit mehr oder minderem „Elan“ und Fachwissen widmeten sich seither viele Kammern und Senate von Zivil- und Sozialgerichten um die sog. Rechtsfindung im Zusammenhang mit dem Krankheitsbild der Borreliose. Beim Unterzeichner geblieben sind leidvolle Erfahrungen mit nach wie vor nicht unparteiisch handelnden sog. Sachverständigen, die als Lakaien der großen Versicherungsunternehmen ebenso großes Geld verdienen, und mit Richtern, deren Feder sich lieber den leidvollen Richtlinien der Gesellschaft für Neurologie als dem tatsächlichen Patienten- und Mandantenschicksal widmeten.
Alle Einzelheiten lesen Sie hier.
Di
12
Mai
2015
Borreliose: Aktionstag in Saarbrücken! 16. Mai - Macht mit!
New Yorker bezeichnen die Lyme-Borreliose
als "neue Pest"
"Es ist eine Pest! Wirklich", erklärt Howard Stern in einem Interview mit dem US-Sänger Daryl Hall, der ebenso wie seine Frau und die beiden Stiefkinder an Lyme-Borreliose (LB) leidet. "Viele Leute wissen das nicht, aber es ist ein ernstes Problem", sagt Stern und Daryl Hall stimmt ihm zu. Die beiden New Yorker sind von Gemeinden umgeben, die mit dieser Krankheit geschlagen sind. Doch Stern und Hall sind nicht allein mit der Erkenntnis, dass die Lyme-Borreliose eine stille Epidemie ist, die die Stadt übernommen hat.
Borreliose: David gegen Goliath - nicht nur in den USA
Verzweifelte Patienten, die durch diese Krankheit gelähmt wurden, versammelten sich letztes Jahr vor dem New York Times-Gebäude in Manhattan, um für eine stärkere Berichterstattung zu kämpfen.
Über 150 Menschen, darunter 30 Rollstuhlfahrer säumten die Bürgersteige. Aktivisten reisten aus Kanada und verschiedenen US-Bundesstaaten an, hielten still eine Kerzenlicht-Mahnwache,
um buchstäblich Licht auf diese Epidemie zu werfen und die Krankheit sichtbar werden zu lassen.
Borreliose-Aktivisten von OnLyme-Aktion.org kämpfen auch hierzulande unermüdlich für mehr Information und vor allem für eine bessere medizinische Versorgung
In Saarbrücken findet am Samstag, den 16. Mai ein Aktionstag gegen Lyme-Borreliose & Co-Infektionen statt.
10 bis 16 Uhr in der Fußgängerzone, Bahnhof-/Reichsstraße in Höhe der Europa-Galerie.
Zeigt Eure Solidarität mit den Erkrankten. Geht hin, zeigt Euch! Diese Patienten kämpfen auch für Euch, denn jede/r kann der Nächste sein, jeden kann es treffen!
Die Erkrankungsrate in den USA wurde in den
vergangenen Jahren von der US-Behörde CDC rapide angehoben. Von einst 30.000 auf 300.000 Neuerkrankungen pro Jahr. Experten gehen eher von 1 bis 2 Millionen neuer Fälle pro Jahr aus. Doch
trotz dieser eskalierenden Erkrankungszahlen wird in den Medien über Borreliose weit weniger berichtet, als über andere Krankheiten. Eine Google-Suche zeigt schnell, dass Nachrichtenarchive
12.100 Ergebnisse für "Lyme-Borreliose" verzeichnen, aber z. B. 117.000 für "HIV".
Doch anders als bei der Aids-Epidemie der 1980er Jahre, in denen
auch viele nicht begtroffene Menschen im Namen der kranken AIDS-Patienten auf die Straße gingen, kämpfen
die Borreliose-Patienten meistens alleine. Sie kämpfen einen David-gegen-Goliath-Kampf gegen die CDC und medizinische Gesellschaften, die behaupten, dass alle Patienten nach spätestens vier
Wochen Antibiotika-Therapie geheilt seien. Auch in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz. Der Kampf für eine bessere Diagnostik und eine angemessene Behandlung geht weiter.
B. Jürschik-Busbach © 2015
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Di
28
Apr
2015
Borreliose & Co: Neues Forschungszentrum ist eröffnet
Die Lyme Disease Forschungsstiftung in den USA hat jetzt bekannt gegeben, dass im April 2015 das klinische Forschungszentrum für Lyme-Borreliose an der Johns Hopkins Universität (Rheumatologische Abteilung) eröffnet wurde.
Das Forschungszentrum konnte mithilfe einer großen Spende der Borreliose-Forschungsstiftung gegründet werden; es stellt den Höhepunkt jener unermüdlichen Arbeit dar, die Spender und Mitglieder
der Stiftung über viele Jahre geleistet haben. Die Stiftung schreibt, sie seien dankbar für das enorme Engagement und die Unterstützung der Spender. Das Zentrum baue auf der patientenbasierten
Borreliose-Forschung von Dr. John N. Aucott auf.
Dies sei das erste Mal, dass sich eine große US-Klinik durch die Einrichtung eines Zentrums zur Erforschung der Ursachen und für eine Heilung der chronischen Charakteristika der Lyme-Borreliose
engagiere. Das Johns Hopkins Institut für Rheumatologie war 2014 auf Platz 1 des US News & World Reports, weil es als führend bei chronischen und Autoimmunerkrankungen gilt. Mit dem, von der
Stiftung als "bahnbrechend" bezeichneten SLICE-Programm (Studie der Immunologie und klinischen Manifestationen der Lyme-Borreliose) möchte man das Verständnis für die
Krankheitsmechanismen fördern und die Diagnostik, die Behandlung und die Lebensqualität für die Patienten verbessern.
Vielleicht ist man aufgeschreckt, denn es heißt, Lyme-Borreliose verursache 1,3 Milliarden US-Dollar an Behandlungskosten.
Das SLICE-Programm, ist das sich US-Bürger noch einschreiben können, möchte verbesserte diagnostische und prognostische Tests entwickeln, um biologische Risikofaktoren zu identifizieren. In
Zusammenarbeit mit anderen Versuchen möchte man auch bessere Wege finden, um sowohl die Aktivität der Pathogene als auch des Immunsystems zu messen.
Ob diese Art Forschungsprogramm den Patienten nützen wird, bleibt abzuwarten. Die umstrittenen Entwicklungen der "Borreliose-Forschung" waren in der Vergangenheit häufig nur enttäuschend, da
gerade im Dunstkreis der Rheumatologen Forschungsdesigns fehlerhaft und verzerrt waren. Also, schaun' mer mal ...
B. Jürschik-Busbach © 2015
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Do
16
Apr
2015
Borreliose & Co: Auch weiterhin: Newsletter-Service des Verschwiegene Epidemie Blogs
Newsletter des Verschwiegene-Epidemie-Blogs
"Endlich!", haben einige mir geschrieben, vor allem jene treuen LeserInnen, die immer wieder mal angefragt haben, ob sie nicht den neuesten Blog-Artikel per Mail-Newsletter zugeschickt bekommen könnten.
Ich hatte vor Kurzem bereits darauf aufmerksam gemacht, dass man die Artikel der "Verschwiegenen Epidemie" auch gerne als Newsletter abonnieren kann. Leider hat der Blogprovider inzwischen den
Newsletter-Service und damit auch die Formular-Funktion für die Mail-Adresse eingestellt. Ich habe die bisherigen Adressen nun bei einem anderen Newsletterdienst eingetragen und somit läuft die
Newsletter-Funktion unvermindert weiter.
WICHTIG - WICHTIG - WICHTIG:
Wer Interesse am Newsletter der "verschwiegenen Epidemie" hat, schickt bitte eine Mail mit seiner E-Mail-Adresse an: info@verschwiegene-epidemie.de mit dem Betreff: Newsletterbezug sowie dem
Satz: Ich möchte den Newsletter der "verschwiegenen Epidemie" bestellen.
Vielen Dank für Ihr Verständnis :-) und für Ihr ungebrochenes Interesse an diesem Blog. Weitere interessante Artikel und Übersetzungen werden auch in 2015 folgen. Versprochen! :-)
Mit den besten Wünschen für Sie,
herzlichst Ihre
Birgit Jürschik-Busbach
Mo
13
Apr
2015
Borreliose & Co: 10 Dinge, die Du wissen musst, falls Du jemanden kennst, der an Borreliose leidet ... Teil 2
Vor der Osterzeit gab es Teil
1 der
10 Dinge, die Du wissen solltest, wenn Du jemanden kennst, der
an Borreliose leidet
Du kennst jemanden, der an Lyme-Borreliose leidet? Es kann ein Freund, ein Familienmitglied, der Lebensgefährte oder einfach nur ein Bekannter sein. Wer auch immer es ist, Du wirst vermutlich einige Fragen haben, und falls nicht, willst Du vielleicht
einfach wissen, was zum Teufel mit dieser Person los ist. Hier der Versuch einer Erklärung, einer Erklärung, die auch für viele gilt, die durch andere Krankheiten chronisch erkrankt sind.
In Teil 1 kamen wir bis zu Punkt 4 - hier folgen nun die weiteren 6 Dinge, die man wissen sollte.
5. Eine Borreliose-Therapie kann zu einer "Herxheimer-Reaktion"
führen. Was heißt das?
Borreliose-Patienten „herxen“. Wenn ein Krebspatient sich einer Chemo-Therapie unterzieht, geht es ihm erst einmal sehr schlecht. Nicht vergleichbar, aber so ähnlich kann es vielen
Borreliose-Patienten ergehen, wenn sie sich einer notwendigen Therapie mit Antibiotika unterziehen. Viele Borrelien sterben ab und das führt zu vielen zirkulierenden Giftstoffen im Organismus.
Der Patient fühlt sich hundsmiserabel und es scheint, als ob sich alle Symptome noch verstärken. Kurz gesagt, es
muss oft erst schlechter werden, bevor es besser wird. Für das Umfeld ist das nicht immer leicht zu verstehen.
6. Vielen Borreliose-Patienten geht es nicht gut genug, um zur
Schule oder zur Arbeit zu gehen
Nein, diese Patienten sind definitiv nicht unmotiviert oder faul. Wenn man sich so krank fühlt, dass selbst Duschen oder Kochen sehr schwer fällt, dann kann man sich vorstellen, was der
Schulbesuch oder die Arbeitsstelle für Energiereserven erfordert. Energiereserven, die einfach nicht da sind. Für die Patienten ist es nicht schön, den ganzen Tag zu Hause zu bleiben, auf dem
Sofa oder im Bett zu liegen und sich extrem erschöpft zu fühlen. Wir sprechen hier nicht über eine banale Infektion, wie einen Schnupfen – wir sprechen über eine sehr ernstzunehmende, langwierige
Infektion mit Bakterien, die eng mit dem Syphilis-Erreger verwandt sind. Die unproduktive bettlägerige Zeit können die meisten noch nicht einmal zum Lesen nutzen, weil die Konzentrationsfähigkeit
durch den „Gehirnnebel“ viel zu eingeschränkt ist. Oft kann man einfach nur liegen und hofft inständig, dieser Zustand möge bald enden, was er aber nicht tut. Also, beneidet die erschöpften,
bettlägerigen chronisch kranken Menschen nicht um ihre Freizeit – wünscht Ihnen lieber, dass dieser furchtbare Zustand bald ein Ende nimmt. Freiwillig möchte niemand so leben, schon gar nicht
jüngere Patienten!
7. Es gibt kein "Wundermittel" oder eine schnelle Lösung bei der
fortgeschrittenen Borreliose
Viele fragen sich, warum der Borreliose-Patient, den sie kennen, immer noch krank ist. Ja, wird der/die denn gar nicht mehr gesund? Er/sie nimmt doch schon so lange Tabletten, ist bereits seit
Monaten in Therapie. Das kann doch nicht sein, oder? Funktioniert die Behandlung nicht? Müssten sie nicht längst geheilt sein? Das alles kommt Dir seltsam vor?
Leider ist die Antwort nicht einfach. Die Dinge sind nicht schwarz und weiß. Borreliose im Spätstadium ist eine komplexe Angelegenheit – für Patienten und Ärzte. Vielleicht wurde die Borreliose nicht im Frühstadium diagnostiziert, weil die Symptome so unspezifisch waren? Dann gab es irgendwann eine erste
antibiotische Therapie. Dem Patienten ging es zunächst besser. Ich selbst war fast 9 Monate lang krank, bevor die richtige Diagnose gestellt wurde – und das ging noch recht schnell. Danach
erhielt ich für vier Wochen ein Antibiotikum, das mir in viel zu geringer Dosis verschrieben wurde. Einfach, weil der Arzt es nicht besser wusste. Nach den vier Wochen waren zunächst alle Symptome verschwunden und ich dachte, ich sei geheilt. Doch dann, über Wochen kam wieder ein Symptom zum anderen und
nach zwei Monaten fühlte ich mich kränker als vor der initialen Therapie. Der Arzt rätselte und ich ebenfalls. Was wir beide nicht wussten: Es war das falsche Antibiotikum, die Therapiezeit war
zu kurz und – das Wichtigste – der Arzt wusste nicht, dass Zecken mit einem Stich mehrere Krankheitserreger übertragen können. Neben Borreliose litt ich, wie sich später herausstellte, auch an
Babesiose und Ehrlichiose. Damit konnte die Mono-Therapie gar nicht erfolgreich sein, da nichts gegen die anderen Krankheitserreger getan worden war. Was uns auch gleich zu dem Fakt führt, dass
es nach einem Zeckenstich mit übertragenen Erregern nicht die eine Therapie für alle gibt. Jeder Patient
hat andere Vorerkrankungen, ein anderes Immunsystem, einen anderen Cocktail an Erregern im Körper usw. Daher durchlaufen viele Borreliose-Patienten – wenn sie das Glück haben, einen Arzt zu
finden, der sich mit zeckenübertragenen Infektionen auskennt, mehrere Behandlungen mit unterschiedlichen Medikamenten, bis es endlich ein wenig besser geht. Eine Spät-Borreliose ist nichts für
Ungeduldige. Es geht nur in langsamen Schritten vorwärts. Dieser mangelnde Fortschritt ist auch für Freunde und Familienmitgliedern eine schwere Geduldsprüfung. Es frustriert nicht nur den
Patienten, sondern auch sein Umfeld, das einfach zu sehr an „akute Erkrankungen“ gewohnt ist. Akute Erkrankungen sind meistens schnell geheilt oder es tritt eine rasche Besserung ein; bei
chronischen, langwierigen Verläufen ist dem leider nicht so.
8. Eine Borreliose-Behandlung ist sehr
teuer
Eines der größten Probleme bei der späten Borreliose sind die Behandlungsstandards. Sie sind nur auf die Frühform der Erkrankung ausgerichtet, sie sind zu kurz und sie verwenden häufig die
falschen Antibiotika. Damit produzieren sie sogar noch zusätzlich „chronische Fälle“. Budget-geknebelte
Kassenärzte behandeln Borreliose meistens nur nach „Schema F“, danach ist der Patient geheilt (den Nachweis kann niemand aufgrund der fehlenden Diagnostikmöglichkeiten liefern), oder eben nicht.
Punkt. Wer jetzt noch weitere Therapiezyklen benötigt, muss sich an einen der Privatärzte wenden, er muss die Therapie, die Medikamente und die teuren Ergänzungsmittel und Phytopräparate aus
eigener Tasche zahlen. Zynisch gesprochen: Borreliose ist in erster Linie eine Erkrankung für Geduldige und für Menschen mit dem entsprechendem Portemonnaie. Außerdem ist es günstig, wenn man
noch in der Lage ist, weite Strecken zu reisen, denn Borreliose-Spezialisten wohnen selten „um die Ecke“. Tatsächlich reisen viele Borreliose-Patienten kreuz und quer durch die Republik, um nach
mehrmonatiger Wartezeit endlich weiter therapiert zu werden. Könnt Ihr Euch vorstellen, was das für ein Albtraum ist, wenn es einem eh gesundheitlich schon so schlecht geht? Wenn Ihr einem
kranken Freund oder Familienmitglied helfen wollt, sorgt z. B. für eine Spendenaktion oder fahrt ihn zum Spezialisten.
9. Lyme-Borreliose kann sehr einsam
machen
Wer chronisch krank ist, verpasst eine Menge. Einladungen, kurzweilige Treffen, Tanzen, Kino, Partys, Urlaub, Abschlussfeiern und und und. Gerade bei jüngeren Patienten bricht es einem das Herz.
Statt mitten im Leben stehen sie häufig nur daneben. Während Gesunde um die Häuser ziehen und nichts anbrennen lassen, legen sie sich aufs Sofa. Zu krank für die meisten Dinge, die Gleichaltrige
tun können. Für Freunde sind die dauernden, oft kurzfristigen Absagen vielleicht nervig, vielleicht überlegen sie auch, den kranken Freund erst gar nicht mehr einzuladen („der/die sagt ja doch
ab“). Bitte denkt daran, Euer Freund sagt nicht ab, weil es ihm Spaß macht oder um Euch zu ärgern. Er/sie sagt ab, weil das Zusammensein, das Treffen zu anstrengend wäre, weil die Kraft nicht
reicht, weil er/sie Schmerzen hat u. v. m. Wenn Du ein Freund bist, ruf an oder komm nur kurz vorbei, achte bitte dabei auf Signale, die Dir zeigen, dass Dein Freund/Deine Freundin erschöpft ist
und beende dann den Besuch. Frag, ob Du für ihn/sie einkaufen oder ihm/ihr sonst etwas abnehmen kannst. Klärt andere darüber auf, was es bedeutet, an Borreliose zu leiden, bzw. chronisch krank zu
sein. Würdest Du als Patient wollen, dass Deine Freunde Deine Situation ignorieren oder würdest Du Dir wünschen, dass sie den Kontakt zu Dir halten, bis es Dir wieder besser geht? Wenn die Zeiten
rauh werden, zeigt sich der wahre Freund. Das ist leider der Grund, warum viele Borreliose-Patienten im Laufe der Jahre oft große Teile ihres Freundeskreises verlieren.
10. Borreliose-Patienten sind normale Menschen, denn – Achtung!
– es kann jeden zu jeder Zeit treffen, auch Dich!
Vor einer Infektion mit Borrelien und anderen Krankheitserregern ist niemand gefeit. Krankheiten treffen Alt und Jung, Reiche und Arme. Und noch während Du Deine Gesundheit für selbstverständlich
hältst, nicht groß darüber nachdenkst, kannst Du bereits infiziert sein. Glaube nicht, dass es immer nur andere trifft. Die meisten von uns verdrängen das in gesunden Tagen, so kann man besser
mit Leid, Schmerzen und Schicksalen umgehen. Doch was, wenn es eines Tages Dir passiert? Wäre es nicht schön, wenn Deine Freunde, Deine Familie versuchen wird, Dich zu verstehen? Wenn sie mit Dir
geduldig sind, und sich über die komplexen Hintergründe informieren? Mitgefühl, Rücksicht, Einfühlungsvermögen, Geduld … Eigenschaften, die nicht nur chronisch Kranken gut durchs Leben helfen,
sondern uns allen. Einfach mal daran denken, wenn Du demnächst Deinen kranken Freund, deine Schwester, deinen Vater oder Deinen Nachbarn triffst.
Danke! :-)
Und weil es bei der Lyme-Borreliose und Co.-Infektioen soviele Probleme gibt, gehen die Betroffenen auch 2015 erneut auf die Straße. Bitte schließt Euch diesen Aktionstagen
an.
Hier protestieren Patienten, Menschen, denen es selbst nicht gut geht und die sich dennoch für alle anderen Betroffenen einsetzen.
Sie haben unsere Unterstützung verdient. Jede/r Einzelne!
Sucht Euch eine Stadt in Eurer Nähe aus und kommt, zeigt Solidarität - tut es für Euch, für Eure Freunde, Eure Kinder und für
alle, die es getroffen hat.
Hier findet Ihr alle Infos: http://onlyme-aktion.org/aktionsbuendnis-onlyme-aktion-org-laedt-im-mai-2015-zu-aktionstagen-in-fuenf-staedten/
B. Jürschik-Busbach © 2015
Alle Artikel dieses Blogs können gerne zu nicht-kommerziellen Zwecken unter Angabe der Quelle/Autorin und dem Original-Link verbreitet werden.
Mi
08
Apr
2015
Borreliose und weitere Infektionen. TV-Sendung warnt vor Zecken in den Städten
Zwar bleibt auch diese TV-Sendung in ihrer Gefahrenschilderung noch ein Stück weit hinter der Realität zurück, aber es ist ein Anfang. Wurden bislang hauptsächlich Wanderer, die es in die Wälder trieb gewarnt, muss man inzwischen einräumen, dass die Gefahr bereits buchstäblich draußen vor der Haustür lauert.
Zecken haben längst die Städte erobert
Der NDR: Zecken erobern die Städte: Das Risiko einer Infektion mit Lyme-Borreliose droht inzwischen selbst in städtischen Parks, Gärten und auf Spielplätzen. Laut einer aktuellen Studie der Universität Hohenheim befinden sich Zecken in allen Gärten und Grünanlagen von Großstädten, denn Wirtstiere wie Mäuse, Ratten, Vögel oder Wildtiere finden hier immer mehr geeignete Lebensräume. Wer nicht selbst in Parks und Wäldern unterwegs ist, kann trotzdem durch Haustiere, insbesondere freilaufende Katzen, mit Zecken in Berührung kommen. Auch die klimatischen Rahmenbedingungen haben sich verändert: In den Städten ist es heute im Schnitt zwei bis drei Grad wärmer als im Umland - ein Paradies für Zecken, denn die lieben höhere Temperaturen. Sinkt das Thermometer nicht unter sieben Grad Celsius, bleiben Zecken auch im Winter aktiv.
Hier geht's zur NDR-Sendung: http://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/Blutsauger-nehmen-auch-in-Staedten-zu,zecken156.html
Umso unerklärlicher bleibt das Nichtstun der Verantwortlichen in Gesundheitspolitik und Forschung. Was leider den meisten Betroffenen zunächst nicht klar ist: Im Frühstadium einer Borreliose kann die Therapie greifen, oder auch nicht! Es gibt bis heute keine sicher heilende Therapie. Auch von Co.-Infektionen weiß man landläufig immer noch viel zu wenig - weder, wie man sie diagnostiziert, noch wie man sie behandelt. Zeit, die Hausaufgaben zu machen, oder?
Mo
30
Mär
2015
Borreliose & Co: 10 Dinge, die Du wissen musst, falls Du jemanden kennst, der an Borreliose leidet ... Teil 1
In einem US-Blog sah ich eine, wie ich finde, sehr gute Zusammenstellung all der Dinge, die man wissen sollte, falls man jemanden kennt, der an Borreliose und/oder einer anderen chronischen Erkrankung leidet. Vor der Osterzeit hier also der 1. Teil der
10 Dinge, die Du wissen solltest, wenn Du jemanden kennst, der an Borreliose leidet
Du kennst jemanden, der an Lyme-Borreliose leidet?
Es kann ein Freund, ein Familienmitglied, der Lebensgefährte oder einfach nur ein Bekannter sein. Wer auch immer es ist, Du wirst vermutlich einige Fragen haben, und falls nicht, willst Du vielleicht einfach wissen, was zum Teufel mit dieser Person los ist. Hier der Versuch einer Erklärung, einer Erklärung, die auch für viele gilt, die durch andere Krankheiten chronisch erkrankt sind.
1. Lyme-Borreliose ist eine unsichtbare Krankheit
Was bedeutet das? Es bedeutet, dass sich jemand mit Lyme-Borreliose absolut schrecklich fühlt, auch wenn man es ihm/ihr nicht ansieht. Diese Krankheit zeigt sich in der Regel nicht durch klar erkennbare, sichtbare Symptome. In der Regel sind weder ein Gipsbein, noch eine große Blutung zu sehen. Die Symptome sind da, aber sie sind unsichtbar. Die extreme Müdigkeit, Erschöpfung, die Schwäche, Gelenk- und Muskelschmerzen, Schwindel, Übelkeit, Angst und Gehirnnebel sind da, doch bei der betreffenden Person nicht leicht zu erkennen. Die Erkrankten sehen „gut“ aus und häufig verhalten sie sich „normal“. Das bringt uns zu Punkt Nummer 2.
2. Borreliose-Patienten werden schnell zu erstaunlich guten Schauspielern
Wenn Du mit einer Erkältung oder einer Grippe für ein paar Tage krank bist, wirst Du vermutlich einen Teil der Zeit auch im Bett oder auf der Couch liegen. Einfach, weil Du dich elend fühlst. Wahrscheinlich wirst Du Freunden und Deiner Familie sagen, dass man sich wieder sieht, wenn es Dir besser geht, im Moment kannst Du Gesellschaft nicht gut vertragen. Einfache tägliche Verrichtungen und die Hausarbeit werden auf das Nötigste eingeschränkt. Dein Leben wird für wenige Tage aus gesundheitlichen Gründen „auf Eis gelegt“. Kein Problem. Das passiert höchstens ein oder zwei Mal im Jahr. Schön ist es nicht, aber es geht vorbei und danach hat das Leben dich wieder. Wenn man an einer chronischen Krankheit leidet, wacht man jeden Tag damit auf, dass man sich krank fühlt. Wie sehr wünscht man sich, einfach im Bett liegen bleiben zu können, die Freunde ein anderes Mal zu treffen, und am liebsten mit niemanden reden zu wollen, weil es einen wieder so viel Kraft kosten wird. Das Problem: Die Symptome verschwinden nicht wieder nach einer Woche. Es ist kein vorübergehender Zustand. Du wirst Dich auch nächste Woche so elend fühlen und auch die Woche darauf und die weiteren Wochen darauf. Und daher nimmst Du alle Kraft zusammen, versuchst „zu funktionieren“. Du erledigst alle Pflichten, Du willst die Geburtstagseinladung nicht absagen und Du hebst den Telefonhörer ab, wenn es klingelt. Deine Freunde sagen vielleicht sogar, dass Du gut aussiehst und vermuten, dass es Dir endlich besser geht. Du lächelst, denn Du hast längst gelernt, dass unsere Mitmenschen ständige Klagen über Symptome und wiederholte Absagen nicht goutieren – sie machen einsam. Und so ist für die meisten chronisch Kranken viel zu häufig „Showtime“. Sie lächeln, auch wenn es ihnen nicht danach ist und sie zwingen sich, aus dem Haus zu gehen, statt sich aufs Sofa zu legen. Das alles ist furchtbar anstrengend und häufig verschlimmert es die Symptome noch zusätzlich. Aber haben diese Menschen eine andere Wahl? Welche? Und je schlechter es ihnen geht, desto kräftezehrender wird es, sich gegenüber dem Umfeld „normal“ zu geben. Das bringt uns zu Punkt Nummer 3.
3. Symptome können an manchen Tagen langsam kommen und sich verschlimmern oder aber einen von jetzt auf gleich überwältigen
Der Volksmund würde sagen: Da steckst Du nicht d’rin. Manchmal fühlen wir uns fast „in Ordnung“ und dann kann uns von einer Stunde zur nächsten der Boden unter den Füßen weggezogen werden. Wir müssen uns möglicherweise sofort hinsetzen oder hinlegen. Für Menschen, die nicht krank sind, ist das sehr verwirrend. Vor ein paar Minuten war doch noch alles in Ordnung. Was ist denn passiert?
4. Die Borreliose-Therapie erfordert eine besondere Diät
Häufig müssen wir während unserer langen Therapie auf bestimmte Lebensmittel verzichten oder dürfen sie nur zwei Stunden vor oder nach der Medikamenten-Einnahme nehmen. Die meiste Zeit müssen wir sehr auf unsere Ernährung achten. Das mag bei Einladungen und Essensverabredungen seltsam wirken. Stellt der/die sich nicht doch sehr an? Den Betroffenen macht es selbst aber sicher am wenigsten Spaß. Gesunde sollten dankbar sein, dass sie essen und trinken können, was und wann sie wollen, ohne dass es ihnen schadet.
Die Fortsetzung folgt … schöne Osterfeiertage Euch allen! :-)
Hier geht's zu Teil 2: http://www.borreliose-verschwiegene-epidemie.de/2015/04/13/borreliose-co-10-dinge-die-du-wissen-musst-falls-du-jemanden-kennst-der-an-borreliose-leidet-teil-2/
B. Jürschik-Busbach © 2015
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Mo
16
Mär
2015
Borreliose: Die besten Links zum Thema - Teil 3
Es gibt sie tatsächlich: Hilfreiche, informative Internetseiten bzw. Webseiten, Blogs und Facebook-Gruppen - hier für alle
Interessierten gesammelt und zusammengestellt. Wichtig: die Reihenfolge ist beliebig und stellt keine Wertung dar. Es lohnt sich einen Blick auf jede einzelne Seite/Gruppe zu werfen!
Falls Ihr zum heutigen Ende der Serie (Achtung, hier geht's zu Teil 1 und hier zu Teil 2) in der Aufzählung einen Blog oder eine bestimmte Webseite oder Gruppierung vermisst, bitte seid so nett und ergänzt den Link einfach per Kommentar! Vielen Dank! :-)
Und diese Gelegenheit hat Anja sofort und mit Fug und Recht genutzt. Sorry, Anja - das einzige deutschsprachige Angebot für
erkrankte Jugendliche habe ich prompt vergessen. Es tut mir Leid und wird hier umgehend nachgeholt:
https://www.facebook.com/BorrelioseOnLymiesJugend
Danke auch an Anja, die diese Gruppe mit großem Engagement ehrenamtlich betreut! :-)
Borreliose-Gruppen/Organisationen in Nordamerika
Lesen Sie dazu auch: Borreliose - die weltweite Suche nach Antworten - Kanada: http://www.borreliose-verschwiegene-epidemie.de/2014/03/19/borreliose-die-weltweite-suche-nach-antworten-teil-7-kanada/
USA
ILADS - International Lyme and associated Diseases Society: http://www.ilads.org/
ILADS auf Facebook: http://www.facebook.com/pages/ILADS-Lyme-Society/120608014816?ref=pb
Die ILADS gibt - im Gegensatz zur Infectious Diseases Society of America (IDSA) - multidisziplinär und evidenzbasierte Leitlinien zur Behandlung von Lyme-Borreliose und damit verbundene Erkrankungen heraus.
Hier geht es zur deutschen Übersetzung der aktuellen,
neuen ILADS-Leitlinien.
Worldwide Lyme Borreliosis Association
Karen Smith und Lisa Hilton lernten sich durch die Borreliose-Kampagne zum weltweiten Protest kennen und gründeten die gemeinnützige Worldwide Lyme Borreliosis Association. Thanks a lot, Karen and Lisa! :-) Mehr über die beiden kann man hier nachlesen:
http://www.globallymeinvisibleillness.org/founders-of-wwide-lyme-borreliosis-association.html
Dazu gibt es auch eine Facebook-Diskussionsgruppe, in der man Mitglied sein muss, um die Inhalte zu sehen: https://www.facebook.com/groups/837946009553576/
WICHTIG: Manche Facebook-Adressen sind Gruppen, d. h. es ist zu berücksichtigen, dass man u. U. die Beiträge nicht sehen kann, weil man kein Gruppenmitglied ist.
Lyme Research Alliance: http://www.lymeresearchalliance.org/research_projects.html
Lyme Disease org. vormals CALDA: http://www.lymedisease.org/
auf Facebook: http://www.facebook.com/lymedisease.org?ref=pb
Lyme Disease Awareness worldwide: http://www.facebook.com/pages/Lyme-Disease-Awareness/144493135784?ref=pb
Georgia Lyme Disease.org: http://www.georgialymedisease.org/
Georgia Lyme Disease.org auf Facebook: http://www.facebook.com/pages/Georgia-Lyme-Disease-Association/156051833921?ref=pb
Children’s Lyme Disease Network: http://www.facebook.com/childrenslymenetwork?ref=pb
Teens4Lyme: http://teens4lyme.com/
Teens with Lyme Disease: http://health.groups.yahoo.com/group/bartonella/
https://www.facebook.com/groups/104526099614777/
Facebookgruppen Nordamerika:
Team Lyme: http://www.facebook.com/teamlyme?ref=pb
Lyme Disease class action litigation: http://www.facebook.com/groups/122353564483836/
Under our skin auf Facebook: http://www.facebook.com/UNDEROURSKIN
Lyme Friends understand: http://www.facebook.com/pages/Lyme-Friends-Understand/206025686082435?ref=pb
Limelight Foundation: http://www.facebook.com/LymeLightFoundation
Limelyfe: https://www.facebook.com/groups/lymelyfe/
Kanada
Canadian Lyme Disease Foundation: http://www.facebook.com/CanLymie?ref=ts
Borreliose-Gruppen/Organisationen in Südafrika
Südafrika
Lyme South Africa: http://www.facebook.com/lyme.southafrica?ref=ts
Borreliose-Gruppen/Organisationen in Australien:
Karl McManus Foundation: http://www.karlmcmanusfoundation.org.au/
Karl McManus Foundation auf Facebook: http://www.facebook.com/pages/Karl-McManus-Foundation/115391818529455
Lesen Sie hier die ergreifende Geschichte, die hinter der Karl McManus-Stiftung steckt.
B. Jürschik-Busbach © 2015
Übersetzung ohne Gewähr, maßgebend ist der Originaltext.
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Di
17
Feb
2015
Borreliose: Die besten Links zum Thema - Teil 2
Es gibt sie tatsächlich: Hilfreiche, informative Internetseiten bzw. Webseiten, Blogs und Facebook-Gruppen - hier für alle
Interessierten gesammelt und zusammengestellt. Wichtig: die Reihenfolge ist beliebig und stellt keine Wertung dar. Es lohnt sich einen Blick auf jede einzelne Seite/Gruppe zu werfen!
Falls Ihr zum Ende der Serie (Achtung, hier geht's zu Teil 1!) in der Aufzählung einen Blog oder eine bestimmte Webseite vermisst, bitte seid so nett und ergänzt den Link einfach per Kommentar! Vielen Dank! :-)
Zur Situation in Deutschland: http://www.borreliose-verschwiegene-epidemie.de/2013/11/06/borreliose-die-weltweite-suche-nach-antworten-teil-4-deutschland/
Die Borreliose-Stiftung
Es ist vielleicht Einigen noch nicht bekannt, aber es gibt eine Borreliose-Stiftung, die 2012 von Brigitte Ringeler-Leipholz
gegründet wurde. Zweck der Stiftung sind Aufklärung und Prävention von zeckenübertragenen Krankheiten sowie die Förderung von Dissertationen und Forschungsprojekten. Hier geht es zur Website der
Stiftung: http://borreliose-stiftung.de/
Borreliose & Alzheimer
Die Forschungsarbeiten zum Zusammenhang zwischen Borreliose und Alzheimer von Dr. Judith Miklossy sind definitiv lesenswert:
http://www.miklossy.ch/
Borreliose-Organisationen und Gruppen in Europa (Fortsetzung folgt)
Lymenet Europe (englisch) http://www.lymeneteurope.org/forum/
Information and discussion about Lyme disease.
Schweiz
In der Schweiz hat ein sehr engagiertes OnLyme-Aktion.org-Mitglied zusammen mit anderen MitstreiterInnen Lyme-Aktion.ch gegründet. Toll!
Das Schweizer-Forum ist vielleicht dem ein oder anderen noch nicht bekannt:
http://www.symptome.ch/vbboard/borreliose/
Und die Liga für Zeckenkranke Schweiz
Österreich
Siehe auch "Die weltweite Suche nach Antworten - Österreich: http://www.borreliose-verschwiegene-epidemie.de/2013/12/05/borreliose-die-weltweite-suche-nach-antworten-teil-6-%C3%B6sterreich/
In Österreich sieht es mit der Selbsthilfe im Moment leider nicht gut aus. Dort gibt es die Kärntner SHG: http://www.selbsthilfe-kaernten.at/cms/selbsthilfe_kaernten/index.php?id=416§ion=directory&cmd=detail
und - dank eines engagierten österreichischen OnLyme-Aktion.org-Mitglieds auch diese Seite:
https://www.facebook.com/WorldwideLymeProtestAustria?fref=ts
Niederlande
Zur Situation in den Niederlanden: http://www.borreliose-verschwiegene-epidemie.de/2013/10/21/borreliose-die-weltweite-suche-nach-antworten-folge-3-niederlande/
Und, eine ganz tolle Zusammenstellung wissenschaftlicher Artikel: https://www.facebook.com/LymeBorrelioseResearch?fref=ts
Danke! :-)
Nederlands Vereniging voor Lymepatienten
Großbritannien
Leider musste BADA-UK 2014 mangels Ressourcen aufgeben, siehe auch:
http://www.facebook.com/pages/BADA-UK-Borreliosis-Associated-Diseases-Awareness-UK/125589990441
Es gibt aber noch Lyme Disease Action: http://www.lymediseaseaction.org.uk/
und hier auf Facebook: http://www.facebook.com/pages/Lyme-Disease-Action/122058224483868?ref=pb
sowie Lyme Research UK: http://www.facebook.com/lyme.researchuk?ref=ts
Skandinavien
Dänemark:
Patientforeningen DanInfekt: http://daninfekt.dk/news.php
Lyme Borreliose Denmark auf Facebook: http://www.facebook.com/groups/326427717277/?ref=ts
und Dansk Lyme Borreliose Forening auf Facebook: http://www.facebook.com/groups/355360044534962/?ref=ts
Finnland:
Suomen Lyme Borrelioosi RY: http://www.borrelioosi.net/
Schweden
Borrelia och TBE Föreningen i Sverige
Norwegen
Zur Situation in Norwegen: http://www.borreliose-verschwiegene-epidemie.de/2013/10/19/borreliose-die-weltweite-suche-nach-antworten-teil-2-norwegen/
Norsk Lyme Borreliose Forening: http://www.facebook.com/pages/Norsk-Lyme-Borreliose-Forening/160617607285129
Frankreich
Zur Situation in Frankreich: http://www.borreliose-verschwiegene-epidemie.de/2013/11/22/borreliose-die-weltweite-suche-nach-antworten-teil-5-frankreich/
Lyme Sans Frontières: http://www.associationlymesansfrontieres.com/
und auf Facebook: http://www.facebook.com/pages/Lyme-Sans-Fronti%C3%A8res/483003418378264
Ligue conte les maladies à tiques: http://www.facebook.com/maladies.a.tiques
und eine Pétition Boréliose de Lyme: http://www.facebook.com/groups/189615864485107/
France Lyme: http://www.francelyme.fr/
und auf Facebook: http://www.facebook.com/france.lyme
Irland
auf Facebook: http://www.facebook.com/groups/44960753282/?ref=ts
Griechenland
Lyme Alert Greece: http://www.facebook.com/pages/Lyme-Alert-Greece/157064270970536
Polen
Lyme Poland auf Facebook: http://www.facebook.com/Lyme.Poland
Portugal
Lyme Portugal: http://www.facebook.com/lyme.portugal?ref=ts
Rumänien
Boala Lyme (Borrelioza) auf Facebook
Slowakei
Slowenien
Tschechische Republik
Borelioza.cz http://sdruzeni.borelioza.cz/
Luxemburg
https://www.facebook.com/ALBLyme
In der nächsten Folge geht es um Borreliose-Gruppe und -Organisationen außerhalb Europas.
B. Jürschik-Busbach © 2015
Übersetzung ohne Gewähr, maßgebend ist der Originaltext.
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Mi
11
Feb
2015
Borreliose - Hilft ein Antiallergikum gegen Borrelien?
Neueste Forschungsergebnisse zeigen, dass ein gewöhnliches Allergie-Medikament Borrelien offenbar wirksam aushungern und abtöten kann.
Eine neue Studie der US-amerikanischen Bay Area Lyme Foundation, durchgeführt von Forschern
der Stanford School of Medicine zeigt, dass Loratadin, ein häufig genutztes
Antihistaminikum gegen Allergie-Symptome, helfen könnte Borrelia
burgdorferi zu abzutöten. Die Studie wurde in der Open-Access-Publikation Drug Design, Development and Therapy veröffentlicht.
"Unsere Ergebnisse bringen uns der Entdeckung einer ersten zielgerichteten Therapie gegen Lyme-Borreliose näher", sagt Jayakumar Rajadas,
PhD, Direktor, Biomaterialien und Advanced Drug Delivery Lab
(BioADD), Stanford School of Medicine, und Hauptautor der Studie. "Es ist aufregend, aus erster Hand zu erfahren, dass unsere Erkenntnisse über
die Stoffwechselaktivität dieser schwer fassbaren Bakterien uns die Möglichkeit
verschafft, sie tatsächlich abzutöten."
Borrelien ohne Mangan nicht lebensfähig?
Weil die aktuellen Therapien nicht bei allen funktionieren und Borrelien so manche Therapie-Herausforderung bereithalten, hält dieses Studienergebnis ermutigende Einsichten für Forscher bereit und Hoffnung für 80 Million Amerikaner, die mit dem Risiko einer Borrelien-Infektion leben", sagt Bonnie Crater, Gründer der Bay Area Lyme Foundation, dem führenden privaten Förderer für innovative Borreliose-Forschung in den USA. "Wir sind dankbar, dass das BioADD Team für ihr Engagement bei der Suche nach Lösungen für diese schwierige Krankheit."
Bei 10 bis 20 Prozent der Borreliosepatienten hilft die Standardtherapie nicht
Derzeit wird Patienten mit Lyme-Borreliose in der Regel eine
2-4 wöchige antibiotische Therapie verschrieben, doch etwa 10 bis 20% dieser Patienten leide auch nach der
Therapie unter anhaltenden Symptomen wie Müdigkeit, Schmerzen oder Gelenk- und Muskelschmerzen [ii].
[i] Ouyang Z et al:
Ein Mangan-Transporter, BB0219 (BMTA), ist für die Virulenz von der Lyme-Borreliose Spirochäten, Borrelia burgdorferi erforderlich. Proc Natl
Acad Sci US A. 2009 3. März; 106 (9):
3449-54 .. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19218460
[ii] Wormser GP, et al .: Dauer
der Antibiotikatherapie für frühe Lyme-Borreliose. Eine randomisierte,
doppelblinde, Placebo-kontrollierten Studie. Ann Intern Med 2003 6. Mai; 138 (9): 697-704. und http://www.cdc.gov/lyme/postLDS/
http://lymedisease.org/news/lyme_disease_views/claritin-lyme-balf.html
B. Jürschik-Busbach © 2015
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Fr
06
Feb
2015
Die besten Borreliose & Co Links im Internet - Teil 1
Es gibt sie tatsächlich: Hilfreiche, informative Internetseiten bzw. Webseiten, Blogs und Facebook-Gruppen - hier für alle
Interessierten gesammelt und zusammengestellt. Wichtig: die Reihenfolge ist beliebig und stellt keine Wertung dar. Es lohnt sich einen Blick auf jede einzelne Seite/Gruppe zu werfen!
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Beginnen wir mit Teil 1:
Die Webseite der Medizinisch-wissenschaftlichen Deutschen Borreliose-Gesellschaft:
Deutsche Borreliose Gesellschaft e.
V.
und ihre multidisziplinär erstellten:
Leitlinien zur Diagnose und Therapie
der Lyme-Borreliose
Sehr hilfreich und exzellent von engagierten Ehrenamtlichen moderiert:
Forum Borreliose & Co-Infektionen
Neben dem Aktionsbündnis gegen zeckenübertragene Infektionen Deutschland e. V., OnLyme-Aktion.org, über das auch der Bund Deutscher
Forstleute aktuell berichtet, gibt es in Deutschland weitere Patientenvereine:
BZK – Bundesverband Zecken-Krankheiten e. V.
Borreliose und FSME Bund Deutschland BFBD e.
V.
Sehr informativ ist das Informationsportal: lymenet.de
Der Klassiker für alle Betroffenen:
Homepage und Buch von Dr. med. Petra Hopf-Seidel
Informationen von Dr. med. Hopf-Seidel
Informationen von Dr. med. Hopf-Seidel auf Englisch
Aber auch die Homepage und das Buch “Zecken-Borreliose” von Dr. med.
Hans-Peter Gabel
und: Burrascano_Diagnostische-Hinweise-und-Richtlinien-Therapie-Lyme-Borreliose1.pdf
sowie: http://www.erlebnishaft.de/ von Dr. med. Bernd-Dieter Huismans.
Symptomliste nach Dr. med. Burrascano, modifiziert
Informationen von Dr. med. Walter
Berghoff
Diagnostik und Therapie der Lyme-Borreliose von Dr. med. Walter Berghoff
Auf Borreliose Nachrichten findet man nicht nur eine umfassende
Informationssammlung für Ärzte und Patienten über Borreliose in ihren unterschiedlichen Stadien, sondern vor allem auch Umfrage-Ergebnisse und ein kostenfreies Borreliose Symptom-Tagebuch
mit Downloadmöglichkeit im Excel-Format und PDF-Format zum Ausdrucken.
Sehr engagiert und weltweit vernetzt: Deutsche Lyme-Borreliose Hilfe
Ebenfalls sehr engagiert und kooperativ: Borreliose24 von Josef Klemm
B. Jürschik-Busbach © 2015
Übersetzung ohne Gewähr, maßgebend ist der Originaltext.
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Mi
14
Jan
2015
Neu - Newsletter-Service des Borreliose-Blogs - keinen Artikel mehr verpassen
Neu +++ Neu +++ Neu -
Newsletter des Verschwiegene-Epidemie-Blogs
"Endlich!", werden einige jetzt sagen, vor allem jene treuen LeserInnen, die immer wieder mal angefragt haben, ob sie nicht den neuesten Artikel per Mail-Newsletter zugeschickt bekommen können.
Ab sofort kann man sich links unten mit seiner Mail-Adresse eintragen und erhält somit den neuesten Artikel immer per Mail-Newsletter. So geht auch kein Artikel mehr verloren.
Vielen Dank für Ihr ungebrochenes Interesse. Weitere interessante Artikel und Übersetzungen werden auch in 2015 folgen. Versprochen! :-)
Mit den besten Wünschen,
herzlichst Ihre
Birgit Jürschik-Busbach
NACHTRAG - WICHTIG: Inzwischen hat mein Blog-Provider die Newsletter-Funktion wieder eingestellt. Ich habe aber über einen anderen Newsletter-Versender die bisherigen Empfänger
neu eingespeichert. Allerdings werden nun nicht "automatisch" die E-Mail-Adressen neuer Interessenten übernommen.
Wer Interesse am Newsletter der "verschwiegenen Epidemie" hat, schickt bitte eine Mail mit seiner E-Mail-Adresse an:
info@verschwiegene-epidemie.de mit dem Betreff: Newsletterbezug sowie dem Satz: Ich möchte den Newsletter der "verschwiegenen Epidemie" bestellen.
Gleiches gilt für das Abbestellen des Newsletters. Vielen Dank für Ihr Verständnis! :-)
Mi
14
Jan
2015
Borreliose: "Sie bilden sich das alles nur ein!"
Stellen Sie sich vor, Sie sind krank und Ihr Arzt sagt Ihnen, Sie seien es nicht. Für einen Mann im US-Bundesstaat Virginia
begann vor 11 Jahren ein Alptraum, den er nicht für möglich gehalten hätte.
Seine Geschichte hier im TV-Beitrag (englisch): http://www.wdbj7.com/news/local/one-patient-doctors-told-me-it-was-all-in-my-head/28209284
Kurz zusammengefasst:
"Es begann mit Müdigkeit, schmerzenden Beinen, Gelenk- und
Muskelschmerzen", sagt Troy Reed, als er seine Symptome beschreibt.
Das war vor elf Jahren.
Obwohl Reed ein begeisterter Jäger war, der naturgemäß Zecken
ausgesetzt ist, waren die Ärzte ratlos.
"Ich sagte ihnen, was los war, und sie gaben mir Antibiotika und testeten mich auf
Lyme-Borreliose (LB) und der Test kam negativ zurück", erzählt Reed. Also setzten die Ärzte die Antibiotika wieder ab und es ging mir wieder schlecht. So ging das über Jahre. Mindestens ein
Arzt sagte ihm, er bilde sich das alles nur ein. Vor 6 Jahren entdeckte er endlich einen Arzt, der ihn gegen chronische LB behandelt.
Seine Frau Vicky Reed zeigt die Pillendose mit einzelnen Fächern für jeden Tag der Woche. "Das
sind die Pillen, die er morgens und am Nachmittag nehmen muss", sagt sie.
Wenn er seine Medikamente mal nicht nimmt, merkt er das sofort, weil seine Symptome wieder schlimmer
werden.
"Das ist mein Kumpel Claude", sagt Troy Reed und zeigt auf den Wanderstock, den er jetzt benutzt. Selbst mit den Medikamenten braucht er
manchmal den Stock.
"Die Erschöpfung und die Müdigkeit sind fast immer da", sagt Reed.
Die Krankheit ist rätselhaft, auch für Ärzte. "Ich denke,
es gibt noch eine ganze Menge, was wir über LB nicht wissen, weiß Dr. Molly O'Dell, der Gesundheitsamtsdirektor.
Dr. O'Dell sagt, die akute Lyme-Borreliose sei die Anfangsphase
der Erkrankung, wenn ein Mensch, nachdem er einem Zeckenstich ausgesetzt war, Symptome wie Schmerzen,
Fieber und ein Erythema migrans entwickelt. Chronische Lyme-Borreliose sehe anders aus, gibt er sich überzeugt.
"Die Leute kommen mit Herzerkrankungen, Herz- oder Gelenkbeschwerden oder chronischen Muskelschmerzen, das sind die häufigsten Symptome,
die wir als die Präsentation der chronischen Lyme-Borreliose erleben", sagt
Dr. O'Dell.
Dr. O'Dell: "Wenn jemand gegen die akute LB behandelt wird, kann er dennoch eine chronische Lyme-Borreliose entwickeln."
Troy Reed hat übrigens nie ein Erythema migrans (die typische Wanderröte) an sich bemerkt.
(Interessant sind auch die Kommentare zur Sendung!)
B. Jürschik-Busbach © 2015
Übersetzung ohne Gewähr, maßgebend ist der Originaltext.
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Di
13
Jan
2015
2015 - Wir sind wieder am Start. Kleine Borreliose-Splitter
Vortrag von Dr. med. Hopf-Seidel (Oktober 2014)
Immer wieder lesenswert sind die neuen Vortragsunterlagen der ausgewiesenen Expertin für Lyme-Borreliose und Co-Infektionen, Dr. med. Petra Hopf-Seidel. Im Oktober 2014 hat sie einen neuen
Vortrag mit überraschenden und brandaktuellen Informationen für die Selbsthilfe Borreliose Brandenburg gehalten.
Auch das Buch von Dr. med. Hopf-Seidel "Krank nach Zeckenstich" ist nach wie vor das unverzichtbare Buch schlechthin, wenn man sich als Betroffener oder als Angehöriger medizinischer Berufe ein Bild von dieser schillernden und ernstzunehmenden Erkrankung machen möchte.
Borreliose: Neue Antibiotika gegen gram-negative Bakterien?
Seit Jahren gleicht die Forschungspipeline mit neuen antibiotischen Wirkstoffen einer Wüste. Aus vielerlei Gründen hat sich die Pharmaindustrie von der Antibiotika-Entwicklung nahezu
verabschiedet. Siehe auch:http://www.verschwiegene-epidemie.de/2013/10/borreliose-und-antibiotika-standortbestimmung-und-quo-vadis/
Doch inzwischen kommt wieder Leben in diesen Forschungsbereich. Hoffnung auch für Borreliose-Patienten, die unfreiwillig zu Gastgebern für die gram-negativen Borrelien geworden sind?
Neue pharmazeutische Waffen gegen Borrelien?
Beliebt bei der Industrie ist derzeit z. B. die Kombination bekannter antibiotischer Substanzen mit "Resistenzbrechern". So wurde für Ceftolozan plus Tazobactam eine Zulassung für gramnegative
Problemkeime beantragt.
Die Kombinationen Ceftazidim plus Avibactam sowie Biapenem plus RPX-7009, ein neuer Betalaktamasehemmer, zielen in eine ähnliche Richtung.
Insgesamt dürften in der Dekade bis 2020 zwei- bis dreimal so viele neue Antibiotika zugelassen werden wie in den "Nullerjahren", betont zumindest der Verband der forschenden Arzneimittelhersteller vfa.
Bislang ist es nicht gelungen, neue Strukturklassen, die eine ganz neue Antibiotikagruppe bilden könnten, zu entwickeln. Die vor kurzem von der US-Behörde zugelassenen Antibiotika Tedizolid und Linezolid sind "alte Hüte", wie man am Institut für Medizinische Mikrobiologie der Universität Bonn betont.
Die Nachricht, dass Teixobactin einer neuen Antibiotikaklasse angehört und bei grampositiven (!) Bakterien die Zellwandsynthese hemmt, ging um die Welt. Eine wirkliche Neuentdeckung - auch
methodisch. Siehe: http://www.aerztezeitung.de/medizin/krankheiten/infektionskrankheiten/mre/article/876708/erste-tests-vielversprechend-neuartiges-antibiotikum-entdeckt.html?sh=2&h=103463395
Mögliche Keim-Kandidaten können schneller identifiziert werden; die Antibiotikasuche kann nun auf jene 99 Prozent ausgedehnt werden, die bisher als nicht kultivierbar gelten.
Allerdings ist Teixobactin ein iv-Antibiotikum und wird somit kaum zum Routine-Einsatz in der breiten Versorgung verwendet werden. Vor allem, schreibt das Ärzteblatt, muss Teixobactin jetzt erst einmal in die klinische Prüfung, wo schon so manches Antibiotikum wegen zu hoher Toxizität hängen geblieben ist.
B. Jürschik-Busbach © 2015
Do
05
Dez
2013
Borreliose: Die weltweite Suche nach Antworten - Teil 6 Österreich
Die Huffington Post hat in einer bemerkenswerten Serie die weltweite Suche nach Antworten zur Lyme-Borreliose im fortgeschrittenen Stadium beleuchtet und dabei Fachleute aus verschiedenen Ländern interviewt. Hier eine Zusammenfassung des englischen Artikels über Frankreich (Folge 5), Deutschland (Folge 4) die Niederlande (Folge 3), über Norwegen (Folge 2) und die Einleitung zur Serie.
Heute das Interview mit der Ärztin Elke Schäfer, sie betreibt eine Praxis in Graz, Österreich, und behandelt eine wachsende Zahl von Lyme- Patienten aus allen Teilen des Landes.
"Grundsätzlich sollte in den Leitlinien stehen, solange der Patient weiterhin an Symptomen leidet, sollte er behandelt werden, wie bei einer chronischen Erkrankung. Jeder Borreliose-Patient ist
anders, weil verschiedene Co-Infektionen beteiligt sind und die Schäden, die sie verursacht haben könnten, unterschiedlich sind."
Elke Schäfer
Die Gefahren, die von zeckenübertragenen Infektionskrankheiten ausgehen, einschließlich des Eingeständnisses, dass insbesondere die
Lyme-Borreliose eine der häufigsten und am schnellsten wachsenden Krankheiten ist, wurde inzwischen auch in den USA eingeräumt.
Wie hoch ist die jährliche Inzidenz der Lyme-Borreliose in
Österreich?
Es gibt keine offizielle Quelle für die Lyme-Borreliose-Inzidenz in
Österreich. Einige Experten sagen, es gibt nur 200 bis 500 Fälle pro Jahr. Allerdings ist die Lyme-Borreliose (LB) in Österreich nicht meldepflichtig. Das große Problem in Österreich ist die Wanderröte als Kriterium für die Diagnose. Man findet die Wanderröte nur
bei 30-50% der neu infizierten Patienten. Daher diagnostizieren nur wenige Ärzte hier die Borreliose richtig. Die Gesundheitsbehörden sagen den Patienten, sie sollen auf eine Rötung achten, doch wir wissen auch, dass die Wanderröte ohne Behandlung wieder verschwindet. Es gibt somit eine Reihe von infizierten Patienten, die unbehandelt bleiben. Die Standard-Antibiotika-Behandlung für LB in Österreich ist 10 - 14 Tage mit
Doxycyclin oder 21 Tage mit Penicillin. So steigt die Anzahl der chronischen Lyme Fälle von Jahr
zu Jahr.
Es gibt auch keine Studien über andere durch Zecken übertragene Krankheiten hier in
Österreich. Zecken sind Vektoren für viele andere
Infektionserreger - zum Beispiel, Bartonellen, Babesien, Ehrlichien und Rickettsien, um nur einige zu nennen. LB-Patienten mit chronischen
Symptomen leiden häufig unter Herpes (Simplex, VZV , EBV , HHV-6), Chlamydien-Infektionen, Mycoplasmen und Bornavirus-Infektionen. Die große Zahl von Co-Infektionen macht die Behandlung dieser Patienten so
schwierig. Patienten mit Co-Infektionen müssen viel
länger und mit mehr Know-how behandelt werden, um wieder gesund werden zu können.
Basierend auf Ihren eigenen Erfahrungen, wie groß ist das Problem mit Co-Infektionen? Welche Co-Infektionen sind am häufigsten zu finden?
100 % der Patienten mit anhaltenden Beschwerden haben
Co-Infektionen. Ich habe nur ein paar Patienten mit klassischer
Lyme-Borreliose. Ich finde
Co-Infektionen mit Chlamydia pneumoniae und EBV-Reaktivierungen - das sind Patienten, die unter chronischem Erschöpfungssyndrom leiden. Dann gibt es VZV, eine sehr häufige
Infektion, in der Regel haben die Patienten neurologische Symptome mit Kopfschmerzen, Polyneuropathie, Dysästhesien und HHV6-Infektionen. Diesen Patienten ist häufig zu Unrecht eine MS diagnostiziert worden. Schließlich werden auch Candida/Aspergillus und Cryptoccus-Infektionen häufig gefunden. Sie verursachen Atemnot, verbunden mit Müdigkeit, Kopfschmerzen und Fieber.
Glauben Sie, es gibt in Österreich einen zuverlässigen Test für Lyme-Borreliose?
Gibt es andere Tests, die in der Entwicklung sind?
Die gesetzliche Krankenversicherung zahlt nur für den Elisa-Test, und wenn
dieser positiv ist, für einen Immunoblot. Aber das ist ein großes Problem. Der ELISA-Test hat eine geringe Sensitivität und Spezifität - nur 30% -40% der
infizierten Patienten werden positiv getestet.
Der zweite Test, der Immunoblot, erhöht die Rate auf etwa 60-70%. Die meisten Ärzte nutzen noch nicht einmal den Elisa-Test, weil sie
nicht an Lyme-Borreliose denken. Bei einigen Patienten mit neurologischen Symptomen wird die
Liquorpunktion verwendet. Aber für die akuten Fälle fällt er zu 99% negativ aus. Die Patienten werden dann mit MS, ALS oder anderen Krankheiten falsch diagnostiziert.
Wenn LB-Patienten neurologische Symptome entwickeln, ist die Rückenmarksflüssigkeit in den meisten Fällen normal, weil die Bakterien im fortgeschrittenen Stadium intrazellulär und auch im Gehirn
(in der Rückenmarksflüssigkeit) nicht mehr nachweisbar sind.
Andere Tests, die die Anzahl der Diagnosen erhöhen sind LTT, CD 57
oder eine PCR aus einer Hautbiopsie. Diese Tests werden nur von einer Handvoll Ärzte hier verwendet.
Ich selbst schicke das Blut meiner Patienten nach Deutschland
(Augsburg), wenn wir mit den ersten beiden Tests nichts finden. Dunkelfeld-Mikroskopie ist auch eine
Alternative, aber das muss von jemandem durchgeführt werden, der viel Erfahrung hat , und es gibt nur wenige Ärzte, die das beherrschen.
Ich wüsste von keinem Test, der sich gegenwärtig in der Entwicklung befindet.
"Die
Behandlung der Lyme-Borreliose bedeutet nicht nur über eine gute Kombination von Antibiotika zu verfügen. Die Patienten müssen auch ihr Leben und ihre Ernährungsgewohnheiten ändern und ihr
Immunsystem stärken."
Elke Schäfer
Glauben Sie, dass die Ärzte in Österreich die Krankheitssymptome
angemessen behandeln?
Jeder Arzt kann lernen, wie man die hartnäckige LB behandelt. Leider gibt es nur die alten Leitlinien der IDSA, gemäß denen
nach 4 Therapie-Wochen die Krankheit verschwunden sei. Viele Ärzte glauben das. Die Patienten werden dann nur noch symptomatisch gegen Schmerzen, Rheuma, neurologische
und psychiatrische Symptome behandelt. Manchmal werden Patienten mit Symptomen
von 3-5 spezialisierten Ärzten behandelt, aber es geht ihnen nicht besser, weil die Ursache des Problems nicht angegangen wird. Ich glaube nicht, dass die meisten Ärzte genug Zeit haben, um sich weiter über LB fortzubilden und
andere haben eine eingefahrene Meinung dazu.
Wäre es Ihrer Erfahrung nach eine Lösung, die Leitlinien für
diese Krankheit zu ändern?
Die empfohlene Standardbehandlung für Lyme-Borreliose sind 10 Tage mit
Tetracyclin-Antibiotika. In den meisten Fällen wird nicht einmal ein Follow-up-Bluttest nach
dieser Behandlung gemacht. Dies müsste auf eine Behandlung von 4 Wochen
und eine Blutuntersuchung des Patienten nach 3 Monaten geändert werden.
Auch die Leitlinien für die akute Borreliose sollten geändert werden. Grundsätzlich sollten die Leitlinien aussagen, solange
der Patient unter anhaltenden Symptomen leidet, sollte man behandeln, als würde man eine chronische Krankheit therapieren. Jeder LB-Patient ist aufgrund der verschiedenen
Co-Infektionen und der Schäden, den sie beim Patienten verursachen, unterschiedlich.
Das andere Problem ist , dass die Existenz
einer persistierenden LB von Ärzten, Behörden und Versicherungen akzeptiert werden muss.
"Ärzte müssten darin geschult werden, wie man LB und Co-Infektionen
diagnostiziert und behandelt."
Elke Schäfer
Was ist chronische Lyme-Borreliose für Sie?
LB hat mein ganzes Leben verändert. Ich litt an dieser Krankheit. Ich weiß nicht genau, wann es angefangen hat, aber als ich 18 war, hatte
ich eine Kniegelenksinfektion, die als Überlastung diagnostiziert wurde. Ich hatte begonnen,
Medizin zu studieren und ich war auch eine ambitionierte Reiterin. Ich litt unter Kopf- und Rückenschmerzen und musste jeden Tag Schmerzmittel nehmen,
um studieren und reiten zu können.
Dann wurde ich gegen Hepatitis B geimpft und danach explodierte meine Krankheit.
Ich erhielt keine Hilfe und keine Diagnose. Schließlich riet
mir der Tierarzt auf LB zu untersuchen. Die ersten Tests
waren alle negativ, aber ich las so viel, wie ich lesen konnte und fand eine gute wirksame Therapie. Ich glaubte,
dass ich eine Krankheit behandelte, an der ich bereits seit 3 oder 4 Jahren litt. Als sich meine Gesundheit besserte, begann ich, anderen LB-Patienten zu helfen. Seit
2009 habe ich eine Praxis hier in Graz. Menschen aus dem ganzen Land kommen zu mir. Die Behandlung der Lyme-Borreliose bedeutet nicht nur über eine gute Kombination von Antibiotika zu verfügen. Die Patienten müssen
auch ihr Leben und ihre Ernährungsgewohnheiten ändern und ihr Immunsystem stärken, das durch
Umweltgifte, Schwermetallbelastungen, Mangelernährung usw.
geschädigt sein kann. Ich persönlich denke, dass die Stabilisierung des Magen-Darm-Trakts und die Veränderung der Ernährungsgewohnheiten der Weg zum Erfolg bei der Behandlung
der persistierenden LB ist.
Welche Präventionsmethoden werden derzeit in Österreich eingesetzt?
Derzeit gibt es keine Vorbeugung gegen die LB in Österreich. Die allgemeine Empfehlung lautet weiße Kleidung zu tragen und Zeckenabwehrmittel zu nutzen.
Das schützt aber nicht vor einem Zeckenstich. Die Information über LB für das öffentliche Bewusstsein müsste viel breiter und detaillierter
sein. Baxter will eine neue Impfung testen. Meiner Meinung nach
wird dies eine große Katastrophe werden. In den USA gibt es weniger Bakterienstämme als hier in
Europa. Aus
diesem Grund glaube ich nicht, dass die Impfung funktionieren wird und die Menschen könnten noch kränker werden, vor allem wenn sie bereits Borrelien in sich haben. Darüber hinaus
gibt es keine Immunität für LB. Dies bedeutet, dass jede Person, die LB hatte und behandelt wurde mit jedem neuen
Zeckenstich erneut an LB erkranken kann. Sobald ein Patient gegen LB
geimpft wurde, werden Ärzte und Patienten nicht mehr an die Diagnose einer LB denken, weil der Patient ja dagegen geimpft wurde. So wird das
ein Teufelskreis.
Was glauben Sie müsste getan werden, um Fortschritte zu erzielen?
Die Information der Ärzte und der breiten
Öffentlichkeit darüber, dass LB keine normale Infektion ist, die binnen weniger Tage geheilt werden kann, ist vermutlich das Wichtigste. LB ist eine multisystemische Krankheit mit einem breiten
Symptomspektrum. Ärzte müssen fortgebildet werden,wie man LB und
Co-Infektionen diagnostiziert und behandelt. Für die Patienten ist es sehr wichtig, dass persistierende LB von der Regierung und
den Versicherungen akzeptiert wird. Ohne Versicherung können die
Patienten sich die Behandlung nicht leisten, das heißt, sie können nicht arbeiten und verlieren häufig ihre Arbeitsplätze.
Übersetzung B. Jürschik-Busbach © 2013
Quelle: http://www.huffingtonpost.com/c-m-rubin/the-global-search-for-edu_b_3876682.html
Alle Artikel dieses Blogs können gerne zu nicht-kommerziellen Zwecken unter Angabe der Quelle/Autorin und dem Original-Link verbreitet werden.
In den nächsten Folgen werden wir uns noch mit Borreliose in Kanada, Australien und Finnland beschäftigen.
Mi
06
Nov
2013
Borreliose: Die weltweite Suche nach Antworten, Teil 4 - Deutschland
Eines der
ersten Projekte sollte die Verbesserung der Sensitivität der Borreliose-Tests für chronische Borreliose-Patienten weltweit sein. Über eine 1 Million Euro hat die
Europäische Union für die Entwicklung eines hochempfindlichen, noch laufenden Lab-on-a-Chip-Projekts ausgegeben." Dr. Armin Schwarzbach
Die Huffington Post hat in einer bemerkenswerten Serie die weltweite Suche nach Antworten zur Lyme-Borreliose im fortgeschrittenen Stadium beleuchtet und dabei Fachleute aus verschiedenen Ländern interviewt. Hier eine Zusammenfassung des englischen Artikels über die Niederlande (Folge 3), über Norwegen (Folge 2) und die Einleitung zur Serie.
Die
Gefahren, die von Zecken übertragenen Infektionskrankheiten ausgehen, einschließlich des Eingeständnisses, dass insbesondere die
Lyme-Borreliose eine der häufigsten und am schnellsten wachsenden Krankheiten ist, wurde inzwischen auch in den USA eingeräumt.
In diesem Teil der Serie wird ein Blick auf zeckenübertragene Krankheiten in Deutschland geworfen. Zu Wort
kommen die ILADS-Mitglieder, Dr. Carsten Nicolaus und Dr. Armin Schwarzbach von der
BCA-Klinik in Augsburg. (Carsten = Medical -und Executive
Director der BCA-Klinik und Spezialist für zeckenübertragene Krankheiten, insbesondere Lyme-Borreliose. Armin ist ein Spezialist in der Labormedizin des BCA/ Infectolab und internationaler
Experte des Chief Medical Officer's Clinical Advisory Committee über Lyme-Borreliose in Australien (CACLD) und Mitglied der neuen Arbeitsgruppe für die Lyme-Krankheit der Haut Conseil de la Santé
Publique, Paris, der Deutschen Borreliose-Gesellschaft und der Schweizerischen Vereinigung für zeckenübertragene
Krankheiten.
"Mehr als 90 % der Patienten unserer
Klinik leiden unter Co-Infektionen." - Dr. Carsten Nicolaus
Wie hoch ist die jährliche Inzidenz der Lyme-Borreliose in Deutschland?
Armin: Der "offizielle" Zahl
des IDSA-orientierten Nationalen Referenzzentrums in München lautet: 60.000 - 100.000 pro Jahr in Deutschland. Die geschätzte Zahl in Deutschland nur für die Wanderröte (EM) lag 2008 bei 753.000. Aber wir wissen, dass, aufgrund
mehrerer Subspezies, insbesondere B. burgdorferi garinii, nicht jeder frisch
infizierte Patient in Deutschland eine Wanderröte entwickelt. Daher kann man von einer doppelt so hohen Anzahl von
Borreliose-Infektionen in Deutschland ausgehen: 1.500.000 frisch infizierte Borrelien-Patienten jedes Jahr.
Carsten : Im "Epidemiologischen Bulletin" vom 10. April 2012 berichtete das Robert Koch-Institut eine Inzidenz zwischen 111 und 260 Fällen pro 100.000 Einwohner in zwei bevölkerungsbasierten,
prospektiven Kohortenstudien.
Im März 2013 wurden folgende Zahlen veröffentlicht: Aktuelle Erkenntnisse lassen darauf schließen, dass nach einem Zeckenstich 1,5% - 6% aller betroffenen Menschen eine Infektion auftritt
(einschließlich klinisch unauffälliger Fälle), und dass sich bei 0,3 - 1,4 % eine manifeste Krankheit etabliert.
Wir,
als eine Minderheit der Ärzte, die sich mit Lyme-Borreliose auskennen, wissen durch spezielle Labortestergebnisse, dass nahezu alle Patienten noch Borrelien-Aktivität in ihrem Blut haben. Eine
Situation, die sich nach weiterer antibiotischer Strategie, insbesondere gegen Co-Infektionen, verbessert."
- Dr. Armin
Schwarzbach
Können Sie etwas zur jährlichen
Inzidenz anderer durch Zecken übertragener Krankheiten sagen, die in Deutschalnd endemisch sind?
Carsten: Über 90 % der Patienten, die wir in unserer Klinik sehen, leiden unter
Co-Infektionen. Sehr
häufig sind Infektionen wie Ehrlichia/Anaplasma (ca. 30 %), Bartonella (ca. 30 - 40%), Rickettsia (ca. 3 - 4 %); zunehmend tritt auch eine Babesia-Infektion als Protozoen-Co-Infektion auf.
Der wichtigste Vektor in Deutschland ist die Zecke Ixodes ricinus.
Allerdings gibt es auch eine wachsende Zahl von lokalen Populationen von Dermacentor reticularis-Zecken, die aus der Balkan-Region in den letzten Jahren eingewandert sind und überwiegend
Babesieninfektionen verursachen.
Zusätzlich zu den Co-Infektionen , die direkt durch einen Zeckenbiss übertragen werden, beobachten wir eine Menge anderer Co- Infektionen wie Chlamydien und Mykoplasma pneumonia, Yersinia und
eine Vielzahl viraler Infektionen wie EBV, Coxsackie, CMV und HSV .
In den letzten Jahren traten auch regelmäßig durch
Zecken übertragene Enzephalitis-Fälle auf - insgesamt etwa 250 Fälle pro Jahr .
Armin:
Es gab in der Vergangenheit keine Studien über die Häufigkeit anderer von Zecken übertragener Krankheiten und ist auch keine Studie in Deutschland vom NRZ geplant. Dennoch wissen wir, dass etwa
6-8 % aller Zecken in Deutschland auch Vektoren für Bartonella, Ehrlichia/Anaplasma, Babesia oder Rickettsia in endemischen Regionen sind. Bei Patienten mit chronischer Lyme-Borreliose
und bei Patienten mit rheumatoider Arthritis oder Fibromyalgie sind rund 30 % sind mit Ehrlichia/Anaplasma und einige von ihnen auch mit Rickettsia und Bartonella-Co-Infektionen belastet.
Die Babesiose scheint eine weitere endemische Infektion zu sein, die
besonders durch die Zeckengattung der Dermacentor Zecke übertragen wird.
Kommen Patienten mit Lyme-Borreliose und
anderen zeckenübertragenen Infektionen auch aus anderen Teilen der Welt zur Behandlung nach Deutschland? Wie ernst ist das
Problem?
Armin: Vor 12
Jahren begann ich mit Patienten aus Deutschland, in dem Glauben, dass es sich vor allem um eine endemische Infektion im südlichen Teil Deutschlands und in Österreich handelt.
Heutzutage diagnostizieren wir Patienten mit genau den gleichen Symptomen und entsprechenden Laborwerten aus fast allen Ländern der Welt, darunter Norwegen, Dänemark, Finnland, Schweden,
Russland, Belgien, Frankreich, Niederlande, Italien, Spanien, Portugal, Griechenland, Zypern, Rumänien, Bulgarien, Slowenien,
Ungarn, England, Irland, Schottland, und auch aus Australien, Singapur, Dubai, China, Südafrika, Neuseeland und andere. Je mehr man sich mit
zeckenübertragenen Krankheiten in den Ländern beschäftigt, desto mehr werden Sie finden, obwohl einige der Co-Infektionen in einigen Ländern besonders endemisch zu sein scheinen.
Meine Eindrücke sind, dass Lyme-Borreliose epidemisch ist und die Co- Infektionen endemisch
sind.
Glücklicherweise hat die Zahl
der Ärzte, die Lyme-Borreliose und ihre Co-Infektionen ernst nehmen in den letzten Jahren stark zugenommen." Dr. Carsten Nicolaus
Gibt es einen zuverlässigen Test für Lyme-Borreliose in Deutschland? Sind Ihnen neue Entwicklungen
bekannt?
Carston: Neben den klassischen serologischen Tests
wie ELISA und Western Blot stehen weitere Tests wie PCR zur Verfügung. Darüber hinaus bieten viele Labore
sogenannte zelluläre Tests wie den Lymphozyten Transformationstest ( LTT) oder der Elispot LTT und den CD- 57 -Test an. Diese Testverfahren können
bessere Informationen über den chronischen Verlauf der Krankheit und den aktuellen Grad der Aktivität der Infektion liefern.
Ein europäisches
Forschungsprojekt versucht derzeit eine neue Test-Technologie zu entwickeln, in Form eines "Biochips" - siehe: www.hylisens.eu. Jedoch ist diese Technik noch nicht in der
Routine-Labordiagnostik angekommen.
Wir brauchen einen zuverlässigeren Test für Lyme-Borreliose und andere
zeckenübertragene Krankheiten. Sollte dies die wissenschaftliche Priorität für Lyme-Borreliose
weltweit sein?
Armin: Eines der ersten Projekte sollte
die Verbesserung der Sensitivität der Tests für chronische Borreliose weltweit sein. Viele Ärzte glauben an die durch IDSA-Kriterien behaupteten fast 100 % ELISA-Sensitivität.
Doch neuere Studien zeigen, dass die Sensivität bei 30-40% liegt. So werden 60-70% der Borreliose-Patienten durch Tests, statt durch die klinische Symptomatik falsch
diagnostiziert. Aus diesem Grund hat die
Europäische Union mehr als 1 Million Euro für die Entwicklung eines hochempfindlichen Chip-Projekts zur Verfügung gestellt ( www.hilysens.eu ). In diesem Projekt wurden neue Borrelienantigene geklont, um die Sensitivität des Tests deutlich
verbessern. Dennoch wird es 3-5 Jahre dauern, bis diese Ziele erreicht werden.
"Wir
legen sehr viel Wert auf die Verhinderung von Zecken- und anderen Insektenstichten, durch Repellents, das Tragen der richtigen Kleidung, Informationen über die Expositionsrisiken und über
die Symptome von frischen und chronischen Infektionen. Aber es muss weltweit mehr getan
werden."
- Dr. Armin Schwarzbach
Glauben Sie, dass Ärzte in Deutschland die Symptome, die durch
diese Krankheit ausgelöst werden adäquat behandeln?
Armin: Ja, sie
können es, aber sie tun es nicht, weil sie aufgrund der alten Leitlinien der Neurologen, Dermatologen und Rheumatologen in die Irre geführt werden. All diese "Leitlinien" sind nur Empfehlungen, die auf schwachen Evidenzen beruhen. Die Ärzte wissen das nicht und glauben der Ansicht, dass es keine chronische Borreliose gebe.
Wir, als eine Minderheit der Ärzte, die sich mit Lyme-Borreliose auskennen, wissen durch spezielle Labortestergebnisse, dass nahezu alle Patienten noch Borrelien-Aktivität in ihrem Blut haben.
Eine Situation, die sich nach weiterer antibiotischer Strategie, insbesondere gegen Co-Infektionen, verbessert. Korrespondierend hierzu bessern sich die klinischen Symptome durch längere
antibiotische Therapien bei vielen Patienten mit ungeklärten Syndromen wie Rheumatoide Arthritis, Fibromyalgie, Parkinson, Demenz, CFS, ME, Arthritis, CTS, Autismus, Multiple Sklerose und
Autoimmunerkrankungen wie Hashimoto. Es gibt wirklich kein hohes Risiko,
wenn man Patienten langfristig mit Antibiotika behandelt, vorausgesetzt man kontrolliert das Organsystem und substituiert die Darmflora. Der Hauptfehler liegt darin, dass man Patienten mit einer
frischen Borreliose nach der kurzen 1 - 2-wöchigen Antibiotikatherapie nicht länger beobachtet. Viele von ihnen werden ohn weitere Verlaufsbeobachtung ernsthaft krank nach dieser
Therapie.
In Deutschland
dauert es etwa 3-5 Jahre bis eine chronische Lyme-Borreliose diagnostiziert wird. Die Patienten laufen von Arzt zu Arzt, treffen aber auf keinen auf chronische Borreliose spezialisierten
Arzt. Das verursacht sehr hohe sozioökonomische Kosten für
nicht-diagnostizierte chronische Borreliose-Patienten oder co-infizierte Patienten.
Carsten: Die Mehrheit der deutschen Ärzte behandeln Borreliose-Patienten nach den Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Neurologie ( Deutsche Gesellschaft für Neurologie) oder der Deutschen
Gesellschaft für Rheumatologie. Diese Richtlinien basieren auf den IDSA-Richtlinien. Leider werden viele Patienten, die an chronischen zeckenübertragenen Krankheiten leiden
untertherapiert.
Glücklicherweise hat die Zahl der Ärzte, die
Lyme-Borreliose und ihre Co-Infektionen ernst nehmen in den letzten Jahren zugenommen. Diese Ärzte sind in der "Deutschen Borreliose Gesellschaft" (Deutscher Verband für Lyme-Borreliose ) organisiert. Die DBG gibt ihre eigenen Leitlinien heraus, die im Wesentlichen auf den ILADS-Leitlinien beruhen.
Insgesamt ist es für deutsche Ärzte wesentlich einfacher Borreliose-Patienten zu
behandeln. Jeder Arzt ist unabhängig. Man hat eine lebenslange Befugnis, den Arztberuf auszuüben, die nur sehr schwer zu entziehen ist.
Davon profitiert die Behandlung der Borreliose-Patienten.
Welche Präventionsmethoden nutzt man gegenwärtig in Deutschland? Vom Präventionsstandpunkt aus
betrachtet: Was müsste noch getan werden? Ist ein Impfstoff machbar?
Armin: Die Impfung
könnte eine gute Sache sein, aber es wird eine passive Immunisierung sein und niemand weiß, welchen Antikörper-Titer man benötigt und ob in welchen Zeiträumen man die Impfung wiederholen/steigern
muss. Daher wird es noch 5 - 10 Jahre dauern, bis wir eine Borreliose-Impfung haben werden.
Wir legen sehr viel Wert auf die Prävention/Verhinderung von Zecken- und anderen Insektenstichen durch Repellents, das Tragen der richtigen Kleidung, durch Informationen über die
Expositionsrisiken und über die Symptome von frischen und chronischen Infektionen. Aber es muss
noch mehr getan werden, um weltweit das Bewusstsein für die Risiken von Zeckenstichen bekann zu machen, gerade in Ländern, in denen sich die Bevölkerung der Risiken nicht bewusst ist, wie z. B.
Irland. Wir alle
wissen, dass es nicht zu 100%ige Prävention geben kann, aber wenn Sie wissen, dass eine Sommergrippe ein mögliches Zeichen für eine frische Borrelien-Infektion sein kann, dann würde das bereits
vielen Patienten und Ärzten helfen.
Übersetzung B. Jürschik-Busbach © 2013
Alle Artikel dieses Blogs können gerne zu nicht-kommerziellen Zwecken unter Angabe der Quelle/Autorin und dem Original-Link verbreitet werden.
In den nächsten Folgen werden wir uns noch mit Borreliose in Frankreich, Kanada, Australien und Finnland beschäftigen.
Mo
21
Okt
2013
Borreliose: Die weltweite Suche nach Antworten - Folge 3, Niederlande
"Wenn
chronische oder persistierende Borreliose existiert , werden wir mehr als Antibiotika für die Behandlung brauchen. Anti-entzündliche Komponenten oder eine Anti-Zytokin-Behandlung wären
Optionen."
Dr. Leo Joosten, Niederlande
Die Huffington Post hat in einer
bemerkenswerten Serie die weltweite Suche nach Antworten zur Lyme-Borreliose im fortgeschrittenen Stadium beleuchtet und dabei Fachleute aus verschiedenen Ländern interviewt. Hier eine Zusammenfassung des englischen Artikels über
Norwegen (Folge 2) und die Einleitung zur
Serie.
Die
Gefahren, die von Zecken übertragene Infektionskrankheiten ausgehen, einschließlich des Eingeständnisses, dass insbesondere die
Lyme-Borreliose eine der häufigsten und am schnellsten wachsenden Krankheiten ist, wurde inzwischen auch in den USA eingeräumt.
Die Herausforderungen, vor denen die
Gesundheitsbehörden weltweit stehen, sind groß. Das fängt mit der Optimierung der gemeldeten Inzidenzen an, umfasst bessere Informations- und Präventionsstrategien, und hört noch lange nicht bei den verstärkten
Forschungsanstrengungen auf, die zur Entwicklung zuverlässiger Diagnose-Möglichkeiten und besserer Behandlungen dringend notwendig sind.
Im Gegensatz zu den USA, hatten die Niederlande seit 2006 rund 17.000 Fälle pro Jahr bei einer Bevölkerung, die gerade mal 6 Prozent der USA entspricht. Inzidenzen, die noch stärker an den
US-Inzidenzzahlen zweifeln lassen.
Tick tack, tick
tack - die Uhr tickt und jeden Tag scheint ein anderer Experte zuzustimmen, dass die globale Erwärmung das "Zecken-Problem" beschleunigt.
In dieser Folge kommen Experten
aus den Niederlanden zu Wort. Dr. Leo Joosten von der Radboud Universität war jahrelang an der Borreliose-Forschung beteiligt.
"Ich denke, dass es
eine persistierende Lyme-Borreliose gibt und dass es Patienten gibt, die aufgrund eines aktiven Immunsystems unter klinischen Symptomen leiden. Wie viele das sind, ist noch nicht
klar."
Dr. Leo Joosten
Wie hoch ist die jährliche Inzidenz der Lyme-Borreliose in den
Niederlanden und in Europa insgesamt?
In den Niederlanden haben wir 1,2 Millionen Zeckenstiche pro Jahr und rund 17.000 Erythema migrans (EM) pro Jahr, die klassische Wanderröte, die Zahlen steigen von Jahr zu Jahr
(Daten aus dem Jahr 2006).
Das sind damit über 100 Fälle von Lyme-Borreliose pro 100.000
Einwohner im Jahr 2006. Es gab 85.000 Borreliose-Fälle in Europa im Jahr 2006. Wir gehen davon aus,
dass die Inzidenz der Lyme-Borreliose zunehmen wird, allein
aufgrund der Tatsache, dass die Anzahl der
Zecken und die Infektionsrate von Zecken in den letzten Jahren stark zugenommen hat; nur der Prozentsatz ist nicht bekannt.
Welche anderen durch Zecken übertragene Krankheiten sind in den
Niederlanden neben Lyme-Borreliose endemisch? Ist Borrelia miyamotoi ein Thema?
Es gibt einige Fälle von Babesien und
Bartonellen, die bekannt sind, aber in der Regel sind sie wohl kein Problem in den Niederlanden. Soweit ich weiß, gibt es noch keine Meldung über B. miyamotoi in den Niederlanden.
Glauben Sie, dass die
Meldepflicht über die Häufigkeit der zeckenübertragenen Krankheiten (insbesondere Borreliose) zufriedenstellend ist, oder glauben Sie, es müsste in den Niederlanden verbessert werden?
Falls ja, was glauben Sie, müsste getan werden?
Die Meldungen von Zeckenstichen und der Anzahl infizierter
Personen ist in den Niederlanden organisiert. Das
niederländische Zentrum für öffentliche Gesundheit (das RIVM) überwacht die Anzahl der Zeckenstiche und die Inzidenz der Lyme-Borreliose. In
einer Kooperation mit der Universität Wageningen entwickelte das RIVM ein Programm (siehe Website: Tekenradar.nl), mit dem der Einzelne
Zecken einsenden und auf eine Borrelien-Infektion untersuchen lassen kann. Im
Allgemeinen ist die Berichterstattung über die Inzidenz der Lyme-Borreliose in den Niederlanden zufriedenstellend.
Glauben Sie, dass die chronische
Lyme-Borreliose existiert oder dass es eine falsche Bezeichnung für andere Krankheiten ist, die durch Borreliose ausgelöst wird?
Ich denke, dass es eine
persistierende Lyme-Borreliose gibt und dass Patienten mit einem aktiven Immunsystem unter klinischen Symptomen leiden. Wie viele das sind, ist noch nicht klar, aber ich denke, es ist nur eine Minderheit der
Borreliose-Patienten. Wir glauben, dass das Immunsystem
noch aktiviert ist, wenn man längere Zeit lebenden Borrelien oder Borrelien-Antigenen ausgesetzt ist. Die pro-entzündlichen Mediatoren die durch
Immunzellen produziert werden, wie z. B. IL-1, könnten bei einer Borreliose die Ursache für anhaltende klinische Symptome sein.
"Mein
Fokus liegt auf der Erreger-Wirt-Interaktion: wie Borrelien vom Wirt erkannt werden und warum manche Menschen Lyme-Borreliose entwickeln, während einige dies nicht tun. Welche Gene sind für eine
optimale Immunabwehrreaktion nötig, um den Erreger abzutöten?"
Dr. Leo Joosten
Welche Lösungen,
die derzeit verfolgt werden, werden Ihrer Meinung nach, die meisten Versprechen für die Diagnose von Lyme-Borreliose auf einem hohen Zuverlässigkeitsniveau halten können?
Welche Tests, die gegenwärtig
für die Öffentlichkeit zur Verfügung stehen, außer dem Westernblot, bieten bessere Sicherheit/Zuverlässigkeit?
Im Moment gibt es zellular-basierte Tests auf dem Markt, wie LTT , Elispot und Spirofind. Diese Tests geben uns Aufschluss über die zelluläre Immunantwort gegen Borrelien-Antigenen.
Es scheint, dass diese Tests in Zukunft, abgesehen von serologischen Tests, verwendet werden
können.
Wenn Sie an chronische Lyme-Borreliose glauben, was sind
Ihrer Meinung nach die effektivsten Wege, um Borreliose zu behandeln?
Wenn chronische oder persistierende Borreliose existiert, brauchen wir
mehr als Antibiotika für die Behandlung. Anti-inflammatorische Komponenten oder
Anti-Cytokin-Behandlung wären Optionen.
Welche Tests sind derzeit
verfügbar oder werden entwickelt, von denen Sie glauben, dass sie zuverlässig Krankheiten identifizieren können, die durch Borreliose ausgelöst werden?
Ich denke, die neuen zellular-basierten Assays,
wie Spirofind, werden künftig hilfreich bei der Identifizierung von Lyme-Borreliose sein.
Was ist
der Schwerpunkt Ihrer Forschung und in welcher Beziehung steht er zu den Herausforderungen der Identifizierung und Heilung von Lyme-Borreliose und Krankheiten, die durch Borreliose ausgelöst
werden?
Mein Fokus liegt auf der
Erreger-Wirt-Interaktion: Wie werden Borrelien vom Wirt erkannt und warum manche entwickeln manche Menschen Lyme-Borreliose, während einige dies nicht tun. Welche Gene sind für eine optimale Immunabwehrreaktion nötig, um den Erreger zu töten? Mit diesem Wissen könnten wir neue diagnostische Möglichkeiten für Borreliose
entwickeln und vielleicht bessere Angriffsziele für die Behandlung. Abgesehen davon untersuchen wir neuartige Wege
bei den Abwehrmechanismen des Wirts, um Biomarker für die Früherkennung von disseminierter Lyme-Borreliose zu identifizieren. Das Endziel ist es, Anti-Zytokin-Angriffsspunkte für Patienten mit persistierender Borreliose zu
erforschen. Wir denken, dass Anti-IL-1 eine wirksame Therapie für diese Patienten sein könnte.
Übersetzung B. Jürschik-Busbach © 2013
Alle Artikel dieses Blogs können gerne zu nicht-kommerziellen Zwecken unter Angabe der Quelle/Autorin und dem Original-Link verbreitet werden.
In den nächsten Folgen werden wir uns noch mit
Borreliose in Frankreich, Kanada, Deutschland, Australien und Finnland beschäftigen.
Sa
19
Okt
2013
Borreliose - die weltweite Suche nach Antworten: Teil 2 - Norwegen
Die Huffington Post hat in einer bemerkenswerten Serie die weltweite Suche nach Antworten zur Lyme-Borreliose im fortgeschrittenen Stadium beleuchtet und dabei Fachleute aus verschiedenen Ländern interviewt. Hier eine Zusammenfassung des englischen Artikels über Norwegen:
Zwei Biologen der Universität Oslo (M. Laane, I. Mysterud)haben eine Methode entwickelt, um Borrelien in den Blutproben der Patienten zu identifizieren, die chronisch krank sind.
"Unsere Methode basiert auf Blut-Mikroskopie. Bakterien werden durch optische Veränderungen wie Brechungsindex, dem Anschwellen und der Ausbreitung von Zellen sichtbar. Das führt zu aufgeblähten Strukturen, deutlich über der optischen Auflösungskapazität bei Lichtmikroskopen."
Die Experimente der norwegischen Biologen zeigen, dass nahezu alle Borrelien sich innerhalb von nur einer Stunde in Zysten verwandeln können und dass Antibiotika sie dann nicht mehr zerstören können.
Für 2014 ist ein größeres Forschungsprojekt basierend auf ihren Mikroskopie-Techniken geplant. Nachfolgend die Aussagen einiger Borreliose-Fachleute.
Wie hoch ist die jährliche Inzidenz der Lyme-Borreliose in Norwegen?
Dr. Alina Ehret: Offizielle Quellen aus "Folkehelseinstitut" zeigen eine unterschiedliche jährliche Inzidenz zwischen 255 und 346. Die reale Inzidenz ist viel höher.
Veronica und Bjorn: Offiziell ist die Zahl knapp über 300, aber auch die Beamten geben zu, dass die Statistiken nicht die tatsächliche Zahl der Fälle aufzeigt. In Anbetracht der Zahlen im benachbarten Schweden mit rund 10.000 Neuerkrankungen pro Jahr, dürfte die Inzidenz für Norwegen bei mindestens 5000 pro Jahr liegen.
Es ist eine schockierende Tatsache, dass Katzen und Hunde besser auf Lyme-Borreliose (LB) getestet werden als Menschen. Eine weitere faszinierende Tatsache ist, dass LB weit mehr Schafe tötet als wilde Tiere wie Wölfe. Warum behaupten Ärzte immer noch LB sei nicht schädlich?
Bjorn Overbye: "Mein Rat an die Ärzte - nehmt die Sache ernst. Es ist nicht so einfach, wie es gesagt wird, dass LB eine simple Infektion sei und dass die übliche Zweistufen-Diagnostik
ausreichend ist und alles, was man brauche, sei eine antibiotische Therapie über wenige Wochen."
Würden Sie zur jährlichen Inzidenz anderer, durch Zecken übertragener Krankheiten, die in Norwegen endemisch sind einen Kommentar abgeben?
Dr. Alina Ehret: Tick-Meningoenzephalitis hatte eine Inzidenz von 10-13 in den letzten 4 Jahren und 7 im Jahr 2012.
Veronica und Björn: Es scheint, dass über Krankheiten wie Babesiose, Ehrlichiose und Bartonellose überhaupt nicht berichtet wird.
Haben Sie einen zuverlässigen Test für Lyme-Borreliose in Norwegen? Wenn nicht, ist Ihres Wissens nach ein diagnostischer Test in der Entwicklung?
Veronica und Björn: Nein Der ELISA-Test zeigt deutlich unter-erfasste Zahlen - mindestens 50 % der Getesteten leiden an LB, doch diese haben erst im zweiten Test (Westernblot) positive Ergebnisse. Der ELISA ist häufig falsch-negativ.
Dr. Alina Thordarson: Die üblichen Tests sind ELISA, Immunoblot und Westernblot-Tests, deren Sensitivität zwischen 40 und 60 Prozent liegt. Eine Lumbalpunktion erfolgt bei Verdacht auf Neuroborreliose. PCR aus einer Hautbiopsie hat eine sehr hohe Empfindlichkeit, wird jedoch nicht häufig verwendet. PCR aus Gelenkflüssigkeit wird sehr selten verwendet. Die am häufigsten verwendeten Tests haben keine hohe Sensitivität oder Spezifität. Soweit ich weiß, gibt es im Moment keine Tests oder die Entwicklung von Tests im öffentlichen System.
Ivar Mysterud: Wir denken, dass unsere Methode und unser Ansatz zum breiten Einsatz kommen könnte. Jedes Labor, in dem ein erfahrener Mikrobiologe arbeitet, könnte solche Mikroben in Blutproben nachweisen.
Was bedeutet Chronische Borreliose für Sie?
Veronica und Bjorn: Würde ein Patient in der Frühphase der Infektion mit einem genauen Test diagnostizieren, würde er auch sehr wahrscheinlich frühzeitig behandelt. Viele Patienten werden aber nicht früh genug getestet und geraten so in das chronische Stadium. Je länger es dauert, bis ein Patient behandelt wird, desto mehr Behandlungsjahre wird er vor sich haben.
Drs. Mysterud und Laane: Wie unterscheidet sich Ihr Test-Ansatz und Ihre Ergebnisse von den veröffentlichten Forschungsergebnissen über Blutanalysen bei Borrelien?
Unsere Methode unterscheidet sich im Hinblick auf Einfachheit und niedrige Kosten. Der Bedarf an einfachen und schnellen Methoden ist immens, da DNA-oder immunologische Methoden unglücklicherweise häufig fehlschlagen bzw. unerwartete technische Probleme bereiten.
Könnte Ihr Ansatz der Blutanalyse weithin verwendet werden, um Borrelien bei Patienten zu erkennen? Wenn ja, wie könnte dies in den Labors an verschiedenen Orten umgesetzt werden?
Mysterud und Laane: Die Basis ist der direkte Nachweis von Bakterien im Blut, die Einfachheit und Effizienz des Tests sowie die niedrigen Kosten. Bezüglich Patienten mit "Chronischer Borreliose" und der Identifizierung von Spirochäten in Blutproben, kann man diese in der Praxis in drei Gruppen einteilen: 1) Spirochäten aus der Zahnwurzel bei Personen mit schweren Infektionen im Kiefer, 2) Syphilis oder 3) Bakterien der Borrelia-Gruppe. Eine Laborantin mit etwas praktischer Erfahrung sollte in der Lage sein, diese drei Möglichkeiten zu unterscheiden. Ferner sind die Symptome der betroffenen Patienten in der Regel charakteristisch.
Glauben Sie, dass Ärzte in Norwegen die von Borreliose ausgelösten Symptome adäquat behandeln?
Veronica und Bjorn: Solange Ärzte ihre Köpfe in den Sand stecken und alte, traditionelle Tests und Behandlungen verteidigen, werden sie dem Ziel, den Patienten zu helfen, keinen einzigen Zentimeter näherkommen. Wir brauchen Ärzte, die bereit sind, in einer strukturierten Art und Weise, zu versuchen, Behandlungen zu finden, die hilfreich sind, und wir persönlich glauben, die richtige Behandlung wird eine individuelle sein.
Dr. Alina Ehret: Es gibt nicht viele Ärzte in Norwegen, die Borreliose adäquat erkennen behandeln.
Dr. Bjorn Overbye: Ich bin ein richtiger "hard-core" schulärztlich orientierter Artzt, wenn es um Diagnosen geht. Allerdings unterscheide ich mich in einem Punkt: Ich habe mindestens 2000 Stunden mit Untersuchungen zur Lyme-Borreliose verbracht. Die meisten Ärzte haben dies nicht getan und sie tun auch nicht, was sie versprechen, nämlich, dass sie ihre Patienten ernst nehmen. Ich habe Blut mit allen herkömmlichen Methoden getestet und ich habe auch Stunden mit klinischer Analyse verbracht. Mein Rat an andere Ärzte lautet: Nehmt die Sache ernst! Die Technologie ist da, das Wissen ist da. Zögert nicht, zu lernen und etwas zu tun. Es ist nicht so einfach, wie immer gesagt wird, dass Borreliose eine simple Infektion sei, und dass die zweistufige (ELISA und Blot) Diagnose ausreichend ist und dass ein paar Antibiotika alles ist, was man braucht.
Welche Forschung sollten Wissenschaftler auf der ganzen Welt vorrangig betreiben, um die Herausforderungen zu bewältigen, mit denen die Öffentlichkeit bei dieser Krankheit konfrontiert ist?
Veronica und Björn: Wir brauchen Wissenschaftler, die über ihre eigenen Tellerränder hinaus sehen, um bessere Test- und Behandlungsmöglichkeiten (einschließlich individueller Therapien) zu
entwickeln und um alte Behandlungen und Leitlinien zu analysieren.
Der Bio-Ingenieur Oystein Brorson war der Erste, der entdeckte, dass Borrelien Zystformen bilden und aus sich aus dieser Form wieder in mobile, einfache Mikroben zurückverwandeln können. Nach
Brorson bedeutet dies, dass die Borreliose neu bewertet werden müsste. Die traditionellen Antibiotika wirken nicht auf diese Zysten.
Alina Ehret: "Die Forschung sollte sich auf bessere und zuverlässigere Tests fokussieren und auf die Untersuchung der Verbindung zwischen neurologischen degenerativen und entzündlichen Erkrankungen wie ALS, MS, Parkinson, Alzheimer sowie Fibromyalgie und chronische Erschöpfung."
Dr. Bjorn Overbye: Ich bin tief beeindruckt von dem Genie der Professoren Lynn Margulis und James Lovelock und deren Ergebnissen des "lebenden, denkenden Planeten". Der Mensch ist ein Produkt der Natur. Was mit der Natur geschieht, passiert auch mit uns. Verschmutzte unausgewogene Natur bedeutet verseuchte, unausgewogene Menschen. Zweitens ist die Ultra-Dunkelfeld-Mikroskopie (UDFM) eine sehr fortgeschrittene Wissenschaft, die vernachlässigt wurde. Derzeit arbeite ich mit anderen zusammen daran, der Welt Dr. Bela Bozsik aus Budapest bewusst zu machen, die erfolgreich 120.000 Borreliose-Patienten mittels Serologie und UDFM diagnostiziert hat. Drittens können Antibiotika nicht halbherzig verabreicht werden. Sie müssen den ganzen Weg gehen, genug, um Bakterien abzutöten, aber auch mit der Ernährung, Mineralien, Vitamine, Enzymen, Fettsäuren, den richtigen Probiotika und pflanzlichen Arzneimittel ergänzen. Sie müssen den ganzen Menschen zu behandeln. Ich habe professionelle Naturheilkundler aus China, Deutschland und Schweden getroffen und besuchte eine top-modernes Krankenhaus in Korea, wo Naturheilkundler Hand in Hand mit der moderner Pharmazie arbeiten und Wunder möglich machen. Die Koreaner haben mich ausgelacht, als ich ihnen vom geringen Status der Kräutermedizin im Westen erzählte. Schließlich darf man auch nie den Geist, das Mentale vernachlässigen. Um mich zu heilen, waren mentale Methoden eine enorme Hilfe. Dein Verstand ist in der Lage Kunststücke wie die Stärkung des Immunsystems zu vollbringen. Unterschätzen Sie niemals die mentalen Kräfte bei einer Heilunge. Auch Borrelien können mit einem gut abgestimmten Immunsystem beeinflusst werden.
Warum ist es so wichtig für zecken-übertragene Erkrankungen weltweit ein Bewusstsein zu schaffen?
Veronica und Björn: Die Patienten sind in der Lage, unschöne Geschichten von Fehldiagnosen, falschen Behandlungen und erfolgreichen Behandlungen zu teilen. Um auf diesem unsicheren Terrain erfolgreich sein zu können, müssen wir diese Dinge immer wieder ansprechen und auch Politiker mit diesem Fehlverhalten konfrontieren. Fähigkeiten, Wissen und Know-how sollten wir über Ländergrenzen hinweg miteinander teilen, um neue Chancen zu erkennen und mögliche Behandlungen zu finden.
Weiterführende Links: http://www.verschwiegene-epidemie.de/2012/10/borreliose-norwegischer-forschungsrat-gibt-zu-wir-wissen-zu-wenig/
Norwegische Ärzte, die Borreliose-Patienten behandeln, werden inzwischen ähnlich attackiert, wie es in den USA und in Deutschland passiert
Die Patienten glauben, dass der norwegische Gesundheitsminister Aavitsland persönliche Motive habe; viele Jahre war er hauptverantwortlich für die Borreliose-Forschung in Norwegen. Inzwischen
wurde dem Borreliose-Spezialisten, Dr. Rolf Luneng, die Approbation entzogen. Der norwegische Gesundheitsminister zeichnet dafür mit verantwortlich. Einer der bekanntesten Patienten, Lars Monsen,
übt scharfe Kritik an diesem Vorfall: http://www.tv2.no/nyheter/
Lars Monsen schildert auf seiner Facebook-Seite, dass man bei ihm Lyme-Borreliose und Babesiose festgestellt habe; seitdem bekam er von seinem behandelnden Arzt Dr. Luneng Antibiotika. Er schreibt: "Das vergangene Jahr war ein Kampf, um gesund zu werden. Das größte Hindernis auf diesem Weg ist das norwegische Gesundheitssystem." Mit dem Argument, sein Arzt, Dr. Luneng, habe unnötig lange und gefährliche Antibiotika-Therapien durchgeführt, wurde dem Borreliose-Experten die Approbation entzogen. Damit bleibt nicht nur Monsen ohne kausale Therapie zurück, mit ihm sind es viele hunderte Borreliosepatienten in Norwegen.
Monsen schreibt, man schicke mit dieser Vorgehensweise die Patienten zurück in die Hölle, mit unglaublichen Schmerzen und im schlimmsten Fall begingen sie Selbstmord.
Er selbst sei durch die Behandlung im norwegischen Lyme-Borreliose Center von seinen schlimmsten Schmerzen befreit worden. In Norwegen weiß man wenig über zeckenübertragene Krankheiten, weil die norwegischen Gesundheitsbehörden über Jahre geschlafen und diese Infektionen nicht näher untersucht haben. Er beklagt, dass man die meisten Patienten mit einem negativen ELISA von Arzt zu Arzt, von Abteilung zu Abteilung schickt, weil man sich auf diesen unzuverlässigen Test verlässt. Viele Patienten landen schließlich in einer Schmerzenshölle, im Rollstuhl oder Pflegebett - unfähig, die Hand zu heben, auf die Toilette zu gehen oder zu sprechen. Das Schlimmste: Sie werden als Hypochonder beschimpft, die angeblich psychische Probleme hätten. Ärzte und Gesundheitsbehörden glauben, dass ELISA/Westernblots gute Tests auf Borreliose seien. Warum, so Monsen, habe die Labordiagnostik überhaupt soviel Einfluss auf die Diagnose, die bei Borreliose eigentlich eine klinische sein solle?
Ihm habe eine längere, antibiotische Behandlung enorm geholfen. Eine Behandlung, die über ein Jahr dauerte und nicht drei Wochen.
Borreliose-Patienten lasse man krank bleiben, auch wenn man sieht, dass eine längere, antibiotische Behandlung ihnen hilft. Geht es den Patienten wieder schlechter, erhalten sie keine Anti-Infektiva mehr, mit dem Argument, das sei für ihr Immunsystem zu gefährlich. Gleichzeitig seien norwegische Soldaten gezwungen, ein ganzes Jahr täglich das Antibiotikum Doxycyclin zu nehmen, um etwaige Infektionen in Afghanistan zu verhindern.
Die gleiche Tablette verweigere man Patienten mit einer ernstzunehmenden Infektion. Und nun - zu allem Überfluss, entzieht man dem norwegischen Borreliose-Spezialisten die Approbation, was die Schließung des Norwegischen Borreliose Zentrums zur Folge hat.
Zu Beginn meiner Erkrankung fragte ich mich, schreibt Monsen, warum der Gesundheitsminister Aavitsland sich wiederholt gegen längere, antibiotische Therapien und gegen den Arzt Luneng wandte. Dieser Gesundheitsminister, den ich persönlich nie getroffen habe, diagnostizierte mich aus der Ferne über eine Zeitung, in der er öffentlich behauptete, er sei sicher, dass ich nicht unter Borreliose leide. Wie kann man solche Menschen ernst nehmen?
Dieser Minister ist seit vielen Jahren Manager der norwegischen Infektionskontrolle und hätte für die weitere Erforschung zeckenübertragener Infektionen sorgen sollen. Doch es geschah nichts. Gar nichts! Angesichts der explodierenden Borreliose-Infektionen in Norwegen scheint bei ihm wohl Angst aufzukommen. Er vergrößert den Druck, verspottet die Patienten und sorgt dafür, dass engagierte Ärzte ihre Zulassung verlieren.
Lars Monsen sieht sich gezwungen, eine Behandlung außerhalb des norwegischen Gesundheitssystems zu suchen. Wenn die Regierung nicht bald Maßnahmen gegen zeckenübertragene Infektionen ergreife, werden sich die Krankheiten weiter ausbreiten und er prognostiziert, dass sie das norwegische Gesundheitssystem sprengen werden. Mit neuen Diagnosemethoden wird man irgendwann sagen müssen "... eine überraschend hohe Zahl von Norwegern erkrankt jährlich neu an Lyme-Borreliose ..." Und was ist mit den babesien- und bartonellenverseuchten Blutkonserven? Was ist mit den Schwangeren, die ahnungslos zeckenübertragene Krankheitserreger auf ihre Föten übertragen? Ein furchtbares Geschenk zum Lebensanfang. Dann leben diese Menschen jahrelang mit den Erregern, bis die Krankheit irgendwann ausbricht und die Hölle beginnt.
Wie lange wollen die Gesundheitsbehörden noch wegschauen? Luneng sollte schnellstens seine Approbation zurück erhalten. Er sollte eine führende Rolle in der Forschung bekommen und die Regierung
sollte ihn finanziell unterstützen. Quelle: http://bodonu.no/
Übersetzung B. Jürschik-Busbach © 2013
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Do
31
Mai
2018
In eigener Sache
Aus persönlichen Gründen pausiere ich zunächst mit dem Blog.
Keine Sorge, ich werde nicht aufhören zu bloggen, doch zur Zeit nehmen andere Dinge in meinem Leben soviel Raum ein, dass ich es zeitlich einfach nicht mehr schaffe.
Also, bis bald wieder - selbe Stelle, selbe Welle - und an alle treuen LeserInnen einen lieben Gruß! :-)
Fr
30
Mär
2018
Borreliose: Ostereier draußen versteckt ? Vorsicht!
Die Ostereiersuche unter freiem Himmel ist für Kinder ein großes Vergnügen. Liebe Eltern, bitte anschließend die Kinder gründlich inspizieren! Bei den milden Temperaturen können sich die Sprösslinge leicht ungebetene Schädlinge wie Zecken einfangen.
Wir wünschen allen schöne Ostertage! :-)
Von Gärten, Parks und Zeckenplage
Frühlingszeit ist Gartenzeit. Überall wird bei den ersten wärmenden Sonnenstrahlen gewerkelt, gepflanzt,
gerupft und gezupft.
Für die Medien sind Zecken jetzt ein klassisches Frühjahrsthema, v. a. im Hinblick auf FSME-Impfungen. Geschenkt. Des Weiteren ist immer wieder zu lesen, die Zeckenstichgefahr droht v. a. im Wald. Dass die Gefahr, durch unbemerkt gebliebene Zeckenstiche zu erkranken, im eigenen Garten, bei der Gartenarbeit, beim Liegen auf der Freibadwiese und beim eigenen süßen Vierbeiner lauert, findet immer noch nur selten Erwähnung. Dabei zeigte eine Studie der Universität Hohenheim in 60 verschiedenen Privatgärten deutlich, dass selbst sehr gepflegte, waldferne (!) Gärten bzw. Gärten mit konstant kurzem Rasen und ohne Unterholz nicht zeckenfrei waren.
Do
08
Mär
2018
Borreliose und Borrelien: Und sie überleben doch!
Das, was viele Borreliose-Patienten am eigenen Leib erfahren und was manche medizinische Koryphäe nicht glauben mag, beweisen offenbar zwei peer-reviewed Veröffentlichungen.
Trotz 28-tägiger antibiotischer Behandlung überlebten die Borrelien noch Monate nach der Therapie.
Basierend auf einer umfangreichen Studie zur Lyme-Borreliose, die von Forschern der Tulane University entwickelt wurde, wendete man verschiedene Methoden an, um die Persistenz von Borrelia burgdorferi-Spirochäten vor und nach der Behandlung mit Antibiotika bei Primaten nachzuweisen.
Die Ergebnisse unterstützen zahlreiche Patienten, die über anhaltende Symptome berichten, auch nach einer antibiotischen Behandlung und die vermuten, dass persistierende Bakterien die Ursache dafür sein könnten.
Die Studie hat auch die Immunantwort der Antikörper auf die Bakterien sowohl vor als auch nach der Behandlung gemessen, da die derzeitige Diagnose typischerweise die Lyme-Borreliose bei Menschen bewertet.
Die Daten zeigen, dass sowohl lebende B. burgdorferi-Spirochäten in Zecken gefunden wurden, die nach einer 28-tägigen Therapie der Primaten mit oralem Doxycyclin an den Primaten saugten, als auch, dass sich B. burgdorferi-Spirochäten in mehreren Organen der Primaten fanden.
Die Ergebnisse zeigen auch: Die Immunantwort auf die Bakterien sowohl bei behandelten als auch bei unbehandelten Patienten variiert stark.
"Aus diesen Daten geht hervor, dass B. burgdorferi-Bakterien, die Zeit hatten, sich an ihren Wirt anzupassen, der Immunerkennung entgehen können, das Antibiotikum Doxycyclin tolerieren und in lebenswichtige Organe wie Gehirn und Herz eindringen", sagt die Hauptautorin der Studie, Monica Embers, PhD, Assistenzprofessorin für Mikrobiologie und Immunologie an der Medizinischen Fakultät der Tulane University.
Embers ergänzt: "In dieser Studie konnten wir die Existenz mikroskopischer Erkrankungen und geringer Bakterienzahlen beobachten, die beim Menschen schwer zu "sehen" wären, aber möglicherweise die Ursache für die variablen und unspezifischen Symptome sein könnten, die für die Nachbehandlung eines lyme-Borreliose-Syndroms charakteristisch. Obwohl aktuelle Antibiotika-Therapien die meisten Patienten heilen können, die früh behandelt werden (sic!), kann sich die 28-Tage-Behandlung aufgrund dieser Ergebnisse als unzureichend erweisen, wenn die Infektion fortschreiten kann."
Die Ergebnisse zeigen auch:
- Alle mit Antibiotika behandelten Patienten hatten 7-12 Monate nach der Behandlung wieder oder immer noch einen gewissen Infektionsgrad
- Trotz der negativen Testergebnisse für Lyme-Borreliose waren zwei von 10 Probanden immer noch mit Lyme-Bakterien in Herz und Blase infiziert
Und das vielleicht Wichtigste:
- Borrelien die persistieren sind noch lebensfähig
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B. Jürschik-Busbach © 2018
Mi
27
Dez
2017
Borreliose & Co: Einen guten Rutsch und alles Gute für 2018
Birgit Jürschik-Busbach
Fr
22
Dez
2017
Eine schöne Weihnachtszeit!
Es ist jedes Jahr das Gleiche. Kaum waren Ostern und der Sommerurlaub vorüber, da ist es schon wieder Weihnachten. Vielleicht geht es anderen auch so, ich habe das Gefühl, die Zeit rast und ein Jahr geht unglaublich schnell vorüber. Auch in diesem Jahr staune ich, dass bereits und so plötzlich wieder Weihnachten ist. Sei's d'rum:
Allen treuen LeserInnen wünsche ich eine schöne Weihnachtszeit im Kreis von lieben Menschen und hoffentlich ohne Schmerzen und gesundheitliche Beeinträchtigungen. :-)
Zeit für Liebe und
Gefühl,
heute bleibt's nur draußen
kühl.
Kerzenschein und
Apfelduft,
es liegt Weihnachten in der
Luft.
Und wenn ich es zeitlich schaffe, gibt es hier in kürze natürlich auch wieder das Beste aus dem "Verschwiegene-Epidemie-Blog 2017" als pdf zum Herunterladen. :-)